mit Walterscheidt gegen die Elite der Profiaktionäre ? Manoman ! Peter Eck ist der Karl-Walter Freitag der privaten Kläger, doch weitaus unbekannter als sein berühmter Kollege. Darum aber nicht weniger angriffslustig oder gar harmlos. Mit weitem Vorsprung führt der Rheinländer die Rangliste der aktivsten natürlichen Personen an. In seinem Büro in Geldern, nur wenige Kilometer von der niederländischen Grenze entfernt, stapeln sich die Prozessakten in wandhohen Regalen. Akkurat aufgereiht und farblich nach Firmen sortiert. Die Rückseiten der Ordner lesen sich wie ein Who is Who der deutschen Wirtschaft. Darunter so illustere Namen wie Allianz, Fresenius oder Degussa. Schon vor einigen Jahren hat der heute 46Jährige aufgehört, die von ihm angestrebten Verfahren zu zählen. "Mittlerweile liegen sie aber im dreistelligen Bereich", ist er sich sicher. Eine genaue Statistik führt er nur über ihren Ausgang. "Mehr als 80 Prozent wurden verglichen oder ich habe gewonnen. Mein jährlicher Verdienst aus der erstrittenen Nachbesserung liegt im sieben- bis achtstelligen Bereich", freut sich Eck. Gleichzeitig betont der ehemalige Wertpapierhändler, der seine ersten Gehversuche auf dem Parkett der Düsseldorfer Börse unternahm, dass seine Klagen immer allen verbliebenen Minderheitsaktionären einen Mehrwert schafften. Schließ-lich lägen die Ergebnisse der Spruchverfahren bei einem geplanten Squeeze-Out in gut 90 Prozent der Fälle um 20 Prozent über dem Eingangsangebot. Als Beruf gibt der Betriebswirt, der in den Prozessakten als "Privatier" geführt wird, gerne Aktionär an. Der Titel "Berufopponent" gefällt ihm gar nicht: "Ich nehme nur meine Aktionärsrechte wahr. Das Anfechtungsrecht ist ein Grundrecht, das zur Demokratie gehört." Er-pressung, Anwälte, die mit den Klägern paktieren, Vergleiche im Hinterzimmer - all das weist er strikt von sich. Dennoch ist ein Vorfall aktenkundlich: Das Düsseldorfer Landgericht nahm vor drei Jahren Ecks Anfechtung einer Hauptversammlung der Spütz AG nicht an, da er im Vorfeld von der Unternehmensleitung zwei Millionen Euro verlangt hatte, um seine Leute zurückzuziehen und Ruhe zu geben. Zu den Vorwürfen sagt der Rheinländer im Gespräch mit der FTD: "Das ist alles Quatsch. Die Erfindung eines Vorstandes, dem das Wasser bis zum Hals stand!" Mitte der 90er Jahre stieg Eck in das Geschäft mit den Anfechtungsklagen ein. "Für mich hat meine Tätigkeit wenig mit Räuberei sondern vielmehr mit Sachkenntnis zu tun, die Materie ist unglaublich komplex", fährt der alte Hase fort und zieht wie zum Beweis ein 250 Seiten starkes Übernahmeangebot hervor. "Das müssen Sie alles lesen und verstehen", triumphiert er. Und genau das zählt zu den Stärken des Berufsaktionärs. Er ist ein unglaublich aufmerk-samer Zuhörer und guter Beobachter. Selbst in einem lockeren Gespräch analysiert Eck sei-nen Gegenüber genau, antwortet präzise und streut immer wieder Zitate aus diversen Geset-zestexten ein. Ein Jura-Professor könnte sich nicht besser auskennen. Zum Abschluss stellt der als "Hauptversammlungsschreck" Gefürchtete, dessen Strategie in einschlägigen Internetforen auch als "eckstyle" bezeichnet wird, klar: "Man wird mich nur los, wenn man einen höheren Abfindungsbetrag anbietet."
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