München (vwd) - Die Zapf Creation AG, Rödental, hat nach der 3. Korrektur ihrer Prognosen im laufenden Jahr eine umfassende Analyse des Geschäfts vor allem in den USA angekündigt und schließt auch Konsequenzen beim US-Management nicht aus. "Wenn sich herausstellt, dass sich das US-Management überschätzt hat, werden wir die Konsequenzen ziehen", sagte der Vorstandsvorsitzende des im MDAX gelisteten Puppenherstellers, Thomas Eichhorn, am Mittwoch vwd auf Nachfrage.
Bei der Analyse der Situation werde zudem überprüft, ob das Budget für Marketing und Vertrieb richtig verteilt sei bzw wie die Präsentation der Produkte in den Geschäften erfolge, sagte Eichhorn. Zapf Creation hat am Mittwoch ihre Jahresprognose für 2003 erneut nach unten revidiert. Im laufenden 4. Quartal blieben sowohl die Umsätze als auch der Auftragsbestand hinter den Erwartungen zurück und lägen unter dem vergleichbaren Vorjahreswert, teilte das Unternehmen mit.
Damit sei das geplante Umsatzziel von rund 222 Mio EUR nicht mehr zu erreichen. Zapf sehe den Umsatz 2003 nun bei "leicht über" 200 Mio EUR. Das EBIT dürfte bei rund 26 Mio EUR liegen. Trotz der revidierten Prognose plane der Vorstand eine Dividendenausschüttung von 1 EUR je Aktie, hieß es weiter.
Eichhorn wies darauf hin, dass der US-Markt noch stärker als der europäische Markt saisonal ausgeprägt ist. In den USA würden Aufträge meist kurzfristig mit nur wenigen Wochen Vorlauf ausgelöst. Zudem sei das so genannte Nachordergeschäft für Weihnachten deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Darüber hinaus mache sich ein starker Wettbewerb im Bereich Modepuppen (Fashion Dolls) bemerkbar. Zugleich äußerte sich Eichborn optimistisch für 2004. Zapf Creation erwarte durch neue Produkte der Marke Baby born und der Puppe "Love me Chou Chou" eine positive Entwicklung. Eine Prognose für 2004 wollte der Vorstandsvorsitzende allerdings nicht abgeben.
Zapf Creation hatte bereits zum Halbjahr ihre Prognose für das Umsatzwachstum angesichts negativer Währungseinflüsse aus dem schwachen US-Dollar auf 7% von zuvor 10% zurückgenommen. Darüber hinaus hatte das Unternehmen Ende Oktober die Vorhersagen für Umsatz und Ergebnis 2003 nach unten korrigiert. Damals ging Zapf Creation noch von einem gegenüber dem Vorjahr stagnierenden Umsatz und einem Anstieg des Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 7% (zuvor: 15%) aus. Schon damals zeichneten sich Schwierigkeiten im US-Geschäft ab.
Der Kurs der Zapf-Creation-Aktie brach nach der Gewinnwarnung ein. Das Papier verlor am Vormittag rund 25% und notierte gegen 10.20 Uhr bei 18.50 EUR. vwd/26.11.2003/rne/bb
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