19.12.12 17:18 dpa-AFX: Rendite für Griechen-Anleihen im Sturzflug - niedrigster Stand seit März 2011
ATHEN/FRANKFURT (dpa-AFX) - Griechische Staatsanleihen sind zur Wochenmitte
bei Anlegern gefragt und die Risikoaufschläge für Papiere des schwer
angeschlagenen Eurolandes gingen stark zurück. Am Mittwoch legten die Kurse für
Schuldtitel Athens weiter zu. Im Gegenzug fiel die Rendite - also die
Kombination aus Nominalverzinsung und Kurswert - für zehnjährige Anleihen auf
den tiefsten Stand seit März 2011. Im Tief lag sie bei knapp unter 11 Prozent.
Am Nachmittag rutschte die Rendite um 1,33 Prozentpunkte auf 11,18 Prozent. Im
Sommer hatte sie mit mit mehr als 30 Prozent noch etwa dreimal so hoch gelegen.
Seit der Ankündigung der Europäischen Zentralbank (EZB) vom Juli, alles für
den Erhalt des Euro tun zu wollen, sind die Kurse griechischer Anleihen massiv
gestiegen. Wie auch andere Krisenländer profitiert Athen von der Euro-Garantie
der EZB. Anfang September hatte die Notenbank ein unbegrenztes Kaufprogramm für
Staatsanleihen aufgelegt, soweit sich die entsprechenden Länder gegenüber dem
Rettungsfonds ESM zu Reformen und Sparmaßnahmen verpflichten. Darüber hinaus
haben die Euro-Partner Griechenlands kaum einen Zweifel darüber aufkommen
lassen, Athen im Euroraum halten zu wollen.
Am Mittwoch hatte EZB zudem gemeldet, dass sie ab kommenden Freitag wieder
griechische Staatsanleihen als Sicherheiten akzeptieren wird. Grund für die
Regeländerung sei die positive Bewertung der Reformpolitik in Griechenland durch
die Troika von EU-Kommission, EZB und Internationalem Währungsfonds (IWF).
Der starke Rückgang der Zinssätze für Griechenlands Anleihen im freien
Handel könnte auch von einem Urteil der Ratingagentur Standard & Poor's (S&P)
begünstigt worden sein. S&P hatte am Dienstagabend die Bonität Griechenlands
gleich um sechs Stufen auf 'B-' erhöht. Als Gründe nannte die Agentur das
Bekenntnis der Euroländer zu Griechenland und die Verpflichtung Athens zu
fiskalischen und strukturellen Anpassungen./jkr/jsl
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Das Marionettentheater ist heutzutage durch die Parlamente
ersetzt worden. (W. Rathenau)