Intel - ein kurzfristiger Trade?

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neuester Beitrag: 13.12.24 18:46
eröffnet am: 28.09.04 20:27 von: Anti Lemmin. Anzahl Beiträge: 5742
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28.09.04 20:27
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80400 Postings, 7527 Tage Anti LemmingIntel - ein kurzfristiger Trade?

In jüngster Zeit häufen sich bei INTEL die negativen Nachrichten:

- zunehmende Lagerbestände bei den Händlern (Intel begründet dies mit höherer Produktivität in der Herstellung)

- leicht gesenkter Ausblick für das laufende Quartal

- thermische Probleme bei den neuen P4 (Prescott) in 90-nm-Technik

- wachsende Konkurrenz durch AMDs 64-bit Prozessoren

- seit heute verwendet HP in Servern keine Intel-Itanium-Prozessoren (64-bit) mehr.

Doch all dies scheint mir inzwischen eingepreist. Insgesamt haben sich die Geschäftszahlen gegenüber dem Vorjahr - als Intel zwischen 28 und 32 USD notierte - kaum verschlechtert.

Intel ist Weltmarktführer bei Prozessoren (Marktanteil 82,7 % gegenüber 15,5 % bei AMD laut Mercury Research, Aug. 2004), hat immer noch 32 Mrd. USD Umsatz pro Jahr, einen Nettogewinn von 1,8 Mrd. USD im letzten Quartal und eine konkurrenzlose Bruttomarge von 59,2 Prozent. Damit ist Intel im Vergleich zu AMD (Bruttomarge: 37,8 Prozent) eine Cash-Kuh. Intels KGV liegt derzeit bei 17,8.

AMD hingegen (KGV: 49,6) verdient deutlich weniger (0,24 USD pro Aktie gegenüber 1,11 USD bei Intel) und droht erneut in die roten Zahlen zu rutschen, wenn Intel seine Margenmacht nutzt. Um die 64-bit-Prozessoren von AMD (Opteron und Athlon-64) ist ein regelrechter Hype entstanden, was zu einer Überbewertung der AMD-Aktie und im Gegenzug zu einer Unterbewertung von Intel geführt hat, die fundamental unbegründet ist. AMDs Opteron und Athlon-64 sind abwärtskompatibel zu 32-bit-Betriebssystemen (Windows XP), Intels Itanium (reiner 64-bit-Prozessor) hingegen nicht. Doch Intel hat reagiert und will seine 64-bit-Prozessoren nun auch abwärtskompatibel machen (hier ist David AMD dem Goliath INTEL z. Z. voraus).

Heute notiert Intel bei 19,70 USD. Damit haben wir gegenüber den Höchstkursen vom  Januar, als INTC bei 34 USD lag, einen Rückgang von über 40 Prozent. Unter 20 USD sieht die Aktie auch optisch billig aus, obwohl der Tiefstkurs im Herbst 2003 bei 15 USD lag.

Das Weihnachtsquartal ist für Intel immer eines der besten - die saisonalen Jahrestiefs finden sich fast immer Anfang Oktober. Mancher Fondmanager wirft die Aktie bereits jetzt - zum Ende des Geschäftsjahrs am 30.9.04 - aus Steuergründen auf den Markt.

Wegen des fallenden Markttrends ist Intel dennoch ein heißes Eisen. Ich habe mir daher nur ein paar Calls für Januar 2006 (Strike-Preis 22,50 USD) zugelegt. Damit hält sich das Risiko in Grenzen.

Ich rechne in den nächsten drei Monaten mit einer Markterholung bei den Halbleitern. Intel könnte bis Januar 2005 wieder auf 25 USD steigen. Mehr als ein kurzfristiger Trade scheint mir aber nicht drin zu sein.
 
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5716 Postings ausgeblendet.

