Thierse äußert Verständnis für Bonusflüge
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neuester Beitrag: 05.08.02 19:34
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eröffnet am: | 03.08.02 15:33 von: | TK-ONE | Anzahl Beiträge: | 40 |
neuester Beitrag: | 05.08.02 19:34 von: | Chris73 | Leser gesamt: | 2608 |
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Berlin (Reuters) - Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) hat Verständnis für Abgeordnete geäußert, die regelwidrig Bonusmeilen für private Flüge genutzt haben.
Thierse sagte der Zeitung "Bild am Sonntag", verglichen mit Parteispenden- und Korruptionsaffären sei die Verletzung einer freiwilligen Vereinbarung über die Nutzung von Bonusmeilen "von deutlich geringerem Gewicht, ein Ereignis fürs Sommerloch". Abgeordnete seien ganz normale Menschen, die im Stress auch schon mal Fehler begingen. "Von Abgeordneten darf man nicht erwarten, dass sie Heilige sind", fügte Thierse hinzu. Nach einer freiwilligen Vereinbarung des Bundestags sollen Abgeordnete dienstlich erworbene Bonusmeilen nur für dienstliche Zwecke nutzen.
*********
Thierse der Bundestags-Papst...sein Wort in Gottes Ohr.....hahaha
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da sind wir nun fast gleicher Meinung. nur ein paar Anmerkungen (kann meine Klappe nicht halten)..
Ich/Wir müssen keinen Eid drauf schwören, weder auf Apfelbäume noch auf Flugmeilen.
Aber wie gesagt, so wie Du und ich schielen die Politiker auch nur auf ihren Vorteil.
Zugegeben, bezogen auf den Einzelnen Politiker sind das ganz andere Massstäbe was den Vorteil am Ende ja auch darstellt.
Aber da wir ja alle, Du, ich und der Stammtischpolitiker darauf bedacht sind
diese Vorteile abzuschaffen, müssen wir in einem grösseren Massstab denken.
Nämlich auf den, der das ganze Volk betrifft.
Somit macht es keinen Unterschied ob 695 Abgeordnete 7 Mio € verjubeln, oder ob es 80 Mio Deutsche in ihrer Gesamtheit machen.
Der Vergleich mit Bund und AG gefällt mir.
Allerings meine ich, dass ein Land wie auch eine AG sozial, ökologisch und wirtschaftlich im gleichgewicht sein soll und entsprechend geführt werden muss. Das ist sozusagen eine Grundvoraussetzung. (meine Meinung)
du wirst es, egal mit welcher Regel oder welchem Gesetz auch immer, nicht schaffen dass Politiker Ihre Vorteile ausnutzen, Vorstände Insiderwissen benutzen oder Steuerzahler Steuern hinterziehen.
Das geht nicht, ist ideologisch und utopisch.
Es wäre wünschenswert aber ist nicht realistisch...und das verstehen einige Trotzköpfe..
Freut mich, wird ja fast noch ein netter Dialog
Gruß,
Quigley
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TK-ONE und Quigley: Bin letzten Endes Eurer Meinung, Politiker sind auch nur Menschen usw. usw..
Unsere Volksvertreter kommen nun mal aus dem Volk und haben deswegen natuerlich auch entsprechende menschliche Schwaechen, so wie es 'beim Volk' halt auch ist, d.h. es gibt es gibt nicht nur perfekte Politiker, sondern eben auch dumme, gierige, nicht - heterosexuelle und was weiss ich. Ganz normal.
Nur: was TK-ONE bereits sinngemaess gesagt hat: als MdB hat man nun mal einen etwas exponierteren Job und noch dazu auch eine gewisse Vorbildfunktion. Deswegen bin ich der Meinung, dass da auch strengere Massstaebe angelegt werden muessen, was solche Kavaliersdelikte angeht. Vielleicht waere das einfachste (Quigley hats schon mal in einem anderen Thread gesagt), das private Verfliegen von Bonusmeilen einfach offiziell zu legalisieren.
Aber solange Otto Normalverbraucher jede Kleinigkeit als geldwerten Vorteil versteuern muss, sind solche Vorschlaege schwer vermittelbar, da vom einfachen Buerger als ungerecht empfunden.
Gruesse
MadChart
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Sonst könnte ja ein Bundestagler sagen....
Erst wenn ihr da unten keine Steuern mehr hinterzieht, keine Versicherungen betrügt, kein Apfel mher von Nachbars Baum klaut....ja erst dann hör ich auch damit auf mit den von der Bundestagsverwaltung bezahlten Flügen und daraus gewonnenen Freimeilen nach z.B. Bangkok zu fliegen.
Natürlich wetzt sich die Presse das Messer um solche Berichte. Dennoch ham mer da oben eit Jahren immer wieder deutliche Geldverschwendungen durch Flugäffären.
Vor vielen Jahren so etwa um 1988 oder 90 durfte der mann von Frau Süssmuth (bestimmt auch noch andere) an der Bundestagstankstelle den Privatwagen tanken.
Die Dimensionen nehmen aber deutlich zu.
Das ist doch ne endlose Geschichte.
Frau Merkel lässt sich mit dem Bundeswehrhubschrauber in ihre Datscha an die Ostsee fliegen.
Scharping -> Mallorca -> Kosovo -> Mallorca
Das wird doch alles nie aufhören wenn es nicht strenge Richtlinien, Gesetze und Strafandrohungen gibt.
