Calypte - schon bald wieder in höheren Gefilden anzutreffen ??
Schon seit geraumer Zeit müssen Aktionäre des Penny Stocks Calypte Biomedical (Amex: HIV; WKN: 765254) mit einem Wechselbad der Gefühle leben, was nicht zuletzt daran liegt, dass die Aktie ins Visier der Zocker geraten ist. Seitdem müssen sich Calypte-Anleger mit dem Auf und Ab der Aktie abfinden, welches meist grundlos von statten geht. Eigentlich hätte das Listing an der American Stock Exchange (AMEX) ja etwas Ruhe in die Aktie bringen sollen, doch das Gegenteil war der Fall. Seit die Aktie vom OTCBB an die Amex wechselte hat die Volatilität eher zu- als abgenommen. Auch das Intervenieren der renommierten Marr Group, die mittlerweile einen beträchtlichen Anteil an Calypte besitzt, brachte nicht die gewünschte Stabilität in das Papier. Eigentlich ist der niedrige Aktienkurs nicht ganz verständlich, zumal der als korrupt geltende CEO das Unternehmen, auf Drängen der Marr Group, verlassen musste, und durch einen von der Marr Group vorgeschlagenen Mann ersetzt wurde. Seitdem sind auch die oftmals „marktschreierischen“ Nachrichten verschwunden, die bei Calypte stets zu gigantischen Kursbewegungen geführt hatten. Umso interessanter die neueste Nachricht von Calypte, die der Aktie seit langem wieder einmal einen größeren Gewinn von mehr als acht Prozent bescheren konnte. In diesem Falle scheint der Kursgewinn aber tatsächlich gerechtfertigt und könnte Calypte endlich zum so dringend benötigten Bekanntheitsgrad verhelfen. Die HIV-Tests des Unternehmens sind Studien zufolge anderen, bereits vermarkteten, Tests zwar überlegen, doch an der Nachfrage scheiterte bisher der Erfolg des kleinen Unternehmens. Weshalb dies Calypte bisher nicht gelang lässt sich nicht erklären, vielleicht aber ist es ja der schlechte Ruf des ehemaligen CEOs, der Calypte einfach nicht auf die Beine kommen lässt. Ein Studienprogramm, dass die von Calypte zum Schnellnachweis von HIV-1/2 entwickelte Plattform Aware™ evaluieren soll, wird nun schon demnächst in Afrika starten. Die ersten Versuche werden gemäß der Meldung im HIV-Referenzlabor des Virus Research Institutes in Entebbe in der Republik Uganda beginnen. Die Studie soll die Sensitivität, also die Empfindlichkeit, wie auch die Genauigkeit, die als Spezifität bezeichnet wird, ermitteln. Als Testmaterial werden Blut, Urin und Speichelproben von mit HIV-1 und HIV-2 infizierten Patienten zum Einsatz kommen. Uganda zählt zu den Ländern Afrikas, die am schlimmsten vom HI-Virus getroffen wurden. Gemäß der UNAIDS waren 2003 rund 530.000 Menschen mit dem Virus infiziert. Im Jahr 2004 wurden etwa 100 Millionen Dollar für AIDS-Test und die Therapie von AIDS von ausländischen Hilfsorganisationen nach Uganda transferiert. Calypte will nun sein Testverfahren als Standardverfahren etablieren, was mit dem erfolgreichen Verlauf der Studien sogar Realität werden könnte. Die Studien, die unter Leitung des Direktors des Uganda Virus Research Institutes, Dr. Benon Biryahwaho, durchgeführt werden, sollen rund 350 Infizierte einschließen. Das Studienprogramm repräsentiert das erste staatlich überwachte Programm für das neue Schnelltestverfahren Aware™ in Uganda. Bereits im zweiten Quartal dieses Jahres erwartet Calypte die Ergebnisse der Studie, sollten diese den Wünschen entsprechend ausfallen, dann will Calypte noch im ersten Halbjahr 2005 einen Zulassungsantrag für Aware™ in Uganda einreichen. Ein positiver Entscheid würde Calypte die Marktführerschaft zumindest in Uganda sichern. Für Calypte ist die Chance auf eine baldige Zulassung seines Tests in Uganda ein wichtiger Meilenstein. Wenn es nach Dr. Benon Biryahwaho geht, dann wird Aware™ auf alle Fälle zum Standardtest für den Nachweis des AIDS-Erregers, vorausgesetzt die Regierung Ugandas erteilt ihr okay. Der Mediziner arbeitet schon seit längerem mit Calypte zusammen und ist begeistert vom einfachen Handling der AIDS-Tests, die zudem einen schnellen Nachweis des Erregers ermöglichen. Doch Uganda soll, wenn es nach Calypte geht, erst der Anfang sein. 2005 sind weitere Studien mit Aware™ in anderen afrikanischen Ländern, wie auch im Fernen Osten, geplant. Auch die erste kommerzielle Applikation der Technologie, die Calypte im Oktober 2004 von Ani Biotech erworben hat, soll demnächst in klinischen Studien getestet werden. Den Anfang wird ebenfalls der Mediziner aus Uganda machen, weitere Schlüsselmärkte sollen noch in diesem Jahr folgen. Der Transfer der Ani Biotech Technologie Plattform auf Calyptes HIV-Tests gelang schneller als gedacht, so der neue Calypte-Boss Dr. George. Die Ani Technologie erlaubt nicht nur die Herstellung von HIV-Tests für medizinisches Personal, sondern ermöglicht auch die Herstellung von Tests, die sich für den Hausgebrauch eignen. Die Letzteren sollen rezeptfrei erhältlich und von Jedermann leicht zu handhaben sein. Exakt hier schlummert ein nicht unerhebliches Potenzial, denn ein rezeptfrei erhältlicher Test würde mit Sicherheit weit mehr Menschen zur Testung animieren, als bisher. Oftmals ist es nämlich die Scheu vor einem Arztbesuch, die Menschen von einem HIV-Test Abstand nehmen lässt. Die Möglichkeit, Schnelltests für alle nur erdenklichen Virusinfektionen für den Hausgebrauch zu entwickeln, sollte Investoren aufhorchen lassen. Wenn Calypte dies gelingt, was mit der Ani Biotech Technologie möglich ist, dann könnten die Penny Stock Zeiten für Calypte schon früher als gedacht ein Ende haben. Noch etwas Geduld müssen die gebeutelten Anleger aber haben, denn die Feuertaufe für den ersten HIV-Schnelltest steht noch bevor.
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