Auslagern von Unternehmensprozessen spart Kosten
Indien ist Klassenbester
Globaler Kostendruck ermutigt Firmen zum Auslagern ihrer Unternehmensleistungen an günstigere Standorte außer Landes.
Kostenersparnis allein ist kein Grund für das Auslagern von Unternehmensprozessen ins Ausland. Zu diesem Ergebnis kommt der Offshore Location Attractiveness Index (OLAI), den die Düsseldorfer Managementberatung A.T. Kearney vorgelegt hat. Der OLAI untersucht, welche Zielländer sich für das Offshoring empfehlen. Dabei werden neben den zu erwartenden Kostensenkungen auch das wirtschaftliche und politische Umfeld sowie die Qualifikation der verfügbaren Arbeitskräfte betrachtet. Der Trend zum so genannten Offshoring wird auch in den kommenden Jahren bestehen bleiben, betont Michael Träm, Europa-Chef der Managementberatung A.T. Kearney. Dennoch ist Offshoring kein Allheilmittel gegen den allgemeinen Kostendruck.
Der Index bewertet die betrachteten Länder in drei Kategorien: Kosten, Umfeld und Arbeitsmarkt. Dabei tragen die Kosten mit 40 % zum Gesamtergebnis bei und die beiden anderen Kategorien zu je 30 %. Erst die richtige Mischung aus allen drei Kategorien macht ein Land zu einem attraktiven Offshoring-Ziel. So bieten beispielsweise Singapur, Irland und Kanada Unternehmen die attraktivsten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Bei der Qualifikation der Arbeitskräfte rangieren Kanada, Aus-tralien und Irland auf den vorderen Plätzen. Klassenbester in Hinblick auf die verfügbaren Arbeitskräfte ist allerdings Indien, das auch die niedrigsten Kosten bietet und in der Summe, wie bereits im Vorjahr, das attraktivste Offshoring-Zielland ist. China verbesserte sich von Platz 11 auf Platz 2.
Zu den 25 attraktivsten Offshoring-Zielen zählt der OLAI auch sechs europäische Länder. Neben den EU-Mitgliedsstaaten Irland (Platz 23), Spanien (22) und Portugal (19) sind dies die EU-Neuzugänge Ungarn (11), Polen (10) und die Tschechische Republik, die sich mit Malaysia in diesem Jahr den dritten Platz teilt. su
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