Derzeit läuft es ja in Deutschland nicht besonders vorbildlich.
Wenn von oben keine Vorbildwirkung ausgeht dann wird das auch nix.
Wie die Eltern so die Kinder....bei solchen Eltern gibt es nur den Weg in den Keller.
Ich bin "Rechts der Mitte" Wähler.
Schlimm find ich, dass sogar die Grünen so übel geworden sind. Von denen hab ich immer gehofft sie werden nie zu solchen Schweinen wie diejenigen denen ich manchmal meine Stimme gebe.
Ausser diesmal :-) da bin ich im Urlaub
Ich bin aber froh dass wir Rot/gün hatten...sonst hätten wir das Schlamassel noch komplett vor uns...so hab mer das meiste schon überstanden
Gruss TK
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1.) Rechtlicher Aspekt: Hier sollte es wohl keine Diskussion geben. Wer gegen das 11. Gebot verstößt und sich erwischen läßt, soll auch die Konsequenzen tragen - unabhängig, ob andere das auch tun oder nicht, oder obs noch viiieeel schlimmere Vergehen gibt.
2.) Materielle Gewichtung: Man sollte solche Vorkommnisse nicht nutzen, um sie gegeneinander aufzurechnen. Was ist schlimmer ? Schwarze Kassen, Steuerhinterziehung, Korruption, Bonusmeilen ? - Das alles gedeiht in dem selben Sumpf der Selbstherrlichkeit, in der die Sicht für die Realitäten verloren geht. Die konstruktive Frage müßte heißen: Wie holen wir die "Profipolitiker" aus ihrem Elfenbeinturm heraus, damit sie nicht größenwahnsinnig werden und jedes Unrechtsbewußtsein verlieren ?
3.) Moralische Gewichtung: Es gibt legales Verhalten von Politikern, das uns Steuerzahlern weit größere materielle Schäden zufügt als die privat genutzten Bonusmeilen, z.B. Flüge mit der Flugbereitschaft der Bundeswehr, wenn es ein Linienflug auch getan hätte (und das ist in den überwiegend meisten Situationen der Fall - die "Notwendigkeit", ständig darauf zurückzugreifen spricht wohl eher für schlechtes Zeitmanagement der Verantwortlichen), offizielle Freßgelage, ... Auch all diese Verhaltensweisen bezeichne ich als Untreue, denn es ist bereits Untreue, das einem anvertraute fremde Geld just for Fun und Luxus mit vollen Händen zum Fenster rauszuschmeißen. In einem Unternehmen kann eine solche Verhaltensweise ebenfalls ein Kündigungsgrund sein - auch wenn es sich um Geschäftsessen oder um dienstliche Konferenzen am Strand gehandelt haben sollte.
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genau so ist es. Denn wenn z.B. ein Busfahrer mit 2000 euro brutto sich seinen neuen Herd schwarz von einem Kumpel anschliessen laesst, dann macht er es, weil er sich einen Elektriker fuer 50 Euro /h einfach nicht leisten kann. Denn um die 50 Euro netto zu verdienen, muss er fast einen halben Tag arbeiten.
Als MdB verdient man mit 7000 + Kostenpauschale auch nicht die Welt (gemessen am Stress), aber man hat solche Sachen halt nicht NOETIG. Und genau da liegt m.E. der Unterschied: bescheisse ich, weil ich muss, oder weil ich will?
Gruesse
MadChart
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Hallo ich schuche einen Job der mir Spass macht...Politiker zum Beispiel.
Das hat man ein besseres Einkommen als Amtsleiter einer Kleinstadt oder als Bürgermeister und die Rente ist auch sicherer als die die uns Blüm versprochen hat.
Schade ist nur dass die Bewerbung etwas schwieriger ist als bei einer Firma.
Da muss ich nur den Personalchef überzeugen.
Als Politiker muss ich vor 40 Mio. Wahlberechtigten bestehen.
Nagut kein Problem...da ich ja keine handfesten Qualitäten hab häng ich halt nur ein Bild von mir auf...vielleicht feall ich ja den Frauen und schon hab ich ein paar Stimmen. Villeicht ist ja der Gegenkandidat hässlicher und ich hab die Wahl fast schon gewonnen... würde ich so aussehen wie Richard Gere oder Bratt Pitt dann könnt ich sogar bei einer Präsidentendirektwahl die absolute Mehrheit errreichen.
Na was solls Hauptsache ich habs geschaftt. Puhh war das anstrengend. Immer die Reden vortragen die den Vorredner in Zynnismus und Rethorik übertreffen.
Mein Image sollte ich vielleicht auch mal aufbessern...ich glaub ich brauch nen PR Berater, aber erst nach dem Urlaub....ähh...muss schnell mal mal auf mein Meilenkonto kucken ob ich uberhaupt genug Freimeilen srflogen hab....Scheisse...ich musss noch 4 x von Berlin in meinen Wahlkreis fliegen...zum Glück ist es nach Stuttgart weit genung...ach komm
ich buch 4 Flüge....flieg aber nie.....die Freimeilen reichen jetzt bis Bangkok.
*************
Seid doch mal alle ehrlich:
Beim Gedanken daran selbst Berufspolitiker zu werden gehen einem doch ständig auch die legalen und illegalen Vorteile durch den Kopf.