19.11.24 22:44

1948 Postings, 4098 Tage Dinobutcherwas ist los mit Aktie?

heute auf 24,20$ runder geprügelt und um 22 Uhr hat jemand 9156000 Stück im Nasdaq gekauft.  
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20.11.24 08:37
1

13701 Postings, 5520 Tage 1chrSchlussauktion

Das war die Nasdaq Schlussauktion: https://de.wikipedia.org/wiki/Schlussauktion
Sei beruhigt, es wurden nicht nur 9156000 Stück im Nasdaq gekauft sondern auch verkauft :-)
 

23.11.24 10:21

650 Postings, 1569 Tage 321cba..

Lattice Semiconductor erwägt laut Bloomberg ein Übernahmeangebot für Intels Altera-Sparte, für die sich auch Private-Equity-Firmen wie Silver Lake Management, Bain Capital LP und Francisco Partners interessieren.

https://stock3.com/news/...apital-,lp,-und%2520Francisco%2520Partners


 

26.11.24 12:21

13701 Postings, 5520 Tage 1chrQualcomm...

.... scheint endlich in der Realität angekommen zu sein :-)

https://www.ariva.de/news/...ebernahme-schwindet-11453615?id=11453615  

02.12.24 15:05
1

1992 Postings, 5664 Tage ParadiseBirdPat Gelsinger (CEO) rausgekegelt

Jetzt wird eine neue Führung gesucht.

Die Aktionäre mögen es, der Kurs legt bisher gut zu.  

02.12.24 21:18
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9975 Postings, 9176 Tage bauwi@ParadiseBird Das Kursplus ist wie eine

Seifenblase geplatzt!   Vermutlich werden künftig die aktivistischen Großinvestoren deutlich mehr Einfluss auf Management ausüben.  
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MfG bauwi
Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern das er nicht tun muß, was er nicht will.

03.12.24 09:22
1

13701 Postings, 5520 Tage 1chrVerständlich

Tja, ich weiss auch noch nicht ob das gut oder schlecht ist. Gelsinger gilt durchaus als sehr fähiger Mann. Andererseits war das Jahr wirklich übel und irgendwas muss eine neue Aufruchstimmung erzeugen.

Ich hoffe nur die berichteten Fortschritte bei 18A waren echt.  

04.12.24 22:47

1992 Postings, 5664 Tage ParadiseBirdhm, ja

Ich traue mir nicht zu, zu beurteilen ob Gelsinger nun gut oder eher schlechter war.

Es ist ganz einfach: Intel muss einfach nur gute Chips/Prozessoren herstellen. Solche, die besser/schneller als die der Konkurrenz sind. Und dazu müssen die Intel-Leute für die nächste Zeit sehr früh aufstehen und brauchen auch Kreativität - alles derzeitig auch unter finanziellen Druck.

Und sehr schade, dass eine eigentlich exzellente Position als Marktführer derartig unter Druck geraten ist.  

05.12.24 21:52
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682 Postings, 6852 Tage sulleytrump

trump wird mit der america First Politik Intel wieder auf die Sprünge helfen, denke ich  
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Nur private Meinungen hier. Keine Handelsempfehlungen

05.12.24 23:04
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2414 Postings, 531 Tage Frieda FriedlichTrumps Politik bringt Inflation, und

Inflation bringt Verbraucherfrust und Konsumstreik. Denn wenn alles teurer wird (aber das Gehalt nicht recht mitsteigt), wird nicht am Essen gespart, sondern dort, wo es am wenigsten wehtut (unnötiger neuer PC, unnötiges neues Notebook, unnötiges neues Handy).

Ob die Börsen in einem Inflations-Szenario weiter steigen, ist ebenfalls fraglich. In den 1970er Jahren reagierten Aktien auf die hohe Inflation verschnupft. Ich sehe in den US-Indizes eher eine größere Korrektur kommen als weitere neue Höchststände.

Gelsingers Idee, Intel zu einer für alle Chipdesignerfirmen verfügbaren Chip-Fabrik zu machen, war von Vornherein gewagt, weil TSMC seit Jahren führend ist. Gelsingers Nachfolger kann das schwerlich wieder rückabwickeln, weil schon zig Milliarden in den Bau bislang halbfertiger Fabs geflossen ist. Es gibt auch Regierungszuschüsse, was die Lage verkompliziert. Zieht der neue CEO sich zurück, gibt es horrende Abschreibungen. Macht er weiter, bleibt ihm die bloße Hoffnung, später mit seinen Fabs TSCM Kunden abnehmen zu können.

