Yingli und Suntech Power New York 31.01.12 - Die Aktien der chinesischen Solarproduzenten haben sich gestern in New York uneinheitlich entwickelt, wobei große Kursschwankungen, trotz der durchaus schwierigen Aussichten für die Hersteller, ausgeblieben waren. Tagesgewinner waren die Aktien von Canadian Solar, während Jinko Solar die Riege der Verlierer anführte.
Kritisch könnten die kommenden Wochen für die Hersteller durchaus werden. Das Us-Handelsministerium teilte gestern mit, dass man, sollte die Klage von SolarWorld Erfolg haben und Strafzölle erhoben werden, diese rückwirkend für 90 Tage erhoben werden. Das Handelsministerium wird seine Entscheidung voraussichtlich am 2. März treffen. Die Ankündigung macht deutlich, dass es der US-Regierung ernst damit ist, die US-Hersteller von Solarprodukten, darunter auch die klagende US-Tochter von SolarWorld, vor chinesischem Preisdumping zu schützen. Sollte es zu der Entscheidung kommen, müssten LDK Solar Trina Solar Yingli Green Energy und Suntech rückwirkend zum 2. Dezember 2011 Strafzölle zahlen. Dies wiegt umso schwerer, als dass in den vergangenen Wochen der Import von Produkten offenbar massiv ausgeweitet wurde.
Gleichzeitig aber veröffentlichte die CASE, die Koalition für bezahlbare Solarenergie, eine Studie, laut der 60.000 Arbeitsplätze in den USA verloren gingen, sollten chinesische Solarprodukte durch Strafzölle künstlich verteuert werden. Die CASE ist eine Vereinigung von Dienstleistern in der Branche aber auch der US-Töchter der chinesischen Produzenten, die sich gegen die Klage von SolarWorld wehren wollen. Die CASE führte bisher immer wieder an, dass eine Verteuerung von Importen aus China zu einem Rückgang des Ausbaus der Solarenergie führen werde und gleichzeitig Tausende Arbeitsplätze in den USA, vorwiegend bei den Dienstleistern, drohen, verloren zu gehen.
SolarWorld und die sechs weiteren Unternehmen, die vor dem Handelsministerium und der ITC geklagt hatten, ficht dies jedoch nicht an, vielmehr wittert man hier Lobbyarbeit der chinesischen, staatlich subventionierten Hersteller.
Die Investoren stehen damit vor einem Dilemma. Die Aktien der chinesischen Solarproduzenten sind historisch extrem niedrig bewertet. Selbst ein Wegbrechen des wachsenden US-Marktes könnten die meisten Hersteller verkraften. Gleichzeitig dürfte der Vorstoß der US-Regierung verschreckend wirken, so dass die Kursgewinne der vergangenen Wochen wieder ausradiert werden könnten.
Canadian Solar schlossen gestern 5,4 Prozent fester bei 4,13 USD, LDK Solar stiegen um 3,1 Prozent auf 5,06 USD, ReneSola legten um 2,5 Prozent auf 2,51 USD zu und Trina Solar stiegen um 0,7 Prozent auf 8,73 USD.
JA Solar korrigierten um 1,1 Prozent auf 1,82 USD, China Sunergy schlossen 1,7 Prozent leichter bei 2,35 USD, Suntech Power gaben 2,0 Prozent auf 3,42 USD ab.
Yingli Green verbilligten sich um 2,4 Prozent auf 4,43 USD, Hanwha SolarOne rutschten um 3,1 Prozent auf 1,87 USD nach unten und JinkoSolar büßten 3,4 Prozent auf 6,60 USD ein.
|