Die Untreue beginnt ja schon vor der Kandidatur.
Einer der schon bei 200.000 Euro Jahreseinkommen ist wird nie in die Politik wechseln. Herr Hartz liegt deutlich höher und hat deshalb Schröder nen Korb gegeben. Lothar Späth werden wird nie MdB werden...das muss man ihm wohl nicht mal abraten.
Gruss TK
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und versteht mich nicht falsch. ich bin nicht dafür alles zu legalisieren was die burschen und mädels "da oben" so treiben. im gegenteil..ich bin ebenfalls dafür das Richtlinien herkommen.
Womit ich aber absolut nicht umgehen kann, ist, wenn kurz vor der Wahl die Medien wie auch die Stammtischler aus allen Ecken auftauchen, wie im Sommer die hübschen Mädels, dann einseitig informiert und ohne jedes Nachdenken hier zur Anarchie aufrufen...wegen Bonusmeilen der Lufthansa. Mal auf der Zunge zergehen lassen...herrlich.
Da wird die PISA studie nur wieder bestätigt ! :o)
Mal sehen, vielleicht wirds ja diesmal Schwarz/Grün.. das wär was !
Bronco: Hast recht! nur wie bei TK auch hier noch ein paar anmerkungen :o)
zu 1. Wenn ich den Vergleich von Bund und AG nochmals aufgreifen darf.
Stell dir vor eine AG vereinbart mit den MA dass irgend eine, aus sicht beider Parteien, "belanglose" Sache so und so geregelt wird. und alle MA oder 70% verstossen dagegen, wie und weshalb auch immer. Denkst Du die AG wird von Ihrem Recht der fristlosen Kündigung gebrauch machen? oder nur bei ein paar MAs ?
Nein..es würde eine Anordnung geben, die muss jeder Unterschreiben und der Fisch wäre geputzt. nur in der Politik wird daraus eine 8 Wochen Debatte und am Ende kommt nix raus. Die Kapitulation des Verstandes eben.
zu 2. zustimmung ohne weitere Kommentare
zu 3. Manche Fressgelage (Geschäftsessen?) wie auch immer geartet dienen einem bestimmten Zweck.
Meist Prestigegehabe gegenüber anderen (wem auch immer).
Klar, einen Kleinwagen kann man auch Panzersicher machen, da brauchts keinen 7er oder S Klasse oder A8.
Es wäre auch billiger für den Steuerzahler und der neid wäre auch geringer. (Bürgernähe?, Abgehoben?)
Allerdings dient das meiste dem Prestige, das man gerade als exponierter Politiker eben pflegen muss/will, man will ja auch wieder gewählt werden und auch gehört werden. Man stellt ja auch was dar..
Da natürlich unser Kanzler auch im Vorstand von VW sitzt/saß? ist es auch kein zufall dass nun statt sternen eben ringe zum Fuhrpark gehören.
Eine Hand wäscht die Andere, war schon immer und wird auch immer so sein..
Der Zweck von Geschäftswagen richtet sich in der freien Marktwirtschaft ebenfalls dem Thema. Die Firma will schliesslich, dass Ihre MA nicht mit dem 86er Polo zum Kunden fahren, sondern auch das Wohlergehen des Unternehmens gezeigt wird.
Der AG gehts gut -> die haben viele Kunden -> da kauf ich auch ein...
Nebenbei dient das auch als Goodi für den MA...vorher noch im 750 Fiat ins Geschäft, jetzt mitm BMW wieder heim. Prestigegewinn für den MA....blabla bla
Ups..So viel wollte ich eigentlich nicht schreiben, naja....soll heissen bin im Grossen und Ganzen Deiner Meinung :o)
Gruß,
Quigley
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dazu noch Dieter Nuhr:
Passt hier besser als in meinem anderen thread, daher in voller Länge...
er möge es mir verzeihen:
"Bin ich denn dafür verantwortlich dass sich alle anderen wie die Schweine benommen haben? Nein! und das sagen eben alle. Das ist ja der subjektive Moralverfall. Dabei haben sich ja warscheinlich 99% der Menschen anständig benommen, aber man sieht ja nur den einen der wieder nicht getroffen hat.
Das ist ja der subjektive Moralverfall: Von hundert Taxifahrern bringen einen 99 auf direkten Weg ins Ziel. und was behält man? Den einen der einen erstmal 5 mal um den Block gefahren ist. Was denkt man? Taxifahrer sind alles Betrüger, musste aufpassen.
Das ist der subjektive Moralverfall, die Situation in der wir uns heute befinden.
Man sammelt das im Kopf an und irgendwann denkt man überall sind nur Gauner und dann rufen die Leute wieder nach einer neuen Moral oder so.
