Heute mal etwas Grundlagenforschung: Gestern wurde bekannt, dass die US-Insider in diesen Tagen massiv verkaufen. Dies wird gemeinhin als Shortindikation gesehen, schließlich gelten die Insider als gut informiert bzgl. ihres Unternehmens.
Studien besagen allerdings, dass Insider schlecht Börsenkurse vorhersagen können, folgerichig erwirtschaften Fonds mit Insiderstrategien i.A. kein Overperformance. Was ist der Grund für das allenfalls durchschnittliche Abschneiden der Insider?
Dazu muss man wissen, dass in USA die Entlohnung von Managern hauptsählich in Aktienoptionen erfolgt (Krasses Bsp. war Steve Jobs mit 1 Dollar Jahrsgehalt). Insider erwirtschaften ihr Gehalt also hauptsächlich durch den Verkauf von Aktien. Es ist klar, dass sie dafür einen guten Preis wollen, aber auch nicht "ewig" mit dem Verkauf wartne können, weil der Lebensstandart ja bezahlt werden muss.
Damit sind Insider sehr konservative Investoren, die aber gerne mal schnelle Gewinne mitnehmen. Schließlich versiegt der Nachschub an ja nicht, so dass ein zu früher Verkauf nicht schmerzt. Andererseits können sie auch mal eine Duststrecke überstehen.
Ein gutes BEispiel ist 2009, also die Insider zwar den Rutsch m Frühjahr aussaßen, dann aber anschließend massiv verkauften. Viel zu früh, wie wir heute wissen.
Ich vermute, dass das auch heuer wieder der Fall ist: Die Insider haben den Herbst ausgesessen, brauchen nun aber schnell Geld und nehmen Gewinne mit. Dow 12800 ist ein guter Punkt dafür, weil Jahreshoch 2011.
Deutlich aussagekräftiger als die Insiderverkäufe sind übrigens Insiderkäufe. Die zeigen nämlich recht gut einen Boden an.
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Angehängte Grafik:
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