Im Untersuchungsausschuss sprach zudem ein früherer Anwalt des Skandalkonzerns. Er wies Vorwürfe zurück, nach denen folgenreiche Erpressungsvorwürfe in dem Fall frei erfunden gewesen seien. Das „beschränkte sich nicht auf eine Räuberpistole“, sagte der Münchner. Er habe Informationen zu sehr konkreten Daten, Zahlen und Personen erhalten.Der Anwalt hatte der Staatsanwaltschaft München 2019 berichtet, Wirecard werde aus der Medienbranche erpresst. Daraufhin hatte die Finanzaufsicht Bafin Wetten auf fallende Kurse bei Wirecard verboten - was viele Anleger als Zeichen deuteten, bei dem Skandalkonzern sei trotz kritischer Medienberichte alles in Ordnung. Nach Ansicht der Abgeordneten wurde der mutmaßliche Milliardenbetrug dadurch erst viel später aufgedeckt.Er habe seine Informationen über die Erpressung weitergegeben, „weil es meine Aufgabe als Vertreter eines damals Verletzten in einem Marktmanipulationsverfahren war“, sagte der Anwalt. In die Entscheidung zum Leerverkaufsverbot sei er nicht eingebunden gewesen.Der Münchner berichtete, seine Ansprechpartner bei Wirecard seien Konzernchef Markus Braun, Top-Manager Jan Marsalek und Chefjustiziarin Andrea Görres gewesen. Von Marsalek fühle er sich getäuscht, von Braun ebenso, sagte er - von Görres dagegen eher nicht.
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