Es könnte klappen, weil es ja viel Nachfrage gibt und TSCM sehr stark ausgelastet ist. Aber kann Intel auch qualitativ mithalten. Gewagt bleibt das kapitalintensive Vorhaben allemal. Und wenn viele Milliarden investiert und möglicherweise in den Sand gesetzt werden, kann auch mit der Aktie alles mögliche passieren. Von einem Wiederanstieg auf 60 Dollar bis zur Chapter-11-Pleite.

Für den neuen CEO gibt es nicht viele Lorbeeren zu ernten. Klappt es mit den Fabs, erntet Gelsinger posthum die Lorbeeren; klappt es nicht, ist der neue CEO schuld. Die Position ist daher ein undankbarer Schleudersitz.  

06.12.24 11:51
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622 Postings, 2039 Tage Heute1619Boden ist da ; NVIDA verkaufen und Intel kaufen !

 
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06.12.24 16:34

622 Postings, 2039 Tage Heute1619Hexensabbat bzw. Weihnachtsgeschäfte stehen bevor

09.12.24 12:52

2414 Postings, 531 Tage Frieda FriedlichGelsinger wurde an einem Sonntag

entlassen, und dies offenbar unfreiwillig. Denn Montag standen noch keine Nachfolger bereits. Inzwischen sind zwei Interim-CEOs tätig.

Die Lage bleibt für Intel schwierig. Wenn Gelsinger rausflog, weil das BoD seine Fab-Strategie für gewinnvernichtenden Quatsch hielt, was sollen dann seine Nachfolger mit den bereits halbfertigen Fab-Rohbauten anfangen? Intel hat sagenhafte 100 Mrd.$ in vier neue Fab-Rohbauten in USA gesteckt. Soll das etwa auch noch als Verlust abgeschrieben werden?

Die Alternative wäre, den Fab-Zug weiterzuverfolgen. Aber wozu wurde Gelsinger dann überhaupt entlassen, das war doch immer sein Credo?  

09.12.24 12:56

2414 Postings, 531 Tage Frieda FriedlichUm die acht Milliarden auch Bidens "Chip Act"

(Gesetz zur Förderung der Chipproduktion in USA Homeland) zu erhalten, darf Intel die Fab-Sparte auch nicht als separate "Entity" veräußern. Der Chip-Act verlangt, dass Intel eine Mehrheitsbeteiligung am Fab-Business hält, sonst gibt es die 8 Mrd. $ nicht.  

10.12.24 21:34

2414 Postings, 531 Tage Frieda FriedlichIntel gerade wieder unter 20$

Sind jetzt Kaufkurse mMn.  

11.12.24 15:34

13701 Postings, 5520 Tage 1chr#5728

irgendwelche Kommentare für Deinen Pushversuch?  

11.12.24 15:54

13701 Postings, 5520 Tage 1chrGesundbeten.... auch eine Lösung

https://www.foxbusiness.com/technology/...ls-prayer-fasting-employees

Vielleicht war der Kollege tatsächlich reif für den Ruhestand.  

12.12.24 11:49
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2414 Postings, 531 Tage Frieda FriedlichFür meine Aussage, dass Kurse

unter 20$ Kaufkurse sind, gibt es zum einen charttechnische Begründungen. Der Kurs fällt (mit einem Stillstandstag dazwischen) seit nunmehr sieben Tagen. Der RSI ist mit 30,44 im überverkauften Bereich. Es besteht zwar die Gefahr, dass der Kurs die 20$-Unterstützung nach unten durchbricht, so dass kurzzeitig auch noch mal Kurs um 18$ drin wären, aber in dem Bereich haben sich im Anfang August und Anfang Sept. schnell neue Käufer gefunden.

Zum anderen gibt es fundamental keine gravierenden negativen Neuigkeiten. Nach den letzten Zahlen, die eine letzte große Abschreibung enthielten, stieg der Kurs bis über 26$; der Markt honorierte den gehobenen Ausblick. Ich wüsste nicht, warum ein CEO-Rücktritt den Ausblick beeinträchtigen sollte. Kauft jetzt etwa jemand kein neues Intel-Notebook oder keinen PC mit einer neuen Arrow-Lake-CPU, nur weil der CEO weg ist? Die neuen CPUs sind im Handel und bleiben dort auch, egal wer CEO ist. Siie werden allerdings aus Wafern gefertigt, die TSMC liefert, weil Intel zurzeit den 3nm-Prozess noch nicht hinreichend beherrscht (Fab34 in Irland fertig in 4nm).

