Nee, bin dir überhaupt nicht böse. War ja witzig gemeint.
Falls du etwas Zeit zuviel hast, hier ist sehr interessanter Lesestoff zum Thema.
Hatte allerdings einmal in einer aus den 60er Jahren stammenden philologischen Abhandlung über sprachliche Minderheiten in Europa gelesen, dass Luxemburgisch tatsächlich als Sprache und nicht als Dialekt angesehen werden müsste. Das Lu. wäre in etwa soweit entfernt vom Hochdeutschen, wie auch das Niederländische. An der Abhandlung hatten übrigens nur ausländische Wissenschaftler gearbeitet.
Wikipedia widerspricht allerdings teilweise der Auffassung der Philologen aus den 60er Jahren. Sei's drum. Intressant bei wikipedia sind v.a. folgende Passagen:
Das Trauma des Zweiten Weltkrieges
Bis zum Zweiten Weltkrieg wurde die Sprache Lëtzebuergesch vom Volk als selbstverständlich angesehen. Dies sollte sich aber durch die Besetzung der deutschen Truppen schlagartig ändern. Der Gauleiter Gustav Simon erhielt von Hitler persönlich den Auftrag, dass Luxemburg sich freiwillig in das Deutsche Reich eingliedern sollte, und ließ alles eindeutschen. Das bedeutete, dass jeglicher französischer Einfluss verschwinden musste. Alle Kundgebungen und Texte mussten auf Deutsch verfasst werden. In den Schulen wurde nur noch auf Deutsch unterrichtet. Sogar Vor- und Nachnamen wurden umgeschrieben (z. B. aus dem Namen Louis wurde Ludwig, usw.). Diese Maßnahmen führten zu heftigem Widerstand und mit Lëtzebuergesch konnte man seine Abneigung gegen das Regime bekunden. Gauleiter Simon versuchte, die Luxemburger zu überlisten, indem er am 10. Oktober 1941 eine Personenstandsaufnahme, ein getarntes Referendum, organisierte. Die Nazis glaubten, mit dieser Falle die Luxemburger in das Dritte Reich eingliedern zu können. Man wurde aufgefordert, auf die drei folgenden Fragen zu antworten: Staatsangehörigkeit, Muttersprache, Volkszugehörigkeit.
Mit der Hoffnung, man würde sich für Deutsch entscheiden, konnte man nur mit Deutsch oder Französisch antworten. Die Luxemburger Resistance erfuhr jedoch von dem Plan und forderte die Luxemburger auf, mit dräimol Lëtzebuergesch zu antworten. Bei einem Testlauf antworteten 90 % der Luxemburger mit 3x Luxemburgisch und das Referendum musste abgesagt werden. Diese Blamage bedeutete nicht nur das Ende der steilen Karriere des Gauleiters, sondern stärkte auch den Widerstand in der Bevölkerung. Das machte die Hoffnungen der Nationalsozialisten endgültig zunichte, und Simon startete seine Terrorherrschaft, bei der er u.a. die Luxemburger Jugend für die Wehrmacht zwangsrekrutieren ließ. Der Widerstand der Bevölkerung gipfelte schließlich in dem Generalstreik von 1942. Der Streik wurde brutal niedergeschlagen und wahllos ausgesuchte Streikende vom Standgericht zum Tode verurteilt.
Nachkriegszeit bis heute (...)
Eine luxemburgische Eigenart ist, dass in manchen Geschäften damit geworben wird, dass man bei ihnen auch Luxemburgisch spricht, da in vielen Geschäften des Landes fast ausschließlich belgische und französische Angestellte arbeiten. Ein hoher Anteil dieser Angestellten sind Grenzgänger, für die das Erlernen der Sprache nicht oder kaum sinnvoll ist. Somit gilt der Trotz, mit dem manche Luxemburger ihre Sprache verteidigen, mittlerweile mehr der französischen als der deutschen Sprache. Trotzdem sind sich die Luxemburger der patriotischen Bedeutung ihrer Sprache während des Zweiten Weltkrieges bewusst. Dies ist einer der Gründe, weshalb sie bis heute jeder Art von Verdeutschung widerstreben (z.B. wenn die luxemburgische Sprache als ein deutscher Dialekt bezeichnet wird, da sie ein gemeinsames Dialektkontinuum bilden).
Hier der Link:
http://de.wikipedia.org/wiki/Luxemburgische_Sprache
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