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neuester Beitrag: 10.04.02 12:40
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eröffnet am: | 06.10.01 20:38 von: | Falcon2001 | Anzahl Beiträge: | 48 |
neuester Beitrag: | 10.04.02 12:40 von: | index | Leser gesamt: | 18656 |
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Um was mag es hier gehen? Na klar, um Biodata.
Da mir das Wohl und Wehe von Euch mal wieder wichtig ist, habe ich mich in die Niederungen von Bilanzen, Analysen und Internetseiten gestürzt um die Aktie zu beleuchten.
Der folgende Text beinhaltet ausschließlich meine Meinung. Er ist nicht repräsentativ und sollte nicht Basis für einen Kauf oder Verkauf der Aktie bilden.
Weiterhin sind die Schlußfolgerungen rein privater Natur und stellen keine böswillige Absicht oder ein Versuch zur Beeinflussung irgendeiner Art dar.
Nachdem ja die Wellen um Biodata so hoch geschlagen sind, habe ich mir mal die Mühe eines kleinen Researchs geleistet und komme zu folgendem Fazit:
Biodata ist eine kleine Klitsche, die ich nicht empfehlen würde.
Auf keinem Kursniveau.
so, nun die Begründung:
(Warning: Very long Text - aber es lohnt sich)
1.) Schritt: Unternehmensmeldungen.
Nachdem meine Aufmerksamkeit ja in überwältigendem Masse von Euch Arivanern da draußen mit Meldungen wie „Größte Frechheit am Neuen Markt“ und „Skandal“ ect. geweckt wurde, habe ich mich durchgerungen Biodata mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Eine Bitte den Quartalsbericht ins Board zu stellen blieb leider unerfüllt. Die Antworten waren da, aber leider hatte auch kein anderer irgend etwas brauchbares. Lediglich das wenige, das von den Analystenstimmen auf uns hernieder regnete. Verkürzt wiedergegeben die mehrzahl der Stimmen beerdigen Biodata bereits. Natürlich ganz unbeabsichtigt gab es 2 Tage vor der AdHoc noch zahlreiche Stimmen, die Biodata zum „sofortigen“ Kauf empfahlen. Vor allem glänzen hier wieder die kleinen Börsenbriefchen wie üblich.
Ein Beispiel: Nach Ansicht der Analysten von "Börse Inside" kauft man mit den Aktien von Biodata (WKN 542270) einen absoluten Top-Wert des Neuen Marktes.
Man sollte meinen, das nach solch einer Meldung der Kurs in dem sehr guten Marktumfeld von 02.10.01 steigen sollte. Weit gefehlt. Große Pakete an Aktien wurden verkauft. Warum? Welchen Grund sollte am 02.10. jemand gehabt haben so etwas zu tun?
Und genau die gleiche Art von Börsenbriefen (wenn auch nicht die selben, das würde auffallen), sind es auch, die dann mit Meldungen wie
Helaba Trust: Nach der Ad-hoc Meldung des Unternehmens und dem anschließenden Conference Call würden noch viele Fragen offen bleiben. Die heute veröffentlichten Tatsachen könnten auch nur die Spitze des Eisberges sein. Näheres werde wohl erst der testierte Geschäftsbericht ans Licht bringen.
Unruhe unter dem Anleger sähen. Auf das der Kurs immer tiefer in den Keller geht.
Auch hier die Frage, was haben Diese denn davon? Klare Aussagen sind wohl eher fehl am Platz und für eine Vorwarnung Ihrer Abonnenten ist es zu spät.
Man könnte fast meinen, das der Kleinanleger wieder einmal im ersten Falle das Federfieh war, der zuerst den Kurs für Insider hochdrücken sollte und hinterher den Shortsellern einen freundlichen Wochenausklang bescheeren musste.
Doch wie sieht es jetzt neben aller Hektik eigentlich mit dem Unternehmen aus?
