weitere Informationen:
Die Princess Private Equity Holding ist eine Beteiligungsfirma, die in nichtkotierte Unternehmen aus ganz unterschiedlichen Branchen investiert. Die Gesellschaft legt jedoch nicht direkt an, sondern gibt das Geld sogenannten Partnerships. Um an Kapital für solche Investitionen zu kommen, hat die Princess Private Equity Holding im Jahre 1999 eine Wandelanleihe ausgegeben. Die Promotoren waren Swiss Re und die Zuger Partners Group. Letztere bestimmt, wohin das Kapital fliesst, während die Swiss Re am Ende der Laufzeit das Kapital garantiert. Mit anderen Worten: Es wurde abgemacht, dass die Anleger im Jahr 2010 auf jeden Fall das Nominalkapital zurückbekommen werden.
Am Anfang sah es für die Gesellschaft gar nicht gut aus. Mit der Wirtschafts- und Börsenkrise von 2001 bis 2003 sank der innere Wert stetig, im Juli 2003 bis auf 75 Prozent. In den letzten Jahren ist die Princess Private Equity Holding allerdings wieder in Fahrt gekommen. Ende September 2006 lag der innere Wert der Obligation bei 112,84 Prozent. Die Partnerships, in welche die Princess Private Equity Holding investiert hat, konnten in den letzten Monaten erfolgreich einige Beteiligungen verkaufen. Dadurch floss der Holding viel Geld in die Kasse. Das ist auch der Grund, weshalb inzwischen nur noch 75 Prozent ihres Kapitals überhaupt in Private-Equity-Beteiligungen investiert sind.
Auflösung des teuren Versicherungsvertrages
Hier kommt nun die Swiss Re ins Spiel: Ihr wäre es am liebsten, wenn die Princess Equity Holding gar nicht mehr investieren würde. Die Swiss Re will nämlich sichergehen, dass sie im Jahr 2010 nicht draufzahlen muss. Bisher sieht es für die Swiss Re gut aus, denn der innere Wert der Princess Private Equity Holding liegt wie gesagt bei 112,84 Prozent. Wenn nun weiter investiert wird, besteht das Risiko, dass etwas schiefgeht und der innere Wert wieder unter 100 Prozent fällt.
Deshalb liegt nun der Vorschlag von Princess auf dem Tisch, den Versicherungsvertrag aufzulösen. Damit fiele die teure Versicherungsprämie weg. Wenn die Anleger an der Gläubigerversammlung vom 3. November dem Restrukturierungsvorschlag zustimmen, dann erhalten sie für eine Anleihe der Princess Private Equity Holding eine Aktie mit einem inneren Wert von 112, 84 Dollar. Und die Firma kann die frei gewordenen Mittel wieder in Private Equity anlegen. Lehnen die Gläubiger den Vorschlag ab, können sie die Anleihe für 100 Dollar zurückgeben oder in eine Aktie mit dem bestehenden Versicherungsschutz wandeln. Für die Anleger kommt hier selbstverständlich nur Letzteres in Frage, denn es wäre ein schlechtes Geschäft, die Anleihe derzeit für nur 100 Dollar zurückzugeben, weil der innere Wert höher liegt.
Letztlich geht es an der Gläubigerversammlung darum, ob die teure Versicherung der Swiss Re gekündigt werden soll. Oder anders gesagt: Als Obligationär entscheiden Sie sich entweder für mehr Risiko, dafür haben Sie auch höhere Ertragschancen. Oder Sie sind für den Kapitalschutz und damit für eine vorsichtigere Anlagestrategie. Hierdurch beschneiden Sie jedoch die Gewinnchancen der Princess Private Equity Holding.
|