Auch wenn ich es verschiedentlich beklagt habe, zieht die Gagfah vor, eine passive PR-Strategie zu fahren und solche Berichte auszusitzen. Auch allgemein wird wenig zur Förderung eines guten Bildes in der Öffentlichkeit getan. Positiv daran ist immerhin, dass gespartes PR-Geld auch unser Geld ist. Von der in Monitor gezeigten Liste von nicht durchgeführten Maßnahmen zur Erhaltung der Verkehrssicherheit in Höhe von 76 Mio. € weiß bei der Gagfah - zumindest offiziell - niemand. Dass es sich bei den gezeigten Beispielen um Einzelfälle handelt, dürfte klar sein. Hätte Monitor 200 Fälle von verrotteten Wohnsiedlungen vorgefunden, wäre das in diesem Bericht sicher nicht unerwähnt geblieben. Insgesamt stellt sich die Frage, ob es nicht einfacher wäre, die Objekte, mit denen die Gagfah seit über 3 Jahren vorgeführt wird, einfach mal zu sanieren, oder zu verkaufen, oder abzureißen. Dazu wird sehr bestimmt darauf verwiesen, dass aus dem Blickwinkel des Managements bei einer Leerstandsquote von knapp 5% kein Bedarf besteht, die Mieter auf Kosten der Aktionäre noch zufriedener zu machen. Insofern ist es Fluch und Segen zugleich, dass die Gagfah einen großen Mehrheitseigentümer hat. Zwar muss man mit den Launen des Eigentümers leben, selbst wenn man mehrere Prozent an Gagfah hält, da man nichts zu melden hat. Andererseits kann man sich aber auch darauf verlassen, dass dieser Eigentümer seine und damit indirekt auch die eigenen Interessen schützt.
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