2.) Schritt: Wie kam es zur Misere und welche möglichen Folgen gibt es noch?
Nachdem ich mich durch die tödliche Flut von Meldungen hindurch gebissen habe, bietet sich folgendes Szenario: Ziemlich gekürzt:
Biodata stellt einen Jahresplan auf.
Dann erhält das Unternehmen einen Auftrag der, so mal eben, den Jahresumsatz fast verdoppelt.
Die Aktie sinkt wie am NM üblich trotzdem.
Der Vorstand verschweigt irgendwie aus Versehen, das der Auftrag an gewisse andere Umstände gekoppelt ist.
Der Vorstand macht seinen Job schlecht (sorry, anderst kann man das nicht sagen) und kann die notwendigen
Schritte für das erreichen des Großauftrages nicht erfüllen.
Der Auftrag platzt.
Die Lage in den USA machen zusätzlich einen Strich durch die Rechnung mit den Jahresplanzahlen.
Der Vorstand bereitet sich auf den GAU vor: „Aber die Ausrede mit der USA Lage zieht doch sonst überall? Also versuchen wir es mal. Vielleicht geht ja unser geplatzter Großauftrag dabei auch mit durch“.
Irgendwie nutzen Institutionelle Anleger Ihre Telepatischen Kräfte und verkaufen Ihre Aktien noch VOR der AdHoc. Vielleicht können Sie ja Gehirnwellen empfangen. An Insidergeschäfte glaubt hier ja doch kein Richter.
Die Aktie fällt trotz wunderbar positivem Marktumfeld nach unten.
Die AdHoc wird veröffentlicht. Die Aktie wird nach unten durchgereicht. Fast 60% nach unten. Als Konsequenz der geschäftlichen Tätigkeit geht der Vorstandsvorsitzende. Er verspricht in einem Interview Mehrheitsaktionär zu bleiben. Derzeit besitzt er und seine Familie 60% der Aktien. Selbst wenn er sein Versprechen hält, kann er damit bis runter auf etwa 3% Anteile verkaufen. Denn der zweitgrößte Aktionär hat gerade mal 2% der Aktien. Zählt man den Streubestiz von 25,5% als Aktionär kann er immerhin noch bis 26% herunter gehen. Falls er möchte kann er auch alle verkaufen, denn schriftlich wurde das ja auch nirgendwo fixiert.
Abwärtspotential hat die Aktie also gewaltiges. Und bei den großen Stückzahlen die in den letzten Tagen über den Tisch gegangen sind (Vor der AdHoc) fragt es sich, wer hat denn eigentlich so viele Aktien zu verkaufen gehabt? Nochmal zum nachrechen: Familie Siekmann (60%); Streubesitz, also alles Kleinanleger (25,5%); Eine Aktionärin mit 6% und 2 Aktionäre mit 2%, die Restlichen 4,5% bestehen aus 22 Restaktionären. Vorsichtiger Weise vormuliere ich mal so. Größere Positionen zum Verkaufen oder Shorten bekommt man am besten bei Familie Siekmann. Ob sich das Shorten einer 2% Beteiligung lohnt ist eher fraglich. Die Aktienverhältnisse stammen übrigens aus dem Informer der Comdirect Bank.
3.) Schritt: Das Unternehmen selbst zu Wort kommen lassen.