Wobei ich dabei immer beschwichtigend sage: Moment mal, hat die Morallosigkeit nicht auch was positives? is es nicht die Freiheit die wir uns alle gewüsncht haben, dass heute jeder machen kann was er will? Fahr ich heute halt mal auf der Gegenspur nach hause.Ist doch egal. Ist doch ein freies Land hier? Das Wünschen sich viele Menschen, mal richtig frei sein und berühmt. Fahr ich halt solange auf der Gegenspur bis ich im Radio komme. das wünschen sich viele menschen dass die ganze Welt mal nur auf sie blickt, dass die ganze Welt mal ihnen zuhört, auch wenn sie garnix zu sagen haben. Dann gehen sie eben zu Arabvella Kiesbauer und sprechen über ihren Juckreiz im Intimbereich. Darauf warten millionen Menschen täglich, dass da irgend so ein Depp über seinen Juckreiz berichtet..."....."das ist doch Demokratie, dass heute nicht nur über berühmte berichtet wird, sondern über jeden Blödmann. Dass die Vorbilder heute genauso deppert sind wie die die ihnen nacheifern. das ist doch wahre gleichheit.und wann waren denn die Zeiten gleicher als heute? Die Menschen sind doch alle so gleich geworden.. Es bringt doch fast schon Probleme mit sich, denn wenn alle so gleich sind ist natürlich schwierig feindbilder zu finden"...
"Gott sei Dank gibt es noch eine Randgruppe auf der wir alles abladen können, Gott sei Dank haben wir sie noch....die Politiker.
Politiker, das kommt ja heute in der sozialen Skala irgendwo zwischen Strauchdieb und Kinderschänder.
Ich sag ihnen: irgendwann wird das gar keiner mehr machen wollen. Für die paar Mark sich den ganzen Tag bespucken lassen.
Ich frag mich aber wenn die Menschen wirklich so unzufrieden sind mit Ihrern Politikern, warum sie sich nicht selber mal politisch engagieren. Aber ist warscheinlich auch zuviel verlangt...
Mit den Politikern ist es ein bisschen wie mit den Beamten: Alle beneiden sie um Ihre Privilegien aber machen will es doch lieber keiner. Warscheinlich aus moralischen Gründen.
Der Bundesbürger möchte sein Geld lieber mit ehrlicher Arbeit verdienen, wie er das immerschon gemacht hat. Eben als Steuerhinterzieher oder Versicherungsbetrüger.
Beamten und Politiker, also für der Bundesbürger sind das die Streptokokken im Volkskörper und das ist nicht richtig.
Da klagen die Leute noch: Die Politiker bekommen alle zu hohe Diaten, ja so ein Blödsinn.
Für so ein Geld hebt in der freien Wirtschaft keiner mehr den Hintern ausm Bett und dann noch mit der Aussicht nach 4 Jahren wieder draussen zu sein."
zur allgemeinen Erheiterung,
h.f.a.t.c.
Quigley
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Wenn Du jetzt noch das kopieren der Ziatate
aus www.nicht-regierungsfaehig.de unterlässt :-) dann geb ich Dir nen Stern.
Für den eröffneten Thread hast nen schwarzen verdient weils SPD Werbung ist.
Ich könnt ihn Dir heut verpassen...willst ihn ??? *g*
Gruss TK
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50tes Posting, wenns so weiter geht auch das 100ste..
und meine zwei Grünen (die ersten beiden),
würde der Schwarze noch förmlich dazu passen.
Allerdings hab ich vorhin noch gelesen, das ein Schwarzer was negatives ist ... Von daher will ich gerne drauf verzichten oder soll ich das eventuell auch als SPD Werbung verstehen?
Ich versuche auch schon weniger Werbung für die SPD zu machen, aber was soll ich sonst tun um Stoiber zu vermeiden? Es sind halt die Quellen meines Wissens, so wie für andere die Volkszeitung :o)
Am Ende wird gar stottern zur Pflicht und ich habs mir in meiner Kindheit umsonst abgewöhnt...sorry da gehts wieder mit mir durch...
*grins*
Gute Nacht bis zur nächsten Diskussion :o)
Quigley
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MdB verdienen, gemessen an deren Leistungsbereitschaft relativ wenig Geld. Das gilt insbesondere fuer die bekannteren.
z.b. Gysie, der verdient nachdem er nun seine Aemter niedergelegt hat, mit Sicherheit min das dreifache oder mehr als Anwalt.
Im Allgemeinen gilt das wohl fuer alle MdB. Denn wer faehig genug ist in den Bundestag zu kommen, der kann auch in nahezu beliebigem Unternehmen Kariere machen.
Wer also aufs Geld aus ist wird nicht Politiker, zumindest nicht in Deutschland.
Sollte man zumindest meinen.
mfg
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verdient er sehr schnell von heute auf morgen
gar nichts mehr.
Wenn du als Politiker nichts leistest (siehe Scharping),
kriegst du noch sehr lange dein Gehalt und zum Abschied
noch eine fette Abfindung und eine staatliche Rente,
von der jeder Anwalt nur träumen kann.
Das Ausnutzen der Bonusmeilen trotz eines Verbots
des Komikers Thierse ist schlichtweg Unterschlagung.
In jeder Firma wird das bei Bekanntwerden entsprechend
gehandhabt (Entlassung), ausser der Firmenchef ist ein
Komiker und möchte das Arbeitsklima (besonders bei den
Mitarbeitern, die sich an die Regelungen gehalten haben)
noch weiter verschlechtern.
Komischerweise hat man in unserer Gesellschaft vor einer Generation noch
verlangt, daß Politiker und Stars Vorbilder für die Gesellschaft und besonders
für die Jugend sind. Ich glaube, dass sich daran noch nichts geändert hat.
Das lässt nichts Gutes erwarten.
