Reuters IVG hält trotz Gewinnrückgang an Jahresprognose fest Dienstag 11. November 2003, 16:05 Uhr Aktienkurse IVG Immobilien AG 620570.DE 9.37 -0.12 WCM Beteiligungs- un... 780100.DE 1.10 -0.17 "Düsseldorf, 11. Nov (Reuters) - Der Bonner Immobilienkonzern IVG hält trotz eines Gewinnrückgangs in den ersten neun Monaten 2003 an seiner Jahresprognose eines nur leicht unter Vorjahr liegenden Überschusses fest. Das Management räumte ein, dass die Probleme des finanziell angeschlagenen Großaktionärs WCM auch die IVG beeinträchtigten, allerdings nicht gefährdeten.
"Es sind noch einige Transaktionen in Vorbereitung und werden noch abgearbeitet", begründete Vorstandschef IVG-Chef Eckart John von Freyend am Dienstag in Düsseldorf seinen Gewinnoptimismus. In den ersten neun Monaten war der Konzernüberschuss auf 27,7 Millionen Euro von 51,5 Millionen Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres gesunken. Das operative Ergebnis (Ebit) fiel auf 102,1 (Vorjahr 126,1) Millionen Euro. Der Umsatz verringerte sich auf 247,9 (374,3) Millionen Euro. 2002 hatte die IVG einen Jahresüberschuss von 70 Millionen Euro erwirtschaftet.
IVG begründete den Gewinnrückgang mit der schwachen Konjunktur. Hinzu komme, dass im dritten Quartal des Vorjahres die Abrechnung eines Großprojektes in London zu einem außergewöhnlich hohen Quartalsergebnis geführt habe. Inzwischen sei die konjunkturelle Talsohle auf den europäischen Immobilienmärkten erreicht. Allerdings erholten sich die Märkte unterschiedlich schnell von der vergangenen Flaute.
Die im Nebenwertesegment MDax gelistete IVG-Aktie lag am Nachmittag bei 9,40 Euro im Einklang mit dem Markt um etwa ein Prozent niedriger. Finanzvorstand Dirk Matthey räumte ein, dass die IVG-Vermögenswerte (net asset value) einen Kurs von 14 Euro rechtfertigten. Der unter dem Vermögenswert liegende Börsenwert sei wohl eine Folge der Unsicherheiten über die Zukunft der WCM und damit auch der IVG.
CHINESISCHE MAUER TRENNT WCM UND IVG
Eine Vermischung der Vermögens- und Finanzströme zwischen der IVG und der WCM Beteiligungs- und Grundbesitz AG besteht Matthey zufolge nicht. "Es gibt eine klare 'chinese wall` zu WCM", sagte der Finanzchef. Die IVG habe WCM weder Kredite gewährt noch Bürgschaften gegeben oder besonders hohe Dividenden versprochen. Wann sich die Zukunft der WCM und damit auch der IVG entscheide, sei schwierig zu prognostizieren, sagte Vorstandschef John von Freyend: "Wir sehen die Chancen auf eine Neuordnung in diesem Jahr als relativ groß."
Die Banken der WCM-Tochter Sirius hatten in der vorigen Woche angekündigt, ihr Pfand von 49,9 Prozent der IVG zügig zu verwerten, nachdem sie ihre Kredite in Höhe von knapp 600 Millionen Euro fällig gestellt hatten. Bankenkreisen zufolge kommt neben einer Versteigerung des IVG-Pakets auch der Verkauf auf Basis einer so genannten Verwertungsvereinbarung in Frage."
Nachtigall ik hör dir trappsen! Da die Banken zuletzt keinen Hehl mehr daraus gemacht haben, dass sie nicht einfach das Geld wollen, sondern die IVG erklärt sich so evtl. warum man Sirius und WCM aus der Resthaftung entlassen will: Eine Versteigerung könnte ggf. 750 Millionen bringen und dann müßte der Überschuss an Sirius/WCM gehen, eine Verwertung wird man so hinbekommen, dass nicht mehr gezahlt wird und man das gute Stück im eigenen Einfluß läßt.
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