Am Freitag war ja kein durchkommen auf den Seiten des Unternehmens. Ich vermute mal es war einfach zuviel Trafik. Als es dann endlich gelang habe ich vor allem wieder einmal wie so oft festgestellt, das der Anleger auf der Homepage das Stiefkind des Unternehmens ist. Nicht immer ist es sinnvoll die Sparmaßnahmen in der PR Abteilung zu beginnen. Im Falle von Biodata ist es jetzt sogar fast tötlich. Die Seite ist langweilig, unübersichtlich und auch in keinster Weise aktuell. Vor allem die Monate alten Bewertungen der Analysten bringen das ziemlich deutlich zu tage. Aktuelle Kurse, ein Newsticker, ein Forum für Anleger oder eine ordentliche Zukunftsvision sucht man leider vergeblich. Den Quartalsbericht für das 3. Quartal sucht man vergeblich. Auch hier muss ich wieder hinterfragen, wie können die Börsenblättchen jetzt schon Kursziele festsetzen, wo Ihnen doch die wichtigsten Informationen fehlen? Urteilen Sie nur aufgrund der AdHoc oder haben Sie Informationen, die der Kleinanleger erst viel später und damit zu spät erhält?
Nachdem ich doch tatsächlich den Halbjahresbericht ohne Absturz auf der Homepage runtergesaugt habe (nicht den für das 3. Quartal), konnte ich mir ein grobes erstes Bild machen.
3.) Schritt: Quartalsberichte lesen:
Die AdHoc kennt ja inzwischen jeder. Darauf will ich erst einmal gar nicht herum reiten. Auftragslage mau, Gewinnsituation noch viel mauer. Kein Vorstand mehr, kein Großauftrag mehr.
Wie sieht es jetzt mit den Liquiden Mitteln aus? Zuerst mal den Halbjahresbericht lesen. Brutal enorme 16 Seiten ist er lang. Dann erst mal ein langes Vorwort in dem die Rede von schwierigem Marktumfeld ist. Na prima. Das geht ja gut los. Dann würgt der Internet Explorer ab. Es scheint so, das mein Schicksal ist niemals an die Zahlen heran zu kommen. Doch dann geschieht das Wunder. Nach mehreren Abstürzen beim lesen ist es mir endlich gelungen das PDF File auf die Festplatte zu zerren und zu öffnen.
Der Halbjahresbericht liest sich wie folgt:
Bruttoergebniss +71% (aber gerade mal 12,2 Mio?) Gesammtjahr 2000 waren es insgesamt auch nur 14,8 Mio Euro. Ziemlich kleine Zahlen im direkten Vergleich zu anderen AGs.
Das Operative Ergebnis landet trotz starkem Umsatzwachstum leicht im Minus. –0,12 Mio. Na gut, kaufen wir zwei Firmenwagen weniger und schon ist wieder gut. Also eigentlich nicht schlimm. Der Konzernfehlbetrag im Q2 ist mit über -3Mio gegenüber 12Mio Bruttoergebnis dafür wesentlich deutlicher. Also scheint auf der Kostenseite noch einiges Verbesserungswürdig zu sein. Ein Ergebniss der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von –1,75 im Vorjahr auf –5,75 Mio in diesem Jahr ist nicht besonders entzückend und hat wohl auch neben den Abschreibungen –3,58Mio zum Fehlbetrag beigetragen. Umsatzsteigerungen zu generieren indem man unproduktiver arbeitet ist sicher keine Lösung. Das kommt aber in keiner AdHoc rüber.
OK wir wollten ja mal nach dem lieben Geld schauen. Also die Aktiva angeschaut. Die Liquiden Mittel im 2. Halbjahr 2000 beliefen sich auf 35,77 Mio. Im 2. Quartal 2001 auf 9 Mio??? –Schocking- wo ist das Geld geblieben? Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind stark gestiegen.Fast 30 Mio Euro. Hoffentlich kommt das Geld auch wieder rein. Bei der Zahlungsmoral heute manchmal schon ein schwieriger Drahtseilakt. Sonstige Forderungen von 7,7 Mio? Bei solch einem Posten, der schon mal das fast sieben fache des Jahresgewinns 2000 ausmacht würde ich hier gerne mal mehr zu den einzelnen Posten sehen. Vorräte sind auch gestiegen. Von 0,82 Mio auf 4,43 Mio Na ja, zumindest sind Diese als Werte greifbar. Muß noch fleißig verkauft werden. Zum Anlagevermögen: Die einzelnen Positionen sind eigentlich fast unverändert geblieben. Also wurde nichts im großen Stile ge- oder verkauft. Der Firmenwert ist leicht gesunken. Von 26,96 in 2000 auf 23,38. Im 2.Q 2001. Das die Firma im 2.Quartal 2000 0.- (in Worten null) Euro Wert war halte ich einfach mal für einen Druckfehler. Mit einer noch verbliebenen Marktkapitalisierung von 31,45 Mio Euro (lt. Onvista) wäre das Unternehmen somit fast schon bei einem Kurs Buchwert Verhältnis von 1,16. Und somit reichlich unterbewertet. Eigentlich deshalb, weil a.) Die Daten vom Quartal 2 nicht mehr herangezogen dürfen und weil b.) die Finanzdecke inzwischen arg dünn ist.