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ich bezweifle, dass jedes MdB sein/ihr Geld wert ist. Sicherlich...die bekannten Spitzenpolitiker mögen den Biss haben als Anwalt o. in der Wirtschaft (schon aufgrund ihrer alten Kontakte) gutes Geld zu verdienen.
Das Gros der Hinterbänkler sind aber oftmals Lehrer, Verwaltungsbeamte der mittleren/oberen Ebene....(Stichwort: Verbeamtung der Parlamente)...die dürften auf ihren alten Posten wohl nicht sowiel verdienen. Mir persönlich fehlt auf jeden Fall eine Art Leistungskontrolle der Abgeordneten...bisher sind mir die Hinterbänkler sehr suspekt.
Bei der Betrachtung der Besoldung sollte man auch die üppigen Übergangsgelder und Pensionen sehen (Auch bei kurzer Amtszeit), oder wer von euch geht ab 55 in Rente ?
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wenn ich das so lese, muss ich doch gleich wieder was drauf schreiben..tztztz
snip*******
In jeder Firma wird das bei Bekanntwerden entsprechend
gehandhabt (Entlassung), ausser der Firmenchef ist ein
Komiker und möchte das Arbeitsklima (besonders bei den
Mitarbeitern, die sich an die Regelungen gehalten haben)
noch weiter verschlechtern.
snip*******
Wie ich schon mehrmals in den verschiendensten Threads gesagt hatte:
a) wir werden das Ausmass nicht erfahren, weil so ziemlich jeder 2te (meine Meinung) der Politiker Bonusmeilen privat genutzt/geliehen oder was auch immer damit gemacht hat.
b) wenn ich damit nur annähernd recht habe, dann scheidet Deine patriarchische Vorgehensweise als Cheffe ( "ich schmeiss euch alle raus :o) ) damit aus !
Oder bei dir hat jemand das Werkzeug vergessen...
c) das Arbeitsklima verschlechtert sich nicht, wenn man eine freiwillige Abmachung des nicht nutzens von Meilen in eine generelle legalisierirung des selbigen Themas wandelt. Wie MadChart es bereits gesagt hattegibts da noch eine Hürde zu meistern:
snip*****
Aber solange Otto Normalverbraucher jede Kleinigkeit als geldwerten Vorteil versteuern muss, sind solche Vorschlaege schwer vermittelbar, da vom einfachen Buerger als ungerecht empfunden.
snip*****
snip*****
Komischerweise hat man in unserer Gesellschaft vor einer Generation noch
verlangt, daß Politiker und Stars Vorbilder für die Gesellschaft und besonders
für die Jugend sind. Ich glaube, dass sich daran noch nichts geändert hat.
Das lässt nichts Gutes erwarten
snip*****
Bereits Aristokrates hat gesagt, dass die Jugend von heute nicht mehr das ist, was sie früher einmal war ...
Noch so eine konstante im Leben...wird sich nicht ändern, musst Du mit leben :o)
Gruß,
Quigley
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Aufgrund der Verbamtung der Parlamente
werden wir auch nie entscheidende Reformen
(in Sozial- Gesunheits- und Bildungssystem)
erleben, die Beamtenlobby weiß alles
zu verhindern. Der Bock ist der Gärtner!
@Quigley: Sehr erheiternd:
"Ich frag mich aber wenn die Menschen wirklich so unzufrieden sind mit Ihrern Politikern, warum sie sich nicht selber mal politisch engagieren. Aber ist warscheinlich auch zuviel verlangt..."
WER hat denn Zeit sich politisch zu engagieren?
Lehrer
"Mit den Politikern ist es ein bisschen wie mit den Beamten: Alle beneiden sie um Ihre Privilegien aber machen will es doch lieber keiner. Warscheinlich aus moralischen Gründen. Der Bundesbürger möchte sein Geld lieber mit ehrlicher Arbeit verdienen, wie er das immer schon gemacht hat."
DER Fließbandarbeiter oder die Verkäuferin wäre sicher auch gerne verbeamtet
mit garantiertem Arbeitsplatz bis zur Pensionierung und einer garantierten Pension von 2.500€ bei Rücktritt (wie Özdemir), wenn man bei einem Kavaliersdelikt erwischt wird. ("hab 2 Kaffee nicht bezahlt aber trage die Konsequenzen und beende meine Karierre")
Vergessen wir mal nicht die Möglichkeiten und Risiken die Beamte und v.a. Politiker im Gegensatz zu Ihren Geldgebern haben.
Meine Forderung: Verbeamtung nur noch für Leute, die für unseren Staat
hoheitliche Aufgaben übernehmen und die Knochen hinhalten (BGS, Polizei etc..)
der Rest soll arbeiten gehen...
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Wenn es firmenseits verboten ist, dann ist es eine Unterschlagung und
es muss reagiert werden, wenn sich das Unternehmen nicht unglaubhaft
machen will.
Wenn es jeder zweite in der Firma tut, dann sitzen an den entsprechenden
Prüfstellen leider nur Eierköpfe. Jede Firma sollte wissen,
wie oft ein Mitarbeiter dienstlich unterwegs ist. Und dementsprechend
musste er seine Meilen auch abliefern.
Ich habe auch eine Zeit lang in einer staatlichen Forschungseinrichtung
gearbeitet und dort war es auch verbindlich, dass man seine
Freimeilen für dienstliche Zwecke einsetzte.
