Vor einigen Tage war zu lesen, dass Stifel eine Reduzierung der Projektpipeline sieht und damit ein geringeres Wachstum bei Encavis vermutet.
Woher könnte diese Einschätzung kommen?
Zur Zeit findet eine intensive Diskussion zur zukünfigen Strompreisgestaltung und "Abschöpfungsregulatorik" in der EU statt.
Dazu gab es in den letzten Wochen einige Artikel zu lesen, z.B.. Freitag, gestern und heute im Handelsblatt aber auch in Capital (
https://www.capital.de/wirtschaft-politik/...verhindern-33111182.html )
Gerade der heutige Artikel im Handelsblatt nennt die Vorschläge aus (Griechenland,) Spanien und Frankreich planwirtschaftliche Ansinnen.
Die Franzosen unterlaufen den von der EU angestrebten Ausbau der Erneuerbaren Energien durch eine Reihe von nationalen Sonderregeln. Wen wundert's, da sie vornehmlich Atomkraft ausbauen wollen.
Die EU möchte noch im Frühjahr eine neue Gesetzgebung bzgl der Strompreisgestaltung auf den Weg bringen.
Auch der deutsche Wirtschaftsminister soll die spanischen Vorschläge interessant finden.
Einige Länder möchten dauerhafte Abschöpfungsregularien oder Preisobergrenzen etablieren und würden damit Marktmechanismen dauerhaft aushebeln, dabei könnten auch PPAs einbezogen werden.
Die hohen Preise für Strom sind ein Ausdruck für Knappheit und Unsicherheit!
Der schleunige Ausbau der EE würde für weitere Senkungen der Preise sorgen, weil sie am günstigsten sind.
Es fragt sich, wie der Ausbau für Investoren in erneuerbare Energien - wie Encavis - mit gesicherten Umsätzen in Zukunft erfolgen kann.
Solange diese Unsicherheit über die künftige Gesetzgebung besteht, dürfte es für Encavis schwer sein, die erwarteten Renditen zu beurteilen. Sie wissen u.U. am Ende des Tages nicht welche Umsätze ein Park erwirtschaftet. Sie begeben sich in Warteposition, das ist es wohl was Stifel sieht.
Die Unsicherheit gilt dann aber für alle.
Warum setzt Peter Cramptom von Barclays dann auf RWE und nicht mehr auf Orstedt und Encavis?
Vermutlich, weil RWE nicht ausschließlich erneuerbare Energien erzeugt, sondern auch fossile.
Eigentlich kein Wachstumsmarkt aber evtl. weniger durch die geplanten Abschöpfungsregularien betroffen.
Man fragt sich, was Habeck wirklich will