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Strahlender Sumpf Atomlager Asse außer Kontrolle?
Sie ist Deutschlands gefährlichste Deponie: Die Asse, ein alter Salzstock in der Nähe von Wolfenbüttel in Niedersachsen. Vor über 40 Jahren übernahm der Bund die stillgelegte Anlage. Das alte Bergwerk verwandelte sich in ein "Versuchsendlager" für radioaktive Abfälle. 126000 Tonnen mit leicht und mittelschwer strahlendem Müll gelangten seitdem in die Asse. Dazu hochgiftige Pestizide und Arsen sowie Tierkadaver.
Von Anfang an war die Asse heftig umstritten. "Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sind Wassereinbrüche auszuschließen", argumentierten die Befürworter. Kritiker warnten vor der Instabilität der Asse und befürchteten immense Auswirkungen für die Menschen in der Region. Diese Gefahr wächst: 12 000 Liter sogenanntes Zutrittswasser dringen täglich durch die rissigen Salzschichten.
"Atommüll hätte hier niemals eingelagert werden dürfen", sagt Wolfram König, Präsident des Bundesamtes für Strahlenschutz heute, "keiner kann sagen, ob nicht morgen oder übermorgen unaufhaltbare Wassermengen zutreten. Dann könnten ganze Pfeiler und Kammerdecken zusammenbrechen."
Noch sind die Wassermassen beherrschbar, allerdings besteht die Gefahr, dass Wasser mit radioaktivem Material in Kontakt kommt. In geringem Maße ist das schon passiert. Es könnte dann auch in die Umwelt gelangen.
Neue Gutachten versuchen zu beruhigen: Die bergmännische Stabilität des Grubengebäudes sei bis 2020 gegeben. Eine Expertengruppe prüft derzeit verschiedene Optionen, wie die Asse saniert werden kann. Andere Wissenschaftler raten davon ab. Für sie ist die Asse eine tickende Zeitbombe.
Der Film von Malin Ihlau und Oliver Deuker beschäftigt sich mit der Verantwortung für die Zustände in dem ehemaligen Salzbergwerk. Gab es Missstände, die die früheren Betreiber bewusst in Kauf genommen haben? Es kommen Arbeiter zu Wort, die über verheerende Zustände berichten. Mehrere von ihnen sind an Krebs erkrankt. Die Autoren gehen auch der Frage auf den Grund, welche Gefahren für die Menschen von der Asse ausgehen. Zudem ist es ihnen gelungen, Wolfram König, den Präsidenten des Bundesamtes für Strahlenschutz bei seinen Bemühungen um Schadensbegrenzung zu begleiten.
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