Jetzt wird’s spannend: Die Passiva
Die Verbindlichkeiten belaufen sich auf 15,81 Mio und sind so etwa um das doppelte gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Oh oh wir haben doch nur 9Mio in der Kasse. Da gibt es wirklich ein Finanzielles Loch. Warum hat das nach dem 2. Quartal nicht schon jemand bemerkt? Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sogar über 7 Mio. Da bleibt nicht viel in der Kasse. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen über 5 Mio. Wo soll das denn alles her kommen? Da müssen wirklich die Vorräte schnell abverkauft werden. Ist denn wenigstens genug Eigenkapital vorhanden? Im Q2 sind da immerhin fast 100 Mio Eigenkapital drin. Ich vermute mal alles in Form von Aktien. Allerdings hatte die Aktie damals auch fast 15 Euro Wert. Also noch 7 Mal so viel. Da dürfte sich inzwischen auch dramatisches getan haben.
Sollte ich mit meinen Schlüssen hier irgendwie falsch liegen, bitte ich um sofortige Korrektur. Normalerweise übergebe ich sowas unserem Bilanzbuchhalter bevor ich investiere. Ein Genie im Bilanz lesen war ich nie. Aber ich glaube so ziemlich das richtige getroffen zu haben.
4.) Schritt: Aktuelle Zahlen versuchen zu erhalten.
Laut den Analystenberichten (und mehr habe ich leider nicht), stehen Forderungsabschreibungen von 15 Mio Euro aus. Whow. Woher kommen diese denn plötzlich. Das ist die Hälfte der für das Q2 dargestellten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Wenn das wirklich wahr ist, dann ist die Kundschaft von Biodata alles andere als Zahlungswürdig und das Unternehmen hat dann auch in Zukunft damit herbe Probleme.
Die Barreserven sind auf 6,52 Mio unten. Wieder 2,5 Mio weniger als vor 3 Monaten. Der freie Kreditrahmen von 2 Mio Euro erinnert mich fast schon Prozentual an den noch verbliebenen Verfügungsrahmen meines Girokontos (bis zum Anschlag, ich investiere einfach zu viel). 13,5 Mio können noch aus Inhaberschuldverschreibungen bezogen werden. Na prima, wieder mehr Verbindlichkeiten, die sich später auswirken. Mehr ist nicht drin. Sollte Helaba Trust recht behalten und es werden darüber hinaus noch weitere 10 Mio benötigt, dann ist wirklich erst mal eine üble Situation da. Ich hoffe mal, das dies nicht notwendig sein wird. Einen weiteren Millionenschweren Kredit zu erhalten, bei dem derzeitigen Umfeld und für ein neues Markt Unternehmen, ist eher unwahrscheinlich. Bleibt wieder einmal die Frage nach einem Investor. Nein bitte nicht schon wieder so ein LBC gerangel. Warum ABM Amro, welche sonst eigentlich solide Prognosen abgeben die Aktie NACH der Gewinnwarnung weiterhin zum Kauf empfiehlt ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel.
