Freak 11
Die Information stammt aus den Newsletter 01/07, in dem die Erhöhung der Liefervereinbarung für 2007 auf 12,5 MW mitgeteilt wurde. Die Anlage, die die Lichtenergiewerke AG bekommt, beträgt nur 5,5 MW. Im Newsletter 02/07 steht auch drin, dass geplant ist, den überschüssigen Anteil von ca. 6,5 MW in den Markt zu geben (S.5). Dann heißt es dort weiter, dass deshalb "aufgrund der günstigen Einfkaufssituation" mit starken Erträgen zu rechnen ist. Kontakte seien geknüpft und man rechne mit einem kurzfristigen Verkauf - sagt man zumindestens.
Im Einkauf dürften die zusätzlichen 6,5 MW ca. 13 Mio gekostet haben - im Solarbereich wird mit einer Marge von ca. 20 % !!! gerechnet. Das wäre dann ein zusätzlicher Handelsgewinn von ca. 2,5 Mio Euro in 2007.
Warum also die Kapitalerhöhung?
Powerbags benötigt die Kapitalerhöhung, weil schlicht und einfach kaum Kapital vorhanden ist. Für die ca. 1.360 Mio Aktien dürften im Vorfeld tatsächlich nur ca. 600 T€ an Barmittel geflossen sein! Im Rahmen der IPO wurden dann keine zusätzlichen Aktien am Markt placiert. Der Unternehmenswert der Powerbags AG ist m. E. im Augenblick vor allem durch die bestehenden günstigen Liefervertrage für die Solarzellen bestimmt, da der Markt für Solarzellen in 2007 bis 2009 praktisch vergeben ist und die Nachfrage das Angebot übersteigt. Bei festen Lieferverträgen über ca. 75 MW (12,5 in 2007; 25 MW in 2008, 37,5 MW in 2009?) liegt der mögliche Mehrwert (wenn nur gehandelt wird) bei ca. 30 Mio Euro. Der Bau von Modulen dürfte den Gewinn verdoppeln!
Die Strategie von Powerbags in den ersten 2-3 Jahren ist, dass man die fehlenden Kunden durch die Lichtenergiewerke AG kompensiert und so gleichzeitig auch Referenzobjekte schafft. Damit also die Lichtenergiewerke AG über genügend Eigenkapital verfügt, hat die Powerbags 3 Mio Aktien a 1,80 gezeichnet. Diese 5,4 Mio Euro holt sich die Powerbags mit der Kapitalerhöhung rein. Das Geld wird dann als 1. Abschlagsrate für den Auftrag über 5,5 MW dann bei der Powerbags wieder vereinnahmt. Die Lichtenergiewerke AG hat m.W. mit den 5,4 Mio Kapitalzufluss auch die Endfinanzierung für die 5,5 MW über 20 Mio Euro gesichert (Genusskapital!). Die Aktionäre der Powerbags AG wird die Möglichkeite eingeräumt für Aktien der Powerbags, die am 30.04.07 im Depot liegen, im Verhältnis 1:1 zusätzlich Aktien der Lichtenergiewerke AG zum Preis von 1,80 zu zeichnen. Jede Aktie, die an die Powerbags-Aktionäre weiterverkauft werden, erhöht tatsächlich die Liquidität, die die Powerbags zusätzlich (max. 1,8 € x 1,36 Mio Aktien) erhält!
Die Konzeption finde ich grundsätzlich gut (Konstellation Powerbags-Lichtenergiewerke), jedoch stört mich, dass es von Seiten der Lichtenergiewerke AG keine eindeutigen Aussagen über das Unternehmenskonzept gemacht werden. In der Unternehmensdarstellung wird lediglich nachfolgendes gesagt: „Strategie und Ziel des Unternehmens ist die Entwicklung und Betreibung von solaren Kraftwerden in der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union.“ Von einem Weiterverkauf (z.B. an Kraftwerkbetreiber, Fonds und sonstige Investoren) ist nicht die Rede! Gerade aber das würde die Lichtenergiewerke interessant machen, da sie dann mit der „Solarpark AG“ (Lieferant der Module ist hier z.B. die Solarworld) und „Reinecke und Pohl“ vergleichbar wären – nämlich als Initiator, Generalunternehmer und Verwalter! Dann dürfte der Unternehmenswertauch wesentlich höher sein. Solange dort jedoch keine Klarheit herrscht, werde ich keine Aktien der Lichtenergiewerke AG zeichnen!
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