Kräftige Gewinne an den US-Börsen Angetrieben von deutlichen Kurssteigerungen von Schwergewichten im Dow-Jones-Index, wie American Express und Exxon Mobil, haben die US-Börsen am Dienstag am zweiten Tag in Folge mit kräftigen Gewinnen geschlossen. Unterstützt wurde die Entwicklung Händlern zufolge durch einen positiven Kommentar der CSFB zum weltweiten Halbleitersektor sowie den Rückgang der Ölpreise um mehr als einen Dollar.
HB NEW YORK. Keine Reaktion zeigte der Markt Händlern zufolge einen Tag vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank (Fed) auf das unerwartet schwache Wachstum der US-Industrie in Januar.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verließ den Markt 0,59 Prozent höher mit rund 10.551 Punkten. Im Geschäftsverlauf hatte er sich zwischen einem Hoch von 10.570 und einem Tief von 10 489 Zählern bewegt. Der breiter gefasste S&P-500-Index stieg um 0,69 Prozent auf etwa 1 189 Punkte. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann 0,3 Prozent auf rund 2 068 Zähler.
"American Express hat den Ball in die richtige Richtung rollen lassen. Positiv wirkt sich auch der Chipsektor aus", sagte Robert Drust von der Investmentbank Wedbush Morgan. Positiv bewerteten die Anleger die vom Kreditkartenunternehmen American Express für das dritte Quartal angekündigte Abtrennung des Geschäftszweiges American Express Financial Corp. Der Markt honorierte dies mit einem kräftigen Plus des Aktienkurses von knapp 6,4 Prozent auf 56,75 Dollar.
Der CSFB-Kommentar regte zudem den Appetit der Anleger auf Aktien der Halbleiterbranche an. Davon profitierten die Papiere des Herstellers von Maschinen für die Chipproduktion, Applied Materials, die knapp 3,2 Prozent auf 16,40 Dollar gewannen. Lebhaft nachgefragt waren auch weiterhin die Aktien des weltgrößten Energiekonzerns Exxon Mobil, nachdem dieser am Vortag den höchsten Quartalsgewinn veröffentlicht hatte, den ein US-Unternehmens jemals erzielte. Zusätzliche Kaufanreize lieferte eine Höherbewertung der Titel durch Bear Stearns. Der Kurs der Papiere zog in der Folge um gut 3,2 Prozent auf 53,27 Dollar an.
Der US-Mischkonzern Tyco International wies für sein erstes Geschäftsquartal zwar einen Gewinnrückgang aus, erfüllte damit aber dennoch die Erwartungen von Analysten. Den Anlegern reichte das jedoch nicht aus und sie stießen die Papiere ab. Deren Kurs fiel daraufhin um gut 4,5 Prozent auf 34,51 Dollar. Auch die weltgrößte Schnellrestaurantkette McDonald's wurde vom Markt mit einem Minus von knapp 1,3 Prozent auf 31,98 Dollar abgestraft. Zuvor hatte Piper Jaffray das Rating der Aktien zurückgestuft.
Die im Tagesverlauf vorgelegten US-Konjunkturdaten fanden Händlern zufolge kaum Beachtung am Markt. "Die Anleger sind mehr an der Fed interessiert. Ich hoffe auf eine neutralere Haltung der Fed", sagte Todd Leone von S.G. Cowen. Der für die US-Geldpolitik verantwortliche Offenmarktausschuss (FOMC) der Fed kam am Dienstag zu einer zweitägigen Sitzung zusammen. Seine Entscheidung wird am Mittwoch gegen 20.15 Uhr (MEZ) erwartet. Die Finanzmärkte rechnen mehrheitlich mit einer sechsten Erhöhung des als Schlüsselzins geltenden Zielsatzes für Tagesgeld seit Juni um wiederum 25 Basispunkte auf dann 2,5 Prozent. Im Mittelpunkt des Interesses steht neben dem reinen Zinsbeschluss auch wieder der Kommentar der Notenbank. Die Märkte erhoffen sich daraus Aufschluss über die künftige Zinspolitik der Notenbank.
An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,71 Milliarden Aktien den Besitzer. 2294 Werte legten zu, 1047 gaben nach und 146 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von rund 1,89 Milliarden Aktien 1770 Werte im Plus, 1353 im Minus und 120 unverändert.
An den US-Kreditmärkten fielen die zehnjährigen Staatsanleihen im späten Handel um 2/32 auf 100-28/32 Punkte. Sie rentierten mit 4,140 Prozent. Die 30-jährigen Bonds verloren 6/32 auf 111-23/32 Zähler. Dabei ergab sich eine Rendite von 4,597 Prozent.
Gruss Nostra2
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