Der Umsatz ist dann auch noch eingeknickt. Wieso macht ein Unternehmen in 2 Quartalen über 12 Mio Umsatz und im eigentlich stärkeren 3. Quartal nur 3,5? Was ist los? Waren die 12 Mio nur eine Eintagsfliege? Das würde schlechtes für die Zukünftige Entwicklung erahnen lassen. AC Resaerch schreibt: Auf jeden Fall werde Biodata im laufenden Geschäftsjahr einen hohen Nettoverlust von mindestens 0,60 Euro je Aktie erwirtschaften.
Wenn dem so ist, würde das eine enorme verschlechterung gegenüber dem noch positiven Jahr 2000 darstellen. Das kann nicht mit den Terroranschlägen in den USA schön geredet werden. Zumal Diese so scheußlich das auch klingt, geschäftsmäßig Biodata Rückenwind geben hätten müssen.
5.) Schritt: Charttechnik
Wenn ich den Chart von Biodata kurzfristig betrachte, möchte ich meinen das ich zum ersten mal sehe das eine Aktie einen negativen Wert annimmt. Steilstflug nach unten. Und das auf denkbar niedrigsten Niveau. Auch vor der AdHoc war von einer bei den meisten Aktien derzeit typischen abschwächung des Abwärtstrends oder gar einer Bodenbildung nichts zu sehen. Keine Erholungsphasen die in letzter Zeit hier zu sehen sind. Leider muss ich es sagen, auch vor der AdHoc war dieser Chart eine Katastrophe. Wenn die Charttechnik in Ariva stimmt und davon gehe ich aus, wurden vor der Meldung an einigen Tagen bis zu 2 Mio Aktien verkauft. Und ehrlich, das waren keine Shorties. Nach der AdHoc kann das sicherlich gut sein. Aber bei den vielen Empfehlungen die es vorher gehagelt hat?
6.) Schritt: Meine persönliche Meinung:
Ich werde Biodata am besten schnell wieder vergessen. Zu geringe Kapitaldecke, mein persönlicher Verdacht auf Insiderhandel, Vorstände die in Kriesen das Handtuch werfen und noch 60% der Aktien halten, Zahlen die je nach Quartal mal positiv mal negativ ausfallen, Eine Führungsebene die Großaufträge nicht halten kann und Analysten die den ausgemergelten Kleinanleger hier immer noch als Kannonenfutter verheizen, Ausreden mit der schlechten Lage nach dem USA Unglück ect. ect. ect.
Ich weis nicht, ob Biodata in sagen wir einem Jahr noch existiert. Eigentlich wollte ich den Bericht hier ursprünglich anfangen um zu belegen, das zu viel negativ übertrieben wird. Aber wärend der Nachforschungen stieg in mir einfach ein unglaublich schlechtes Gefühl auf (und das war nicht das Mittagessen). Schon bei den Q2 Zahlen wurde es mir ganz anderst. Warum sehe ich, der ich mich erst heute damit beschäftige, das in dem 3 Monate alten Quartalsbericht Q2 einiges im Argen liegt und sonst reagiert vor 3 Monaten keine Sau auf gewisse schlechte Tendenzen? Daher werde ich diese Aktie auch meiden.
Bitte schreibt mir Eure Meinung. Auch Kritik auf mein Schreiben. Ich möchte gerne zu einer fairen Diskusion anregen. Ich mache auch Fehler. Nur gestehe ich das auch im Gegensatz zu einem Analysten ein. Wenn Ihr also etwas verbessern, hinzufügen oder mir einfach Eure Meinung sagen wollt, BITTE BITTE BITTE tut das. Ich will auf keinen Fall das dieser Thread zu einseitig wird. Aber bleibt beim Schreiben fair. Denn ich habe nich den halben Tag daran herum gearbeitet, damit Ihr nur wieder aufeinander losgeht.
