In China sind die Transaktionskosten beim Umtausch Yuan zu US-Dollar sehr hoch und somit ist es für chinesische Unternehmen weitaus billiger sich einen direkten US-Dollar Kredit auszahlen zu lassen, wenn man das Working Capital für US-Dollarzahlungen benötigt. So hat das wohl auch Jinko getan. Die 250 Mio. $, die Jinko im November für die erste Anzahlung des YieldCo bekommen hat werden ja wohl Yuan-Zahlungen gewesen sein und mit denen wurden wohl auch die in Q4 gebauten Solarkraftwerke zwischenfinanziert. So meine Einschätzung zu diesem Thema.
Es ist halt mal so, dass Jinko im letzten Jahr rd. 600 MW an eigenen Solarkraftwerken gebaut hat un din ihre Bilanz aufgenommen hat und das hat dann mal so 650 bis 700 Mio. $ gekostet. Aus der Portokasse kann das Jinko mit Bestimmtheit nicht bezahlen. Ist ja auch kein Geheimnis und das Problem wurde von Obelisk wie auch von mir schon öfters angesprochen. Irgednwie müssen diese hohen Kosten beglichen werden udn das geht halt mal nur über Kredite. Ich kenne keinen anderen Weg.
Man kann jetzt sicher wild spekulieren wie der Typ das bei Wallstreet-Online gemacht hat, aber mehr als eine wilde Spekulation ist das auch nicht. Lustig finde ich das: "schwierige Einbringbarkeit von FiTs in Cash". Dass es in China zu Verzögerungen von machnmal bis zu 4 Monaten kommt bei den Auszahlungen der Einspeisevergütungen ist ja bekannt, aber dass das dann gleichgesetzt wird mit "schwierige Einbringbarkeit" ist dann schon sehr an den Haaren herbeizogen. Zudem gibt es ja seit Herbst eine Gesetzesänderung in China, dass die Einspeisevergütungen innerhalb eines Monates vom Netzbetreiber bezahlt werden müssen.
Dass nur 70% des erzeugten Solarstroms verkauft werden kann ist mir auch gänzlich neu. Das habe ich bis dato noch nirgends gehört bzw. gelesen. Bei Wind schon, aber da reden wir ja schon von ganz anderen Größenordnungen. Wind 20 GW in 2014 in China, Solarkaftwerke ca. 8 GW in 2014 in China und Wind hat dazu noch einen Kapaztitätsfaktor von um die 30%.
Erinnert mich irgendwie an den User afaik, der vor ein paar Wochen hier behauptet hat, dass bei Jinko Abschreibungen auf die Solarkraftwerke anstehen könnten. Das war auch so ein wilde Spekulation die nicht zutrifft, denn Jinko nimmt ja ihre Solarkraftwerke nur zum Selbstkostenpreis auf ihre Bilanz und damit können natürlich keine Abschreibungen entstehen.
Wobei es in der Tat ein wenig seltsam ist, dass Jinko in Q4 noch keine Fertigmeldungen ihrer eigenen Solarkraftwerken gemeldet hat. Wobei aber ja in China die Einspeisevergütungshöhe von 2014 bis auf Ende Ferbuar 2015 verlängert wurde und so ist das Thema eigentlich noch nicht so wichtig. Wichtig ist einzig und alleine, dass Jinko für die Solarkraftwerke noch die höheren Einspeisevergütungen von 2014 erhalten wird, das bestimmt die Rentabilität des Solarkraftwerkes, denn die für 2015 werden offenbar um 10% gesenkt werden. Alles andere ist unwichtig und somit auch nicht relevant. Zumindest für mich.
Jetzt aber mal ein paar nette Branchennews der letzten zwei Tage:
Ägypten vergibt billige Kredite für private Solaraufdachanlagen. Einspeisevergütungen gibt es schon seit Herbst 2014:
http://www.dailynewsegypt.com/2015/01/05/...omes-implemented-q1-2015/Pakistan führt für private Solaraufdachanlagen Net Metering ein und schafft die Importsteuer für Solarmodule ab:
http://www.thenews.com.pk/...ll-solar-energy-into-national-power-gridDass Pakistan in diesem Jahr 800 MW an Solar verbauen wird glaube ich ich jetzt nicht unbedingt, aber 300 MW könnten es durchaus werden, da China den Pakistani im Energiesektor einen großen finanziellen Support geben.
Thailand führt wie Pakistan Net Metering für private und gewerbliche Solaraufdachanlagen ein:
http://thainews.prd.go.th/centerweb/newsen/...wsID=WNPOL5801060010008Was ich an den News klasse finde, dass in Asien so langsam auch kleine, dezentrale Solaranlagen gefördert werden.