Ich habe es auch erlebt, daß Leute gehen mussten (nach Abmahnung allerdings)
wegen verbotenem Surfen im Internet oder wegen Annehmens von Geschenken
als Verantwortlicher für den Einkauf (diesmal allerdings ohne Abmahnung).
Wenn es denn nicht so schlimm wäre, dann bräuchte man es vorher nicht zu
verbieten. Dann dürften es auch die ehrlichen Mitarbeiter auch tun.
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Es gab lediglich eine freiwillige "Regelung".
Ich stimme Dir zu, dass in diesem Fall an den entsprechenden Stellen nur Eierköpfe gesessen haben.
Denn, wenn ich weiss, dass Menschen hinter ihrem eigenen Profit hinterher sind, und das weiss die Menschheit seit sie die Bäume verlassen hat, dann hätte von vorn herein eine ordentliche Regelung hergemusst.
Wenn aber eine Reisestelle die persönliche Miles&More Kartennummer samt PIN einfordert, dann kann ich beim besten Willen nicht von einer logischen, rationalen oder gar durchdachten Lösung sprechen und brauche mich dann auch nicht zu wundern, wenn es zu einem scheinbaren Missbrauch kommt !!
Dazu noch ein Volk das zu Hälfte aus Päpsten besteht und nur auf einen solchen Skandal wartet und die SOAP ist perfekt.
Das ist der Moment, wo ein ordentlcher Wahlkampf zur Farce und zum Soziotainment wird.
Fehlt nur noch, dass Arabella Kiesbauer und Stefan Raab in die PR Mannschaften irgend einer Partei aufgenommen werden...
BTW. in den meisten, größeren Unternehmen ist es den MA gegönnt die Meilen privat zu nutzen....ach was red ich denn...wie oft denn noch...
Gruß,
Quigley
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Und keiner tritt heraus und sagt: No, Sir! So geht das hier nicht. Politik ist zu wichtig, um sich von sowas verpimpfen zu lassen. Wir haben Großes vor, also lasst uns mit diesen Kleinigkeiten in Ruhe. Wer sich über viele Jahre klein gemacht hat, der kann jetzt schwerlich als ganzer Mann und als ganze Frau vor die Kameras treten und sagen: Politik ist ein wichtiger und ehrbarer Beruf. Seit langem ducken sich die Bundestagsabgeordneten weg. Ihre Angst vor dem Vorwurf der Selbstbereicherung ist durchaus größer als ihre Gier nach erhöhten Diäten. Seit vielen Jahren traut sich keiner von diesen Medienhelden und Verantwortungsakrobaten zu sagen, wie es ist: Politiker verdienen im Durchschnitt zu wenig, gemessen an Quantität und Qualität ihrer Jobs und gemessen daran, dass sie – spätestens – alle vier Jahre ohne Begründung entlassen werden können, vom Wähler. Zu sehr fürchten sie sich vor dem Argument, das Volk darbe, während sie sich die Taschen vollstopften.
Angst ist der wichtigste Berater unserer Politiker, sowohl bei den Affären wie auch beim Wahlkampf. Und am Grunde dieser Selbstverzwergung des Politischen, wie auch an der Stagnation des Landes, sitzt das Vorurteil von der großen, bösen Politik und dem armen, arbeitsamen Volk. Die quengelige Grundmelodie unserer politischen Kultur lautet: Wenn die da oben es sich so gut gehen lassen, dann sind wir 80 Millionen hier unten erst recht nicht bereit, irgendwelche Zumutungen auf uns zu nehmen. Dieser moralinen Mär tritt die Politik kaum je entgegen. Solange sie das nicht tut, wird sie zur Führung unfähig bleiben. Wo das endet? In dieser kollektiven Desorientierung.
...Braucht ein Land Führung? Eher doch. Zumindest braucht es die, die all dem Gerede und Gewese Kontur geben. Sonst versuppt eine Gesellschaft. In diesem Sommer des Wahlkampfes und der nicht enden wollenden Wirtschaftskrise..
http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/04.08.2002/155669.asp
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FTD Von Jenny Genger, Nicola de Paoli, Christian Baulig, Hamburg, und Jens
Flottau, München Mitarbeit: Jörn Paterak, Harald Ehren
02.08.2002
Freitagabend, Flughafen Frankfurt, Terminal 1. Am Flugsteig für die
Maschine nach Hamburg hängt eine Traube grauer Anzüge mit
Aktenkoffern. Die Herren wollen nach Hause, aber der Lufthansa-Airbus ist
voll. Aufgeregt reden sie auf die Dame am Check-in-Schalter ein und
wedeln mit ihren Pappkarten aus dem Ticketautomaten, die wie
Bordkarten aussehen, ihnen aber dennoch keinen Zutritt zum Flugzeug
verschaffen.
Bis sich ein Nadelstreif von hinten durch die Menge schiebt und cool seine
goldene Senator-Karte zückt. Die Lufthansa-Dame schiebt eine Bordkarte
über den Tresen, und der Mann verschwindet in der Gangway –
den Neid der anderen im Rücken.
