denn der hat sich obwohl der Konkurs absehbar war, mit 4 Millionen Abfindung davongeschlichen, die jetzt in der Insolvenzmasse fehlen - in meinen Augen ist das Insolvenzbetrug. Wenn der Ehemann neun Monate vor der Insolvenz 4 Millionen auf die Ehefrau überträgt, steckt ihn jeder Insolvenzrichter in den Knast. Beim Herrn Middelhoff gilt das aber offensichtlich nicht als Offizialdelikt. Wenn man in unserer Bananenrepublik Deutschland mit einem ungedeckten Scheck in Höhe von 10.000 Euro bezahlt, kommt man in den Knast - wenn man die Summe auf 4 Millionen erhöht, wird nicht einmal ermittelt.
Seht Euch einmal die letzten Zeilen des nachstehenden Artikels an: "Dabei hätten sich die Kölner Bankiers zumindest dieses Geld sparen können. Ihr langjähriger Partner Thomas Middelhoff, mit dem man über vier Oppenheim-Esch-Immobilienfonds geschäftlich verbunden ist, war bis Ende 2009 per Anstellungsvertrag als Vorstandsvorsitzender von Arcandor verpflichtet. Bedauerlich deshalb, dass man ihn nicht jene Suppe auslöffeln ließ, die er zunächst zu Schaum geschlagen und dann versalzen hatte. Am Ende hätte dies sogar dem Insolvenzverwalter Freude bereitet. Thomas Middelhoffs Abfindung, die sich auf vier Mio. Euro belaufen soll, wäre der Insolvenzmasse dann nämlich zugute gekommen."
Karl-Gerhard Eick Arcandor-Abfindung: Dumm oder dreist? von Christoph Schlautmann
Empörung allerorten. Wenn es um das Elend in der Wirtschaft geht, haben Deutschlands Stammtische einen neuen Sündenbock. Er heißt Karl-Gerhard Eick, hat beim Pleitekonzern Arcandor sechs Monate lang wie ein Alchemist das Unmögliche versucht - und wird dafür nun fürstlich belohnt. Mit mindestens zehn Mio. Euro Abfindung.
Nach Klaus Esser und Wendelin Wiedeking, die bei Mannesmann und Porsche mächtig absahnten, darf nun auch der ehemalige Telekom-Finanzchef auf baldigen Reichtum hoffen. Und das auch noch für seinen Misserfolg auf ganzer Linie. Dass so etwas die Republik auf die Barrikaden bringt, versteht sich von selbst.
Gierig? Dreist? Rücksichtslos? Wohl kaum! Ohne ein solches Angebot, wie es Eick Ende vergangenen Jahres von Arcandor-Aufsichtsratschef Friedrich Carl Janssen erhielt, wäre der schlingernde Konzern komplett führungslos geblieben. Kein Manager mit gutem Ruf hätte sich zu einem solchen Höllenritt verleiten lassen, ohne vernünftig abgesichert zu sein. Eick selbst gab dafür schließlich einen gut dotierten Job bei der Deutschen Telekom auf.
Die Empörung wäre eher angebracht über jenen, der am Ende die Zeche zahlt: Arcandors Großaktionär Sal. Oppenheim. Auf Biegen und Brechen versuchte die Kölner Privatbank, den Insolvenzantrag der Essener Beteiligung zu verhindern - und kaufte sich dazu sogar einen Vorstandschef. Dass die Rechnung am Ende nicht aufging, zeugt nicht gerade von wirtschaftlicher Weitsicht des feinen Bankhauses. Denn die Pleite war spätestens seit September absehbar.
Dabei hätten sich die Kölner Bankiers zumindest dieses Geld sparen können. Ihr langjähriger Partner Thomas Middelhoff, mit dem man über vier Oppenheim-Esch-Immobilienfonds geschäftlich verbunden ist, war bis Ende 2009 per Anstellungsvertrag als Vorstandsvorsitzender von Arcandor verpflichtet.
Bedauerlich deshalb, dass man ihn nicht jene Suppe auslöffeln ließ, die er zunächst zu Schaum geschlagen und dann versalzen hatte. Am Ende hätte dies sogar dem Insolvenzverwalter Freude bereitet. Thomas Middelhoffs Abfindung, die sich auf vier Mio. Euro belaufen soll, wäre der Insolvenzmasse dann nämlich zugute gekommen.
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