Richter zeigt das Schlacht-Video Kassel ? So etwas hat es in einem deutschen Gerichtssaal noch nicht gegeben! Montag wird der Verhandlungssaal des Kasseler Landgerichts zum Schauplatz einer einzigartigen, schaurigen Horror-Vorführung! Die Anklage lässt einen Film des Menschenfressers vorführen: das Schlacht-Video!
Der Horror dauert zwei Stunden! Es ist ein Film, wie er in deutschen Gerichten noch nie gezeigt wurde. Blutige Bilder, ekelhafte Verstümmelungen, das Sterben eines Menschen quasi live.
?Das Video ist ein wichtiges Beweismittel?, erklärt ein Sprecher des Landgerichts Kassel. ?Wir müssen unter anderem an Hand daran entscheiden, ob das Opfer sein Einverständnis zur Tat gegeben hat. Sehen, wie es sich verhalten hat. Aber auch, ob der Angeklagte erkennen konnte, dass sein Opfer noch lebte, als er zustach.?
Sicher ist: Zwölf Menschen müssen die gruseligen Bilder aus dem Schlachthaus sehen: drei Richter, drei Schöffen, der Staatsanwalt, drei Gutachter, der Anwalt und der Kannibale selbst. Der Gerichtssprecher: ?Sie müssen die gesamte Zeit ganz genau auf den Bildschirm schauen und dürfen sich nicht von den Bildern abwenden.?
Besonders schlimm wird es für die Schöffen, die im normalen Leben nichts mit Verbrechen zu tun haben: ein Rentner, eine kaufmännische Angestellte und ein Bauingenieur.
Was ist mit den Journalisten, den Zuschauern? Sie müssen den Saal nur verlassen, wenn die Öffentlichkeit ausgeschlossen wird. Und das ist noch nicht entschieden!
?Den Moment des Zerlegens und Ausweidens habe ich mir öfter angeschaut?, gestand der Kannibale vor Gericht.
?Bilder daraus habe ich auf dem Computer bearbeitet. Ich hatte von vornherein vor, alles auf Video zu dokumentieren, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass ich das alles wirklich mache. Später habe ich mir den Film angeschaut und dabei onaniert.?
Das Gericht muss sich die Bilder ansehen, um zu einem Urteil zu kommen. Aber es gibt KEINEN Grund, warum man Zuschauer zulassen sollte. Wer sieht sich soetwas freiwillig an, wenn nicht aus kranker Sensationsgier? Ich glaube, dass die massive Berichterstattung über diesen Fall eher dazu führt, dass gewisse Begehrlichkeiten geweckt werden. "Naja, also die Schlachtung eines Menschen, das könnte ich mir direkt mal ansehen..."
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