Im übrigen können auch die älteren Alder Lake und Raptor Lake CPUs preislich und von der Leistung noch sehr gut mit AMD mithalten, und die stellt Intel in eigenen Fabs her. Das endlose Börsengedröhne bezüglich "Rückstand im KI-Sektor" halte ich für einen Treppenwitz. In KI wird zwar jetzt viel investiert, aber ob die Investitionen später auch die erwarteten Gewinne bringen, ist mMn fraglich. Da schwingt viel Hype mit. Intels Gaudi-Chips (für KI) reichen an die Konkurrenz noch nicht ran. Nvidia ist im Vorteil, weil Nvidia immer schon Grafik-Chips hergestellt hat, und KI-Chips basieren auf Grafik-Chips.

Interessant ist, dass der Intel-Kurs nach der Ankündigung von Gelsingers Rücktritt zunächst mal kurz (intraday) deutlich stieg, eher er sieben Tag in Folge fiel.

Der Rausschmiss zeigt, dass Intel und Gelsinger bei einer Sitzung am WE offenbar heftig aneinandergeraten sind, was die künftige Strategieausrichtung betrifft. Das BoD könnte z. B. vorhaben, die Fab-Sparte schneller als geplant abzuspalten und separat an die Börse zu bringen.

Externe Investoren sind grundsätzlich an den Fabs interessiert. So hat sich der Fonds Apollo im Juni mit 49% bzw. mit 11 Mrd. $ an Intels neuer Fab34 in Irland beteiligt, die in "Intel 4" (= 7nm) produziert: https://www.reuters.com/markets/deals/...facility-ireland-2024-06-04/

Gelsinger war stets optimistisch, das Intels 18A-Prozess im Laufe des Jahres  2025 in Gang kommt. Aktuelle Zwischenergebnisse sollen Gelsinger zufolge gezeigt haben,  dass die Ausschussquote im üblichen Rahmen liegt und teils sogar besser als erwartet ist. Andere Quellen behaupten, dass die Ausbeute bei 18A nur bei 10% liegen soll. Auch Broadcom soll deshalb einen Auftrag storniert haben (ebenfalls strittig, ob das wirklich stimmt). https://www.elektronikpraxis.de/...-83ade2ada9eccc4fb2e84fc09c044f0f/

Sicher ist: Ob es mit 18A hinreichend gut klappt, liegt nicht allein in Gelsingers Händen. Deshalb halte ich den jüngsten Abverkauf für übertrieben.

Interessanterweise kommt einer der beiden neuen Interim-CEOs, Eric Meurice,  von ASML, wo er früher als CEO tätig war. Der andere CEO ist ebenfalls "Techie" und kommt auch der Low-End-Chipproduktion. ASML aus Holland stellt die Maschinen her, mit denen die CPUs gefertigt werden (die nutzt auch TSMC). Das ist sicherlich keine schlechte Neubesetzung hinsichtlich des Know-Hows, das für einen erfolgreichen Start der 18A-Fabs erforderlich ist. Meurice dürfte mehr "Cutting Edge"-Wissen mitbringen als Gelsinger, da Meurice direkt von der ASML-Quelle kommt.

FAZIT: Nach der Kurs-Euphorie, die die letzten Zahlen und der verbesserte Ausblick gebracht haben (sofern dies nicht reiner Rinderwahn war), ist der starke Kursückgang nur wegen Gelsingers Rücktritt mMn übertrieben und eine Kaufgelegenheit. Wenn es mit 18A klappt, könnte Intel mMn sogar wieder auf 50$ oder höher steigen.

