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US-Börsen klettern weiter

26.10.2006
Am Morgen hatte es zunächst nach Gewinnmitnahmen ausgesehen, doch zogen die US-Börsen am Donnerstag weiter an. Dank starker Zahlen, auch aus dem konjunkturellen Bereich, kletterten die Indizes weiter - die Blue Chips um 29 Zähler oder 0,2 Prozent auf 12 163 Punkte, die Nasdaq um 22 Zähler oder 1 Prozent auf 2379 Punkte.
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Lars Halter - Wall Street CorrespondentsDer Markt zeigt sich damit weiter stabil, was zum einen mit der Fed-Sitzung vom Vortag zu tun hat. Die Notenbank hat den Leitzins unverändert bei 5,25 Prozent belassen, und rück in ihrer Einschätzung der konjunkturellen Lage etwas vom Inflationsdruck ab.
Das Wirtschaftswachstum beurteilt man weiter als moderat, wozu auch aktuelle Daten passen: Die Bestellungen langlebiger Güter sind im September um 7,8 Prozent gestiegen und damit so stark wie in sechs Jahren nicht mehr. Das liegt allerdings ausschließlich am Flugzeugsektor. Die Transportwerte ausgenommen bleibt ein bescheidenes Plus von 0,1 Prozent.
Schwäche signalisiert weiterhin der Immobilienmarkt. Die Häuserpreise sind im vergangenen Monat erneut um fast 10 Prozent eingebrochen.
Den Dow beeindruckte das nicht, der Standardindex verbesserte sich dank solider Gewinne unter anderem bei Home Depot und Walt Disney sowie beim Kreditkartenriesen American Express.
Unter den Dow-Gewinnern schloss auch ExxonMobil nach starken Quartalszahlen. Der Energieriese blickt auf einen Umsatz von rund 100 Milliarden Dollar und einen Gewinn von 10,49 Milliarden Dollar. Der kommt aber weniger aus dem Öl- und Gas-Sektor als aus geschickten Aktienrückkäufen.
Die Verlierer des Tages waren die Verlierer des Vortages: General Motors verlor 1 Prozent nach einer Abstufung von Merrill Lynch, wo das Papier von "Kaufen" direkt auf "Verkaufen" durchgereicht wird.
Außerdem sorgen sich Anleger um einen Kommentar von Mike Jackson, dem CEO von AutoNation, dem größten amerikanischen Autohändler. Jackson sagt, sowohl GM als auch Ford und DaimlerChrysler müssten ihre Methodik zur Bestandsaufnahme ändern. Die aktuellen Lagerbestände seien beschönigt und zeigten nicht, wie schlecht es um die drei Autobauer wirklich stehe.
Größter Verlierer im Dow war Boeing mit einem Abschlag von 2,3 Prozent. Der Flugzeugbauer leidet weiter unter den schwachen Rüstungsprognosen, aber auch darunter, dass der Konkurrent Airbus eine Großbestellung aus China erhalten hat, auf die man sich bei Boeing schon gefreut hatte.
Unter den Hightech-Aktien stand Microsoft unter Beobachtung. Die Aktie schloss minimal schwächer, während Anleger auf die Quartalszahlen nach Handelsschluss warteten.
Oracle verbesserte sich leicht, nachdem das Unternehmen einen Service angeboten hat, der einen Konkurrenten in Bedrängnis bringt. Oracle will technische Hilfe für Linux vom Hersteller Red Hat billiger anbieten als Red Hat selbst. Dessen Aktie gab am Donnerstag um 25 Prozent ab.
Beste Grüße vom Gesellen 