Euer Falge
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endgültig auch das Interesse der institutionellen Anleger
verloren. Das bisher schlechte Informations-/Ad-Hoc-Manage-
ment, die schlechten Zahlen sowie mögliche Insidergeschäfte
werden auch dafür sorgen dass kein seriöser Fondsmanager
jetzt in den Wert einsteigen wird, eher werden die gehal-
tenen Anteile nun auch veräussert. Auch auf dem jetzigen
Niveau.
Die Vola wird mE weiter ansteigen und für Trader/Zocker
wird der Wert eine Spielwiese sein. Aber eben nicht für
den längerfristigen Investor.
Grüsse,
nl
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Das Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel (BAWe) prüft im Wege einer ersten Analyse mögliche Verstöße gegen das Insiderhandelsrecht und Ad-Hoc-Vorschriften im Zusammenhang mit Aktien der Biodata Information Technology AG. Veröffentlicht wurde dieser Sachverhalt heute im "Manager-Magazin". Sollten sich nach der Routineprüfung wegen möglichen Insiderhandels Anhaltspunkte für Verstöße ergeben, werde eine formale Insideruntersuchung eingeleitet, sagte eine BAWe-Sprecherin.
Hintergrund dazu ist ein markanter Anstieg des Handelsvolumens im Vorfeld einer am Berichtstag veröffentlichten Umsatzwarnung des Unternehmens. In der ersten Analyse werden gemeinhin Umsätze und Kursverläufe der Aktie betrachtet. Bei der förmlichen Untersuchung forscht das BAWe nach möglichen Insidern, indem Kauf- bzw Verkauforders bei Banken abgefragt werden. Bei erfolgreicher Suche wird das Verfahren an die Staatsanwaltschaft weiter geleitet.
In einer weiteren Prüfung untersucht die Kontrollbehörde, ob eine Ad-Hoc-Mitteilung des Unternehmens vom 20. August 2000 über einen Großauftrag rechtens war. Biodata hatte in einer Mitteilung am Freitag die alte Meldung korrigiert, da der Großauftrag nicht zu Stande gekommen ist. Sollte ein Verstoß gegen Ad-Hoc-Vorschriften nachgewiesen werden, kann das BAWe - je nach Schwere des Vergehens - ein Bußgeld bis zu drei Mio. DM verhängen.
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05.10.2001 15:06 © 2001 GSC Research
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wenn ein Haus strukturelle Probleme aufweist, weil es innerhalb 1 Jahres seinen Personalstand mehr als vervierfacht hat...das ist kein Schreibfehler, also von rund 30 Leuten auf der Burg Lichtenfels auf 130 Mitarbeiter vergrößert, dazu 5 Unternehmen akquiriert, deren Personal übernimmt, unter anderem Cobion mit 60 Leuten und wenig Umsatz, ein Unternehmen, bei dem der Vorstand COO Schraps vor 14 Tagen zu einem anderen Unternehmen wechselt, nicht ersetzt wird, bei dem der Vorsitzende gerne selbst Jet und Super-PropMaschinen fliegt, den sogar nicht einmal interessiert, wenn ein Kunde Siemens sagt, daß Biodata am Arsch der Welt seine Behausung hat und darauf antwortet, der Flugplatz wäre ja in angenehmer Nähe..10km weg von der Burg...joooo....ich denke, hier haben mehrere Leute ihren Job verfehlt, das Vorstandsboard an sich und die Analysten, die schönfärberischen wenn gleich auch sehr begeisternden Worten mehr glauben als dem eigentlich offensichtlichen Treiben im Haus...sorry, Zahlen und Papier sind lang und geduldig..und nicht immer sagen sie wirklich was Sache ist...
das Geschäft wird von Menschen gemacht...
zu dem Geschäft Australien, ich glaube, im Beginn der AG letztes Jahr war man noch der Meinung, daß gehöre zu den Veröffentlichungen, die man machen muß, damit das Vertrauen gerechtfertigt wird....aber der Vertrieb hat zur Gänze gepennt, um diese Absichtserklärung in einen echten Auftrag umzumünzen...