So runtergeprügelt, wie der Kurs zurzeit ist, reicht schon eine einzige gute News für eine fette Aufwärts-Kerze bis 23$. Der Rückgang ist vor allem eine Folge von Verunsicherung, wie es weiter geht. Die würde sich z. B. legen, wenn Meurice definitiv zum neuen CEO ernannt wird. Andere gute News wären Teilverkäufe von Unternehmensbeteiligungen wie Altera. Oder das nächste Übernahmegerücht wie kürzlich das von Qualcom. Am besten wäre es, wenn das BoD sich klar hinsichtlich der künftigen Strategie äußert - ob bzw. wann die Fab-Sparte als separate Firma tätig wird bzw. an die Börse gebracht wird. Das dies im Prinzip ansteht, ist daraus ersichtlich, dass die Chipsparte und die Fab-Sparte bereits bilanziell getrennt veranlagen.  
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erereew2.png

12.12.24 19:22
1

2414 Postings, 531 Tage Frieda FriedlichIntel-Chart aktuell:

 
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wretreat.png

13.12.24 06:25
1

2151 Postings, 5714 Tage RandfigurIntel-Foundry vor Abspaltung

13.12.24 14:03

2414 Postings, 531 Tage Frieda FriedlichLöschung


Moderation
Zeitpunkt: 13.12.24 15:11
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Moderation auf Wunsch des Verfassers

 

 

13.12.24 14:05

2414 Postings, 531 Tage Frieda FriedlichLöschung


Moderation
Zeitpunkt: 13.12.24 15:11
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Moderation auf Wunsch des Verfassers

 

 

13.12.24 14:18
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2414 Postings, 531 Tage Frieda FriedlichDer Heise-Artikel wirft mehr Fragen auf

als er Antworten liefert.

Dort steht:

"Die beiden aktuellen Chefs von Chiphersteller Intel haben nach dem kürzlichen Aus des bisherigen CEO Pat Gelsinger zugegeben [?], dass das Unternehmen möglicherweise seine Chipfertigung ausgliedern [?] wird. Einer der Gründe könnte mangelnder Erfolg der nächsten Stufe der selbst entwickelten 18A-Fertigungstechnologie sein. Die als Interim-CEOs tätige Doppelspitze hat dies zumindest nicht mehr ausgeschlossen. Intel ist in der Branche das einzige Unternehmen, das Computerchips sowohl selbst entwickelt als auch selbst produziert. Gelsinger hatte sich zuvor erfolgreich gegen den Spinoff der Foundry-Sparte gewehrt, doch jetzt schließt Intel die Abspaltung der Chipfertigung nicht mehr aus."

Meine Fragen: Was bedeutet denn nun "Abspalten" bzw. "Ausgliedern"? Sollen die Fabs als separate Firma an die Börse gebracht werden?

Dubios ist nämlich, dass dies laut Heise gerade bei "mangelndem Erfolg" von 18A passieren soll. Doch welcher Investor würde denn Aktien der ausgliederten Fertigungs-Sparte kaufen, wenn diese gerade frisch mit 18A gescheitert ist?

Wenn sogar die Chipentwickler von Intel zu neuen Stammkunden von TSMC werden, sind die in Betrieb befindlichen Intel-Fabs quasi "Schnee vor gestern". Sie fertigen sogar teils noch auf dem Level von vorgestern (10nm). Damit sind sie Anlageobjekte, die auf ihre langsame Abschreibung zu Null warten und währenddessen noch ein paar Einnahmen mit veralteter Technik erzielen, die nur noch zu Niedrigpreisen vermarktet werden kann. Was komplett fehlt ist eine Zukunftsperspektive, die für die Börse so wichtig ist. Also ich würde diese Intel-Fab-Aktien sicherlich nicht kaufen, wenn die "Abspaltung" wegen des Scheiterns von 18A erfolgt.

Die seltsame Heise-Formulierung "Abspaltung" könnte natürlich auch metaphorisch gemeint sein - in dem Sinne, dass Intel die bereits fertiggestellten Fabs noch ein paar Jahre in eigener Regie (ohne Börsengang) weiter laufen lassen wird, um das Fab-Business danach komplett einzustellen. Bereits jetzt lässt Intel ja seine neuesten Arrow-Lake-Chips bei TSMC in Taiwan fertigen, was man bereits als eine Art "geistige Abspaltung" vom alten Selbstfertigungsmodell sehen kann.

