Nach den verheerenden Explosionen haben sich Staaten weltweit erschüttert gezeigt und ihre Hilfe angeboten, darunter in seltener Einigkeit auch Israel und der Iran. Auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und US-Außenminister Mike Pompeo sprachen den Angehörigen der Toten ihr Mitgefühl aus und boten Unterstützung an.
Zu den ersten Ländern, die ihre Hilfe zusagten, gehörten die Golfstaaten. Katar will demnach Feldlazarette zur Versorgung der tausenden Verletzten schicken. Kuwait sagte die Entsendung medizinischer Nothilfe zu. Jordaniens Außenminister Ayman Safadi erklärte, sein Land sei zu jeder Hilfe bereit, die der Libanon nun benötige.
Ähnlich äußerte sich der Iran. Sein Land bete zudem für das „großartige und widerstandsfähige Volk des Libanon“, twitterte Außenminister Mohammad Javad Zarif und fügte hinzu: „Bleib stark, Libanon“. Libanon weist Hilfsangebot aus Israel zurück „Wir nehmen keine Hilfe von einem feindlichen Staat an.“ Der Libanon und Israel haben keine diplomatischen Beziehungen. Offiziell befinden sich die beiden Nachbarländer noch im Krieg. Libanesen sind jegliche Kontakte mit Israelis verboten. An der Grenze kommt es immer wieder zu Spannungen zwischen der israelischen Armee und der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah.
Frankreich, Niederlande und Tschechien schicken Hilfe
Frankreich hat indes Hilfen für den Libanon auf den Weg gebracht. Wie der Elysee-Palast mitteilte, sollen bereits am Mittwochnachmittag zwei Flugzeuge der Armee mit tonnenweise medizinischer Ausrüstung und einer mobilen Krankenstation an Bord in der libanesischen Hauptstadt eintreffen. An Bord der Maschinen befänden sich auch 55 Sicherheitskräfte, die auf Rettungs- und Räumungsarbeiten spezialisiert seien, teilte der Elysee-Palast weiter mit. In der mobilen Krankenstation können demnach bis zu 500 Verletzte versorgt werden. Frankreich prüfe, an welchen Stellen es im Libanon Bedarf für weitere internationale Hilfe gebe.
Die Niederlande schicken ein Experten-Team nach Beirut. Rund 70 Helfer sollten am Abend in die libanesische Hauptstadt reisen, kündigte die Handelsministerin Sigrid Kaag am Mittwoch im Radio an. Zu dem Team gehörten Ärzte, Feuerwehrleute und Polizisten, die im Aufspüren von verschütteten Personen spezialisiert seien. „Die Niederlande sind besonders spezialisiert im Suchen nach Überlebenden und Toten in Trümmern,“ sagte die Ministerin. „Das ist jetzt so wichtig. Die Zeit drängt.“
Auch Tschechien schickt ein Hilfsteam in den Libanon. Die Spezialeinheit der Feuerwehr werde am Nachmittag abfliegen, teilte Innenminister Jan Hamacek am Mittwoch bei Twitter mit. Das Team ist auf die Bergung von Verschütteten spezialisiert. Dabei sind fünf Suchhundeführer mit ihren Tieren sowie mehr als 30 weitere Einsatzkräfte. Internationale Bestürzung
Russland Präsident Wladimir Putin erklärte, sein Land teile den Schmerz des libanesischen Volks und hoffe, dass alle Verletzen rasch wieder genesen werden.
Ägypten äußerte sich unterdessen „tief besorgt“ über die Zerstörungen. Der Chef der Arabischen Liga, Ahmed Abul Gheit, äußerte sein Beileid und betonte gleichzeitig die „Notwendigkeit, die Wahrheit über die Explosionen herauszufinden“.
Papst Franziskus rief zum Gebet für den Libanon auf. „Beten wir für den Libanon, damit er mit dem Einsatz aller seiner sozialen, politischen und religiösen Komponenten diesen tragischen und schmerzlichen Moment bewältigen und mithilfe der internationalen Gemeinschaft die schwere Krise überwinden kann, die das Land durchlebt“, sagte der Papst bei der Generalaudienz, seiner ersten nach der Sommerpause.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen erklärte in Reaktion auf die Explosion via Twitter, „unsere Gedanken sind bei den Menschen im Libanon, bei den Verletzten und den Familien der Opfer. https://www.tt.com/artikel/30745142/...-auf-mindestens-100?slide-id=1
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