DJ: Wall Street baut Gewinne im Verlauf aus - MBIA haussieren NEW YORK (Dow Jones)--Nachdem die Wall Street getragen von einem stärker als erwartet nach oben revidierten Bruttoinlandsprodukt (BIP) bereits mit einem Kurssprung in den Donnerstag gestartet ist, bauen die bedeutenden US-Aktienindizes ihre Gewinne im Verlauf der Sitzung noch weiter aus. "Der zweite Schub resultiert in erster Linie aus Short-Eindeckungen und dem um rund drei Dollar gesunkenen Ölpreis", sagt ein Händler.
Bis 17.20 Uhr steigt der Dow-Jones-Index um 1,3% oder 147 Punkte auf 11.650. Für den marktbreiteren S&P-500-Index geht es um 0,8% bzw 10 Zähler auf 1.292 nach oben. Der technologielastige Nasdaq-Composite-Index zieht um 0,9% oder 20 Stellen auf 2.403 an. Besonders kräftig geht es dabei für viele Finanzwerte und Konjunkturzykliker nach oben. Unterdurchschnittlich entwickeln sich hingegen die Papiere von Unternehmen aus als eher defensiv geltenden Branchen.
Nach detaillierteren Berechnungen des US-Handelsministeriums ist die Leistung der größten Volkswirtschaft im zweiten Quartal um annualisiert 3,3% gegenüber den vorangegangenen drei Monaten gestiegen. Volkswirte hatten im Mittel ihrer Prognosen hingegen nur damit gerechnet, dass die Behörde das BIP-Wachstum auf 2,7% nach oben revidierte. Die erste Berechnung des US-Handelsministeriums hatte auf ein annualisiertes Plus von 1,9% verglichen mit dem Auftaktvierteljahr gelautet.
Darüber hinaus haben die wöchentlichen Nachrichten vom US-Arbeitsmarkt die Stimmung der Börsianer aufgehellt: Dort ist die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung um 10.000 zurückgegangen, was weitgehend dem Ökonomenkonsens einer Abnahme um 12.000 entsprochen hat.
Unter den Einzelwerten stehen abermals die Finanztitel im Fokus des Anlegerinteresses. MBIA etwa legen um 30,6% auf 15,61 USD zu. Damit sind die Aktien stärkster Wert im S&P-500-Index. Hier stützt Händlern zufolge ein Bericht des "Wall Street Journal", dem zufolge das Unternehmen ein bislang bei der angeschlagenen Financial Guaranty Insurance versichertes Anleiheportfolio im Wert von 184 Mrd USD neu besichert hat. Damit seien Prämienrückzahlungen in Höhe von 741 Mio USD verbunden, schreibt das Blatt.
Für die Papiere von Wettbewerber Ambac geht es um 16,4% auf 6,11 USD nach oben. Fannie Mae verteuern sich um 7,2% auf 6,95 USD. Marktteilnehmer verweisen zur Begründung der Aufschläge bei den Titeln des Hypothekenfinanzierers auf den bereits am Vortag angekündigten Wechsel im Management des Unternehmens. Für das Schwesterunternehmen Freddie Mac geht es um 10,7% auf 5,24 USD nach oben. Unter den Konjunkturzyklikern aus dem Dow-Jones-Index ziehen Caterpillar um 2,6% auf 71,39 USD an. Boeing legen um 2,9% auf 66,40 USD zu.
Im Minus notieren hingegen die eher defensiven US-Standardwerte, wobei sich Coca Cola um 0,9% auf 53,28 USD verbilligen. Johnson & Johnson steigen um unterdurchschnittliche 0,2% auf 71,38 USD. Ebenfalls nicht hoch im Kurs stehen angesichts des sinkenden Ölpreises die US-Ölkonzerne: Für Chevron geht es um 0,4% auf 86,26 USD talwärts.
Daneben stehen die Einzelhändler im Blick der Anleger, die traditionell erst gegen Ende der Berichtssaison ihre Zahlen für das zurückliegende Vierteljahr veröffentlichen. Bereits vor der Eröffnungsglocke hat der Juwelier Tiffany sein Zahlenwerk für das zweite Quartal vorgelegt und damit aufgrund eines kräftigen Umsatzwachstums in Europa brilliert. Netto verdiente das Unternehmen je Aktie 0,63 USD, während Analysten im Mittel ihrer Prognosen lediglich mit 0,55 USD gerechnet hatten.
Darüber hinaus hat das Unternehmen seinen Ausblick für das Gesamtjahr angehoben: Tiffany rechnet nunmehr mit einem Gewinn je Aktie zwischen 2,82 USD bis 2,29 USD, zuvor hatte die Prognose auf 2,80 USD bis 2,90 USD gelautet. Der flächenbereinigte Umsatz in den USA soll im Schlussvierteljahr wieder wachsen, nachdem er im zweiten Quartal um 4% zurückgegangen war. Tiffany ziehen um 9,6% auf 43,41 USD an.
Erst nach Börsenschluss wird der Rechnerhersteller Dell seinen Geschäftsausweis für das zweite Quartal präsentieren. Analysten erwarten im Mittel ihrer Prognosen einen Gewinn von 0,36 USD je Aktie. Die Titel geben 2% auf 25,13 USD ab.
DJG/DJN/jej/flf
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August 28, 2008 11:21 ET (15:21 GMT) Dow Jones & Company, Inc.2008 ----------- "Worüber die Trader in den Foren im Internet meist diskutieren ist zwecklos. In der Regel sind Methoden, die Schweigen umgibt, häufig Gold." (Emilio Tomasini)
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