Ein großes Problem ist, dass Intel unter Gelsinger in die vier neuen US-Fabs für 18A angeblich bereits 100 Mrd. $ investiert haben soll. Wenn 18A wegen fehlender Machbarkeit gestrichen wird, was passiert dann mit dieser Rieseninvestition? Man kann die Rohbauten der Fabs ja wohl nur schwerlich zu Shopping-Centern oder Turnhallen umbauen.

Vieles deutet inzwischen darauf hin, dass Gelsinger rausgeschmissen wurde, weil er an den 18A-Fabs festhalten wollte, obwohl die Ausbeuten zu gering sind (er war das reichlich zweckoptimistisch) und damit die Wirtschaftlichkeit der Fabs in Frage gestellt ist. Ein Techie, der weiter tagträumt (unterbrochen von Yoga-Sessions und Meditation), während Intel in der harten Dollarwelt die Felle wegschwimmen.

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Trotzdem könnte es sich mMn langfristig positiv für Intel auswirken, wenn sie die Chips nicht mehr selber herstellen. Dann gibt es zwar weitere hohe Einmal-Verluste aus Abschreibungen, aber danach könnte Intel sein hohes Know-How als Chip-Entwickler, das mMn auf gleicher Stufe mit dem der Konkurrenz steht, besser vermarkten, weil die neuen Intel-CPUs dann nicht mehr durch technisch rückständige eigene Fabs (10nm, 7nm) in ihrem Potenzial gehemmt werden.

Genau das ist nämlich passiert: Um Raptor Lake (13. und 14. Core-Gen.) konkurrenzfähig zu AMDs 7000-Serie zu machen, musste Intel, da in den eigenen Fabs eben nur 10nm-Technologie zur Verfügung stand, wattfressende Monster ins Rennen schicken, die eben deshalb auch oft vorzeitig verschlissen sind (Verbrauchsspitzen von über 300 Watt...).

Wenn Intel hingegen auf eigene Fabs verzichtet und auf externe Fertigung bei  TSMC setzt - bereits geschehen bei Arrow Lake, die in 3nm gefertigt sind -, wäre dieses Problem ein für allemal gelöst.

Witzig ist, dass auch im Eröffnungsposting zu diesem Thread wattfressende und überhitzende Intel-CPUs (damals "Prescott" in 90nm) für Kursrückgänge gesorgt hatten. Das war von 20 Jahren im Jahr 2004. Witzig ist weiterhin, dass auch damals der Kurs im Tief bei 19$ notierte.

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Für Trader stellt sich die Frage, ob der positive Ausblick, dass Intel künftig von den technologischen Beschränkungen seiner Eigenfertigung befreit werden könnte (wennauch unfreiwillig), vom Markt höher gewichtet wird als die potenziell weiterhin hohen Abschreibungsverluste aus den vier 18A-Fabs (in-spe-"Ruinen") in USA. Fraglich ist weiterhin, ob Intel dann immer noch die 8 Mrd. $ aus dem Chips Act erhalten wird.

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Alles in allem beschleicht mich das Gefühl, dass den Amis ihre einstige Technologieführerschaft langsam aber sicher entgleitet - siehe die massiven Probleme bei General Electric, Boeing, und seit Jahren auch Intel. Lediglich bei KI liegen sie mit Nvidia und Broadcom noch vorn, und natürlich bei Software (Microsoft, Google, Oracle, Meta und andere Social Media Konzerne), die sie geschickt vermarkten.

 

13.12.24 17:09
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2414 Postings, 531 Tage Frieda FriedlichIn diesem Seeking-Alpha-Artikel

von April 2024 erklärt Gelsinger, warum die Intel-Fabs in letzter Zeit so verlustreich operieren.

https://seekingalpha.com/article/...ment-reporting-webinar-transcript

Ab Mitte 2015 deutete sich an, dass EUV-Technologie die Zukunft der CPU-Fertigung ist. Die Wafer werden dabei mit ultravioletter Strahlung belichtet und gleichzeiti in Flüssigkeit eingetaucht. Nur so lassen sich die winzigen Strukturen auf den Chips noch erzeugen. Je näher sie anenanderrücken, desto kurzwelliger muss das Licht sein. Das wusste im Prinzip bereits Ende des 19. Jahrhunderts der deutsche Physiker Ernst Abbé: https://flexikon.doccheck.com/de/Abbe-Limit

