ANALYSE: Catalis mit bombastischem 2018er Ergebnis Extrem starke Nachrichten zum Verlauf des Jahres 2018 gab es zuletzt von Catalis. Der Spieleentwickler berichtete von einem Jahr der positiven Transformation, in dem sowohl das Segement Testdienstleistungen als auch das Segment Publishing ein
erhebliches organisches Wachstum zeigten. So ist der Umsatz gemäß vorläufiger Zahlen um sage und schreibe 72% auf „zumindest“ 43 Mio. Euro (Vorjahr: 25 Mio.) gestiegen, wobei sich das EBITDA „zumindest“ auf 8 Mio. Euro (Vorjahr: 4 Mio.) verdoppelte. Klarer Wachstumstreiber war das Publishing Segment rund um Curve Digital, welches einen Umsatzsprung um 130% auf 23 Mio. Euro (Vorjahr: 10 Mio.) verzeichnete. Haupttreiber dieser Entwicklung wiederum war das Videospiel „Human: Fall Flat“, welches anhaltende Erfolge feiert und inzwischen über 5 Millionen Mal verkauft wurde. Aber auch gute Verkäufe aus dem restlichen Spieleportfolio, welches inzwischen über 35 Titel ausmacht, trugen zu dem Erfolg bei. Die Erfolge werden nun auch zunehemend in der Branche gewürdigt. Catalis weist in der Meldung darauf hin, dass Curve Digital den MCV Indie Games Publisher-Award des Jahres 2018 gewann. Was die Meldung noch nicht beinhaltete, ist, dass Catalis diesen Preis inzwischen auch für das Jahr 2019 einheimsen konnte. Curve erhöht weiterhin die Investitionen in Titel von Drittanbietern. Der größte Teil des Veröffentlichungszeitplans von Curve für 2019 und 2020 steht bereits und umfasst u.a. ein Spiel, welches auf der erfolgreichen Netflix-Serie „Narcos“ basiert sowie ein weiteres, welches auf dem preisgekrönten BBC-Drama „Peaky Blinders“ beruht. Auch die Testdienstleistungssparte Testronic verzeichnete im Geschäftsjahr 2018 ein außergewöhnliches Jahr, denn der Umsatz mit Qualitätssicherungs- und Kundendienstleistungen stieg auf mehr als 20 Mio. Euro (Vorjahr: 15 Mio.). Das starke Wachstum von 33% in der Testronic-Division wurde durch neue Videospielkunden, zusätzliche Aufträge von bestehenden Spielekunden und neuen Media-Streaming-Kunden getrieben. Auch diese Sparte heimste im letzten Jahr mit dem „Develop Award for QA & Localization“ einen Preis ein und sieht sich mit einem breiten Kundenportfolio gut positioniert, um 2019 weiteres organisches Wachstum zu erreichen. Mit all diesen Zahlen hat Catalis unsere Erwartungen klar übererfüllt. Zur Erinnerung: Zunächst hatte Catalis im Januar 2018 einen Umsatz von 30 Mio. Euro und ein EBIT von 3 Mio. Euro anvisiert und diese Guidance dann im März 2018 auf einen Umsatz von 35 Mio. Euro und ein EBIT von 4,7 Mio. Euro angehoben. Wir hatten zuletzt vor dem Hintergrund von Informationen aus dem Unternehmen bereits gemutmaßt, dass diese ehemals schon sehr stark aussehende Guidance erreicht, bzw. überschritten werden dürfte. Aber mit so starken Ergebnissen, wie sie jetzt kommuniziert wurden, hatten wir nicht gerechnet. Inzwischen kann sicher diagnostiziert werden, dass Catalis-Chef Dominic Wheatley mit dem in 2016 vollzogenen Erwerb der Curve Digital erhebliche Werte geschaffen und aus Catalis einen bedeutenden UK-Publisher geformt hat. 2018 brachte einen starken Cashflow, so dass zum Ende des Jahres ein Cashbestand von 5 Mio. Euro (Vorjahr: 2 Mio.) zu Buche stand, obwohl mit 4 Mio. Euro deutlich mehr in zukünftige Titel investiert wurde als im Vorjahr (1 Mio.). Durch diese ausgedehnten Investitionen ist das Spieleangebot für 2019, 2020 und darüber hinaus gewachsen, so dass sich Wheatley „auf ein weiteres starkes Jahr des Fortschritts“ in beiden Segmenten freut. Eine konkrete 2019er Guidance wurde zwar bislang noch nicht abgegeben, aber alles deutet auf eine Fortsetzung der Erfolgsstory hin. Dafür spricht beispielsweise die kürzlich gemeldete Akquisition des preisgekrönten Entwicklers Runner Duck. Curve hat mit Runner Duck bereits den Verkaufshit „Bomber Crew“ entwickelt, sieht das Entwicklungsstudio auf einem guten Wachstumskurs und plant für 2020 die gemeinsame Veröffentlichung zweier neuer Spiele. Wheatley hat noch Großes vor, will mit Curve deutlich wachsen und Catalis zu einem der bedeutendsten Spieleunternehmen in Großbritannien machen. Dafür will er eine aggressive Übernahmestrategie umsetzen, so dass er die Übernahme von Runner Duck nur als ersten Schritt sieht. Mit weiteren Übernahmen ist also zu rechnen. Angesichts des Erfolgs der bisherigen Übernahmen, die Wheatley eingefädelt hat, ist uns um die Zukunft von Catalis nicht bange. Neues in Sachen Börsengang an der Londoner AIM gibt es inmitten der aktuellen Brexit-Wirren noch nicht. Mit der im ersten Quartal gesehenen Aufhellung des Kapitalmarktumfelds haben sich die Chancen jedenfalls wieder verbessert, dass es nach Klärung der Brexit-Frage schnell auf einen Börsengang hinausläuft. Auf Basis der vorläufigen 2018er Zahlen heben wir den fairen Wert für die Aktie nun von 52 auf 65 Euro an und sehen die Aktie auf dieser Basis immer noch eher konservativ bewertet. Sollte sich anbahnen, dass für die Jahre 2019 und 2020 ähnlich starke Zahlen erwartet werden können, hätte das Kursziel weiteres Aufwärtspotenzial.
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