Auch 2014 bleibt eine Tatsache weiterhin bestehen: Öl ist der Schmierstoff der Weltwirtschaft. Daher ist es auch extrem wichtig immer wieder auf die Preisentwicklung beim Öl zu schauen. Und hier spielt sich aktuell eine auf den ersten Blick paradoxe Entwicklung an den Weltmärkten ab. Trotz immer heftiger ausfallender geopolitischer Krisen fällt der Ölpreis. Noch hält er sich zwar über der Marke von 100 Dollar pro Barrel (das sind 159 Liter). Aber in weniger als drei Monaten hat der Ölpreis fast 10 Dollar pro Barrel im Preis verloren. Gleichzeitig sind viele neue Krisenherde aufgekommen. Dazu muss man sich aber den etwas längeren Preisverlauf anschauen: Als die ersten Berichte über die brisante Lage im Irak und die vielen Eroberungen der Terrororganisation IS Schlagzeilen machte, stieg der Ölpreis zunächst in der Spitze bei der europäischen Benchmark-Sorte Brent auf über 115 Dollar an. Doch als sich zeigte, dass erst einmal durch die Kämpfe im Irak die großen Produktionsregionen im Süden des Landes nicht massiv beeinflusst werden, brach auch der Risikoaufschlag in sich zusammen. Der Absturz wurde auch noch verstärkt, weil eben viele Spekulanten ihre Long Positionen wieder auflösen mussten. Seit dem hat der Ölpreis zwar weiter nachgelassen – aber er befindet sich noch immer über der wichtigen Marke von 100 Dollar. Und diese Marke ist tatsächlich wichtig. Das liegt auch an der Rolle der OPEC. Die Vereinigung der Ölförderländer ist immer noch in der Lage am sprichwörtlichen „Ölhahn“ zu drehen. Vor allem ist das weltweit wichtigste Ölförderland, Saudi-Arabien, dazu in der Lage. Und sollte der Preis eben klar unterdie 100-Dollar.Markle fallen, ist es sehr gut möglich, dass die OPEC dann die Förderquoten heraufsetzt und eben Saudi-Arabienmehr Öl fördert USA ist wieder als wichtiger Ölproduzent zurückgekehrt – Fracking sei Dank Ein weiterer wichtiger Player auf dem Ölmarkt sind auch wieder die USA. LangeJahre war das Land nur als die Nummer eins bei den Ölverbrauchern bekannt. Doch diesen Rang hat mittlerweile China übernommen. Gleichzeitig hat aber der Fracking-Boom der vergangenen Jahre dazu geführt, dass die USA die eigene Produktion massiv steigern. Und das geht noch immer sehr schnell. So hat das US-Energieministerium in nur wenigen Monaten die Produktions- prognose für die USA von 8 auf 8,45 Mio. Barrel pro Tag angehoben. Trotz des weiterhin hohen Angebots (auch aus Libyen kommt wieder mehr Öl) bleibt das Risiko für weitere Krisenverschärfungen hoch. Das Risiko für einen weiteren klaren Absturz ist aber eben auf Grund der Rolle der OPEC auch klar begrenzt. Damit ist das Fazit der aktuellen Marktlage beim Öl: Die Chance auf weiter steigendePreise ist auf jeden Fall gegeben.
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