Die Szene spielt sich so oder ähnlich täglich zigfach ab. Meilensammeln ist
für Manager zur Prestigesache geworden. Mitarbeiter entwickeln eine
ungeahnte Kreativität, um Flüge mit der Lufthansa zu rechtfertigen. Fürs
Ansehen und fürs Privatvergnügen, denn kaum eine dienstlich gesammelte
Meile wird für Geschäftsreisen genutzt. Dass die
„Freiflug-Affäre“ Berliner Politiker an dieser Praxis etwas
ändert, ist unwahrscheinlich, denn die Fluggesellschaft hat das Netz so
geschickt geflochten, dass niemand ein großes Interesse daran hat, die
geltende Praxis zu ändern.
Die Sammelwut der deutschen Angestelltenschaft hat Miles & More binnen
neun Jahren zum größten Bonusprogramm Europas werden lassen. Mehr
als 6,5 Millionen Menschen besitzen die Plastikkarte mit dem
Kranich-Symbol. Sammeln kann man bei 34 Fluggesellschaften, einem
Dutzend Hotelketten, einer Hand voll Autovermieter und zig weiteren
Partnern: Wer einen Audi A6 als Dienstwagen ordert, kassiert ebenso eine
Gutschrift wie der Käufer eines Colliers bei Juwelier Christ.
50 000 Meilen in einem Kalenderjahr machen den Lufthansa-Kunden zum
Frequent Traveller, 150 000 Meilen machen ihm zum Senator. Mit diesem
Status kann er aus dem Vollen schöpfen: Für 35 000 Meilen bringt ihn
Lufthansa nach Teneriffa, 65 000 Meilen kostet ein Wochenende im
Adlon-Hotel, eine Sachertorte wird für 20 000 Meilen frei Haus geliefert.
Woher die Meilen stammen, spielt keine Rolle.
Der Anreiz, dienstlich erworbene Meilen für solche Goodies zu nutzen, ist
groß. Gerade einmal die Hälfte der 500 größten deutschen Unternehmen
schreibt ihren Mitarbeitern in Reiserichtlinien oder im Arbeitsvertrag vor,
Bonusmeilen für Geschäftsreisen dienstlich zu nutzen. In der
Praxis wird das aber so gut wie gar nicht kontrolliert, sagt
Ravindra Bhagwanani. Sein Beratungsunternehmen Global Flight
Management berät Unternehmen und Fluggesellschaften bei
Vielfliegerprogrammen.
Den Konzernen geht durch diese Nachlässigkeit bares Geld verloren. Der
Bundestag gibt an, er habe im vergangenen Jahr 383 000 Euro gespart,
dadurch dass gesammelte Meilen der Abgeordneten für Dienstreisen
eingesetzt wurden. Große Firmen können durch Nutzung von
Bonusmeilen für Geschäftsreisen leicht mehrstellige Millionenbeträge
sparen, sagt Meilenexperte Bhagwanani. Bei internationalen
Flügen können durch den Einsatz der Treueprämie die Ticketpreise um
rund zehn Prozent reduziert werden.
Bei den Reisebeauftragten der Großunternehmen sind die
Vielfliegersysteme schon lange umstritten: Wir würden den
Fluggesellschaften auf den Knien danken, wenn sie die
Individualbonusprogramme abschafften, sagt Michael Kirnberger,
Präsident des Verband Deutsches Reisemanagement (VDR). Stattdessen
sollten die Airlines die Preise für ihre Tickets senken.
Das lehnt die Lufthansa genauso kategorisch ab wie die Forderung nach
getrennten Konten für private und dienstliche Meilen: Dafür sehen
wir keine Veranlassung, sagt ein Sprecher der Fluggesellschaft.
Die Konten seien so durchsichtig, dass eine Verwechslung zwischen privat
und dienstlich erworbenen und genutzten Meilen ausgeschlossen sei.
Ein Einlenken wäre für die Airlines teuer. Der Lufthansa würde ein
mehrstelliger Millionenumsatz verloren gehen, wenn sie den Einfluss auf
die Reiseentscheidung von Angestellten verlöre, schätzt Georg Tacke,
Partner der Bonner Beratungsgesellschaft Simon Kuche und Partners.
Dass kaum ein Unternehmen die Meilen seiner Mitarbeiter erfasst, ist Teil
des Kalküls, das die Fluggesellschaften verfolgen. Die Kontrolle ist den
meisten Firmen zu aufwändig. Wir vertrauen unseren
Mitarbeitern, sagt eine Sprecherin des Siemens-Konzerns, der
seine Angestellten anhält, auf Geschäftsflügen gesammelte Meilen nur für
dienstliche Zwecke zu verwenden.
DaimlerChrysler hat ähnliche Richtlinien. Dass Mitarbeiter gezielt
Lufthansa-Flüge buchen, um ihren Vielfliegerstatus zu verbessern, schließt
ein Sprecher aus. Man habe schließlich ein zentrales Reisebüro.
Flüge werden grundsätzlich nur nach den günstigsten Tarifen
ausgesucht.
Von wegen. Vielfliegerprogramme wie Miles & More setzen jedes Streben
nach Kostensenkung wirkungsvoll außer Kraft. Die
Kundenbindungsprogramme der Fluggesellschaften setzen an allen
relevanten Stellen der Reiseplanung an, sagt
Unternehmensberater Tacke.
O Angestellte legen Termine so, dass sie mit dem günstigeren
Lufthansa-Konkurrenten nicht zu erreichen sind. Wem nur noch ein paar
Meilen zum Frequent-Traveller-Status fehlen, besucht doch noch den
Fachkongress in London, der sich im vergangenen Jahr eigentlich als
wenig ergiebig erwiesen hat.
