Ich sehe das eher als sinnvolle Ergänzung an. Beide Therapien kommen zum Einsatz, wenn Sich der Tumor bereits ausgebildet hat. Außerdem ist ein Impfstoff nicht wirklich was Neues.
Hierzu ein Bericht vom Helmholtz Gemeinschaft vom 27.08.2016 (Titel: Ein universeller Impfstoff gegen Krebs: Eine Nachricht, die zu gut ist um wahr zu sein): „Um impfen zu können müssen die spezifischen Neo-Antigene von jedem Krebstypen bekannt sein. Aber diese sind nicht nur zwischen verschiedenen Krebsarten, sondern auch zwischen verschiedenen Patienten, die an der gleichen Krebsart leiden, unterschiedlich. Nehmen wir zum Beispiel diese Studie: keiner der drei Melanom-Patienten reagierte auf alle vier Neo-Antigene gegen welche er impft wurden. Jeder entwickelte selektive Immunantworten gegen ein oder zwei Neo-Antigene. Sie reagierten unterschiedlich auf Grund der verschiedenen Mutationen die ihr Tumor vorweist. Für den Erfolg dieser Behandlungsart ist es also entscheidend die Mutationen jedes Tumors zu kennen. Um dies zu erreichen, muss jeder Tumor auf Mutationen überprüft werden (z.B. durch Genom-Sequenzierung) und die Impfung muss dementsprechend angepasst werden.“ Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass Krebszellen nicht alle gleich sind. Sie sind innerhalb eines Tumors heterogen. So können einige Krebszellen Neo-Antigene produzieren, während andere dies nicht tun. Also selbst wenn wir erfolgreich ein Neo-Antigen angreifen können, heißt das noch nicht, dass wir in der Lage sind, den gesamten Tumor zu bekämpfen. Es bleiben vielleicht resistente Krebszellen zurück. Leider produzieren nicht alle Tumore Neo-Antigene. Diese Studie impfte drei Melanom-Patienten gegen vier bekannte Antigene. Das Melanom ist der Krebs-Typ mit der höchsten Mutationsrate aller Krebserkrankungen, weshalb eine hohe Anzahl von Neo-Antigenen für Melanome bekannt sind. Viele davon wurden ausgiebig erforscht, um zu testen welche eine effektive tumorspezifische Immunantwort auslösen können. Um die Wirksamkeit des neuen Impfstoffes zu testen haben die Forscher gut charakterisierte Neoantigene gewählt. Während dies für Melanom-Patienten eine gute Nachricht ist, bedeutet es allerdings auch, dass ein Impfstoff für andere Krebsarten zu entwickeln viel schwerer, wenn nicht unmöglich wird, wenn keine effektiven Neo-Antigene gefunden werden. Nicht jede Mutation ist immunogen – was bedeutet, dass nicht alle Mutationen in Krebszellen zur Produktionen von Neo-Antigenen führen, die durch das Immunsystem erkannt werden können. Während also alle Krebszellen Mutationen aufweisen werden wir nicht in der Lage sein, alle von ihnen für Impfstrategien zu verwenden.
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