Der Übergang zu EUV ist jedoch mit einem enormen Kostensprung bei den Fabs verbunden. Intel hatte diese Kosten lange gescheut und länger an herkömmlichen Belichtungsverfahren festgehalten. Daher gab es nach 14nm in 2014 auf nur noch wenig Fortschritt. 2022 kam Intel im Desktop-Bereich endlich bei 10nm an, nutzte aber immer noch kein EUV, sondern eine verbesserte Standardmethode mit Mehrfachbelichtungen.

Dieses Mehrfachbelichtungsverfahren, verwendet für die 12. bis 14. Generation, ging jedoch ebenfalls mit deutlichen Kostensteigerungen einher (nicht so teuer wie EUV, aber dennoch teurer). Das ist der Grund dafür, dass die Intel-Fabs seit 2022 so verlustreich arbeiten.

Schon mit der alten Standardtechnik waren die Fabs nicht wirklich profitabel, sie wurden laut Gelsinger aber von den enormen Gewinnen, die Intel bei den Chipverkäufen machte (hohe Margen), "quersubventioniert". Mit der Einführung der Mehrfachbelichtung wurden die Fabs jedoch zu einem Kostengrab, und dies ist der Grund, warum Intel seit 2022 nonstop Verluste schreibt.

Gelsinger hat daher verspätet ebenfalls die EUV-Technologie bei Intel eingeführt, die bereits bei 18A zum Einsatz gekommen ist. Er sagt bei S.A., dass Intel 5-Shrinkstufen in 4 Jahren geschafft hat (also den Sprung von 10nm auf kommende 1,8 nm).

Seine Idee, das Foundry-Geschäft auch für andere Kunden zugänglich zu machen, rührt daher, dass die EUV-Technologie so kostenintensiv ist. Wenn aber auch externe Chip-Entwickler die Intel-Fabs nutzen, arbeiten die Fab wegen der höheren Auslastung effizienter. Das ist die Grundlage für seine Idee, das Fab-Geschäft für andere Chipentwickler zu öffnen.

Gelsinger sagte im April, als der S.A.-Artikel erschien, dass nicht nur 18A gut anläuft und erste Produkte an Kunden zum Testen verschickt worden sind, sondern das gleichzeitig auch der nächste Schritt zu 14A bereits gute Fortschritte machte. Eben weil die EUV-Methode eine Art Quantensprung darstellt, der laut Gelsinger dazu führen soll, dass künftig auch Moore's Law wieder gelten soll (1 Node kleiner alle 2 Jahre).

Außerdem soll auf den Chips auch die 3. Dimension erschlossen werden, so dass nicht nur die Grundebene verwendet wird, sondern auch weitere Ebenen darüber (AMD hat das ebenfalls bereits genutzt - mit dem großen Cache seiner neuen Gaming-CPUs, der sozusagen im 2. Stock sitzt).

Wie auch immer, das BoD hat von Gelsingers Plänen nun Abstand genommen, wie die Entlassung zeigt. Was Gelsinger oben sagt, hat mMn aber Hand und Fuß. Vielleicht hat er auch eine Nummer zu groß gedacht. Sein Plan war, mit der Öffnung der Foundry-Geschäfts bis 2030 wieder zur Profitabilität zurückzufinden. Das ist viel Zeit für Amerika, das schnelle Profite sehen will. Vielleicht wollte das BoD nicht mehr so lange warten und favorisiert deshalb nun andere Lösungen, die schneller zum Erfolg führen. Das ist z. B., verstärkt auch auf Fertigung bei TSMC zu setzen und nicht mehr alles selber zu machen.
 

13.12.24 18:46

2151 Postings, 5714 Tage RandfigurIntel kann es einfach nicht 90% Schrott

18A ist halt nicht mehr Wert als die PowerPoint Präsentation. https://www.notebookcheck.com/...nproduktion-gefaehrden.927807.0.html  

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