Intel beim Kurs von 19,50$ auf den "tangible book value" (Buchwert) gefallen. Das ist für ein größeres US-Techunternehmen eine Seltenheit. AMD z. B. notiert beim 15-fachen des Buchwertes, Nvdia sogar beim 50-fachen. AMD und Nvidia sind allerdings deutlich profitabler.
Intel hat im 2. Q nur 2 Cents pro Aktie erzielt (erwartet waren 10 Cents).
Allerdings sollen Intels Gewinne in den nächsten zwei Jahren stark steigen. Barron's schreibt:
"Trotz der finsteren Schlagzeilen wird erwartet, dass Intel in diesem Jahr 25 Cent pro Aktie verdient. 2025 solle es rund 1$ pro Aktie sein und 2026 sogar fast 2 $."
Womöglich sind diese Schätzungen zu optimistisch. Sicher jedoch ist, dass der Gewinn deutlich steigen wird - schon infolge der Einsparungen.
2025 will Intel die neue CPU-Serie "Panther Lake" auf den Markt bringen, die AMD Paroli bieten soll.
Wenn Intel unter Druck steht, werden oft recht schnell sehr gute Sachen entwickelt. Z. B. war die 12. Generation (Alder Lake) von der Leistung her ein Quantensprung. Zuvor hatte Intel bei der 11. Generation stark gepatzt; die 11. Generation war langsam und fraß viel Strom; AMDs damalige Zen3-CPUs waren deutlich schneller und sparsamer. Aber auch da hatte Intel reagiert. Allerdings hat Intel sich dann auf dem Erfolg der 12. Generation ausgeruht. Die 13. und 14. Gen. sind ähnlich wie die 12, sie werden im wesentlichen nur höher getaktet (Der höhere Takt und höhere Spannungen sind ein Grund, warum die neue Hochleistungs-CPUs ab der 13. Generation teils instabil laufen und teils sogar oxidieren.) Wenn alles läuft wie immer, wird Intel mit der 15. Generation die Schlappe wieder ausbügeln.
Sollte Intel tatsächlich 2$ in 2026 verdienen, läge das Vorwärts-KGV bei nur 10. (Der SP-500 hat ein KGV von über 20.) Aber dann bliebe der Intel-Kurs nicht bei 20$, realistischer wäre dann eher schon wieder 50$. So gesehen ist Intel mMn ein interessanter Turnaround-Kandidat, den man kaufen sollte "wenn die Kanonen donnern".
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