O Reisestellen binden sich zumeist durch Firmenprogramme an
Fluggesellschaften und erhalten dafür Rabatte oder Provisionen.
O Reisestellenleiter und Controller, die Reisekosten dämpfen sollen, haben
im Grunde auch kein Interesse an einer strikten Trennung von dienstlichen
und privaten Meilen. Denn ihre Meilenkontos gehören oft zu den dicksten
im Betrieb.
Die Fluggesellschaften, die Geschäftskunden mit ihren Programmen locken,
nehmen es nicht nur billigend in Kauf, dass diese gegen Reiserichtlinien
der Unternehmen verstoßen. Sie fördern es sogar: Die Lufthansa führt für
die ausgegebenen Meilen freiwillig eine Steuerpauschale ab. Damit ist der
Kunde beim Einlösen des Bonus davon befreit, seinen geldwerten Vorteil
beim Finanzamt anzugeben.
Dieses clevere System hat sich Robert Crandall erdacht. Der ehemalige
Chef von American Airlines (AA) fand Anfang der 80er Jahre heraus, dass
fünf Prozent seiner Kunden für 40 Prozent des Umsatzes sorgten. Diese
Vielflieger erhielten Meilen, die sie zunächst nur für AA-Flüge, später auch
gegen andere Prämien einlösen konnten. Delta, TWA und United Airlines
folgten mit ähnlichen Programmen.
Sogar die Deutsche Bahn zieht jetzt mit dem
Comfort-Programm nach: Für jeden Euro des
Fahrkartenpreises wird ein Punkt gutgeschrieben. Wer 2000 Punkte
erreicht, darf spezielle Wartezonen nutzen und hat in ausgebuchten
Zügen die Chance auf einen Sitzplatz. Parallel ködert das
Staatsunternehmen auch mit Lufthansa-Meilen. Wer für bestimmte
ICE-Züge oder den Metropolitan ein Erster-Klasse-Ticket bucht, bekommt
500 Meilen gutgeschrieben.
Das alles soll die Kundenbindung erhöhen. Für Lufthansa und
andere Airlines ist es sinnvoll, die Wechselkosten für Kunden zu anderen
Gesellschaften so hoch wie möglich zu halten, sagt Bernd W.
Wirtz, Betriebswirtschaftsprofessor an der Privat-Universität
Witten/Herdecke. Je dicker das Meilenkonto, desto geringer die
Wechselwahrscheinlichkeit.
Die Lufthansa macht sich das Prestigestreben ihrer Kunden geschickt
zunutze. Die Senator-Karte wurde als eine Art Adelstitel
gesehen, sagt ein ehemaliger Mitarbeiter der
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC. Berufseinsteiger waren beeindruckt,
nach kurzer Zeit auf ihren Flügen zwischen den Vorständen großer
Unternehmen zu sitzen. Sie durften die eleganten Lounges am Flughafen
benutzen, bekamen selbst auf Spontanreisen noch garantiert einen Platz
in der Business Class.
Dieser Effekt kann am Ende sogar dem Unternehmen nützen, sagt Klaus
Dingeldey von der Unternehmensberatung Dr. Fried und Partner:
Die Meilen sind ein hoher Motivationshebel für die
Mitarbeiter.
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Bin ich auch ein Staatsfeind, arme Bildzeitungsleserbetrüger
oder schäbiger Meinemscheffindietaschegreifer, wenn
ich mit der Lusthansa fliege und aus Dummheit/Ignoranz
meine Senator Card zuhause vergessen habe und dann, Gipfel
der Dummheit/Ignoranz auch noch die Boarding Card versaubeutele?
Fragen über Fragen
Grüsse Pussy
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"...Nur das wissen sie nicht: Wie man die unausweichlichen Reformen im Gesundheitswesen, bei der Rente, auf dem Arbeitsmarkt angehen soll, ohne die Macht zu verlieren. Die Politik empfindet ihre Bürger als genauso unberechenbar wie die Wirtschaft ihre Kunden. Darum treten Schröder und Stoiber den Wählern nicht offen gegenüber, sie schleichen ums Wahlvolk herum, hören rein, wie die Stimmung so ist, wie man es denn gerne hätte, was man hören möchte. ..."
"...Nur eines ist gewiss in diesem Wahlkampf. Dass sich kein Politiker traut, die Bürger herauszufordern, ihnen die Zumutungen zu nennen, die so oder so kommen. Keiner holt sich ein Mandat für echte Reformen. ..."
"...Seit vielen Jahren traut sich keiner von diesen Medienhelden und Verantwortungsakrobaten zu sagen, wie es ist: Politiker verdienen im Durchschnitt zu wenig, gemessen an Quantität und Qualität ihrer Jobs und gemessen daran, dass sie – spätestens – alle vier Jahre ohne Begründung entlassen werden können, vom Wähler. Zu sehr fürchten sie sich vor dem Argument, das Volk darbe, während sie sich die Taschen vollstopften. ..."
Ein Politiker wäre meiner Meinung nach nur sein Geld wert wenn er den Mut findet vielen Leuten richtig weh zu tun...und nicht die Probleme bis zum letzten aufschiebt (siehe Rentenreform unter Kohl). Das würde wenigstens etwas Führungsstil bedeuten...