Quelle: http://www.bild.de/BILD/politik/2010/11/16/...n-ganz-deutschland.html
Danke Frau Künast, so werden sie den Höähenflug Ihrer Partei in Umfragen sehr schnell zum Absturz bringen.
Grünen-Künast will Tempo 30 in Berlin! Bald auch in ganz Deutschland?
Zoff um eine Forderung von Grünen-Fraktionschefin Renate Künast (54)!
Kaum hat sie ihre Spitzenkandidatur für Berlin zur Wahl 2011 verkündet, fordert sie ausgerechnet für die Hauptstadt: Runter vom Gas, Tempo 30 für die ganze Stadt!
Der Plan: Als Grundgeschwindigkeit soll überall Tempo 30 statt 50 gelten und nur da, wo es ein Verkehrsschild erlaubt, darf schneller gefahren werden.
UMWELTFREUNDLICH ODER NUR AUTOFEINDLICH?
Der Wissenschaftliche Beirat des Bundesverkehrsministeriums legte bereits Anfang November ein Gutachten zur Verkehrssicherheit vor und empfahl: Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit in allen deutschen Städten, 130 km/h als Limit auf Autobahnen.
WERDEN AUTOFAHRERN BALD BUNDESWEIT AUSGEBREMST?
Zwar sprach sich Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (56, CSU) dagegen aus, aber für Tempolimits sind Länder und Kommunen zuständig.
Bedeutet: Künast könnte, wenn sie die Wahl am 18. September 2011 in Berlin gewinnen sollte, die Forderung zumindest in der Hauptstadt durchdrücken.
Berlins Oppositions-Chef Frank Henkel (47, CDU) wetterte: „Wenn Frau Künast so weiter macht, dann dürfte der grüne Höhenflug schneller vorbei sein, als ihr lieb sein kann.” Denn laut jüngsten Umfragen stehen die Chancen für die Grünen gut, den rot-roten Senat zu kippen und Künast zur 1. Grünen Bürgermeisterin in Berlin zu machen.
Und: Bundesweit fahren die Grünen derzeit Rekord-Umfragewerte ein. Heißt im Klartext: Überall da, wo die Ökos in Regierungsverantwortung kommen, steht Tempo 30 auf dem Plan.
Beim Auto Club Europa (ACE) ist man empört. ACE-Sprecher Rainer Hillgärtner (58) zu BILD.de: „Wer den Verkehr aus ideologischen Gründen verlangsamen will, der tickt nicht richtig! Einer Tempodrosselung für mehr Verkehrssicherheit verschließen wir uns aber nicht. Wer den Verkehr entschleunigen will, der muss dafür gute Gründe anführen können wie Lärmminderung, Unfallverhütung oder Umweltschutz. Pauschale Tempolimits hingegen, die weltanschaulich begründet und womöglich auch noch ohne Einbeziehung aller Bürger von oben angeordnet werden, das wäre nicht grün sondern falsch.”
Grünen-Parlamentarier Winfried Hermann (58), Chef vom Verkehrsausschuss, versteht die Aufregung nicht. Hermann zu BILD.de:
„Das ist keine revolutionäre Forderung von Renate Künast, sondern etwas, das wir Grüne gemeinsam mit dem Deutschen Städtetag seit Langem fordern. Nämlich: Die Grundgeschwindigkeit auf 30 km/h zu senken und nur in Durchgangsstraßen eine höhere Geschwindigkeit zuzulassen. Gerade in Berlin macht das Sinn, wo durch viele Ampeln und viel ‚Stop & Go‘-Verkehr hohes Beschleunigen und heftiges Abbremsen den Schadstoff-Ausstoß erhöhen. Wir wollen den Verkehr nicht behindern, sondern flüssiger machen, was die Sicherheit erhöht und ökologisch sinnvoll ist.”
Der Deutsche Städtetag fordert seit Jahren, außer auf Vorfahrtsstraßen soll in allen Städten automatisch Tempo 30 gelten.
Der ADAC hält flächendeckende Tempo-30-Zonen nicht für sinnvoll. Begründung: Es würde sich weder positiv auf den Verkehrsfluss noch auf die Umwelt auswirken. Zudem gelte schon in 78 Prozent der Berliner Straßen teilweise oder ganztägig Tempo 30.
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