Tradinganfänger wie ich lieben diese gestern erwähnten Idioten-Trades so sehr, dass diese, trotz negativer Auswirkungen auf Konto und Psyche, ständig wiederholt und zur Folge den Spruch aller Sprüche hat: „Immer, wenn ich in den Markt gehe, macht der Markt genau das Gegenteil von mir“. Es ist ein Phänomen, dass Anfänger gern auf eine entstandene Bewegung aufspringen. Worin liegt der Ursprung dieses Phänomens? Der Börsenneuling vergisst in der Regel, sich in die bereits positionierten Marktakteure hineinzudenken, welche durch die entstandene Marktbewegung möglicherweise bereits das gefunden haben, was der Anfänger gerade sucht – den Punktgewinn -, und dass diese Marktteilnehmer nun bereit sind, ihren bereits aufgelaufenen Gewinn zu realisieren, sprich ihre Position zu schließen. Der daraufhin korrigierende Markt wird unter Weh und Ach und großen Schmerzen vom Tradinganfänger beäugt, die Position kurz darauf mit Minus geschlossen. Und nun wird der gleiche Fehler wiederholt. Man vergisst erneut, sich in die anderen Marktteilnehmer hineinzudenken, welche nämlich ihrerseits den korrigierenden Markt dankend annehmen, sich nun erneut oder erstmalig positionieren und den Markt damit zurück in die Ursprungsrichtung treiben. Dies hat nun zur Folge, dass der Tradinganfänger sich gleich zweimal ärgert, zum einen, dass der Markt nun doch in die angedachte Richtung läuft, und zum anderen, dass ein Minus realisiert wurde, welches aus Sicht jetzt nicht hätte sein müssen, da die ursprüngliche Position nun bereits ein Plus aufgewiesen hätte. Wie oft habe ich wegen dieser Fehler in die Tischkante gebissen, von den emotionalen Achterbahnfahrten gar nicht zu sprechen. Aber – die Börse ist nun mal kein Dienstleistungsunternehmen und der Grundsatz: „Der Kunde ist König“ gilt hier ebenso wenig. Was bleibt, sind also wieder mal harte Arbeit, Demut und Disziplin. So einfach geschrieben und doch so unendlich schwer umgesetzt ----------- „Immer, wenn ich in den Markt gehe, macht der Markt genau das Gegenteil von mir“
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