wobei pennen aus meiner Sicht und Erfahrung gänzlich das falsche Verb ist..denn
Unfähigkeit trifft den Kern der Sache wesentlich deutlicher
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@boomer: Klasse, ob Die wohl mein Posting gelesen haben? ;-)
@staycool: Zu Deiner Frage: Ja, denn ich traue den Analystenberichten nur noch in sehr eingeschränkter Form. Ein 60 Seitigen Resarch Port von SES Research ist halt etwas fundierter als eine 15 Zeilen Bewertung von Börse-Online. Trotzdem kann ich nur jedem Empfehlen bei jeder Aktie so wie ich vorzugehen. Macht zwar Mühe (und nicht zu knapp) aber überlegt mal. Ihr Investiert Euer sauer verdientes Geld. Aufgrund von was? Von Gerüchten? Nenenene da schaue ich mal etwas genauer hinter die Kulissen. Ich bin sicherlich auch nicht perfekt, aber zumindest neugierig.
@HummerID: Klasse Hummer. Das sind coole Insider Infos. Woher hast Du das denn? Wohnst Du dort? Danke für Deine Mühe um den Rapport. Ich habe es, wie Du siehst, doch noch geschafft. (Räum mal die Festplatte auf :-) Nur Spass). Hast Du noch ein wenig mehr über die Entwicklung bislang? Das ist wirklich sehr interessant.
Wie kann es eigentlich sein, das ein so winziges Unternehmen im Nemax50 ist? Ich war ja schier geschockt über die Dimensionen. Das was Biodata da verdient und umsetzt hat ja schon fast jede mittelständische OHG.
Schaut euch im Vergleich mal eine CE an. Da wird 1 Milliarde Umsatz angestrebt.
Und die Kapitalisierung? Was ist aus meinem schönen NM50 geworden? Ein sammelsurium von kleinen Klitschen?
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der Junge war helle und pfiffig und machte sich an den durchaus in der Uni-Welt boomenden Markt der Datenübertragung ran, man benötigt ja ein Modem und innerhalb homogener Netze einen Route...so baute Ende der achtziger bis Anfang der neunziger Jahre Biodata die kleinsten und leistungsfähigsten Router der Welt...geile Sache, das Geschäft lief super....dann fing man an mit Firewalls, denn homogene Netze mußten ja auch jetzt geschützt werden....nur hier war der Markt ja schon etwas enger...Verschlüsselung für ISDN kam dazu...Babylon...witzig alleine der Name, weil die Daten jetzt mit Triple-DES verbuchselt wurden und das babylonische Gekreische auf dem Net war nicht mehr zu entschlüsseln...jooo..super soweit...konnte aber auch ein anderer und zudem ist die Gruppe der Anwender eine recht kleine, Industrien mit großen Telefonanlagen und Sicherheitsbedarf wie Automobil und Pharma...aber dann hat es sich schon...und dies ist ein Geschäft für den Direktvertrieb und weniger über Distributoren oder Systemhäuser...die Firewalls dagegen sind eigentlich klassisch Distri-Produkte...jetzt sind es schon 2 Vertriebswege und jetzt fangen auch schon die gedanklichen Probleme an, weil es keinen guten Vertrieb gibt....man wird zur Lieferung angefragt, weil gute Produkte am Markt rar sind und glaubt nun, alles wäre in bester Ordnung...weit gefehlt, die Router macht jetzt Cisco...der Markt ist futsch, die Nische nun offen.....die Entwickler sind fleißig, das Marketing und der Vertrieb "faul"...Biodata geht im Frühjahr 2000 an die Börse um Kapital für den großen Schlag zu machen....es gelingt, die Visionen sind nachvollziehbar, alle Redner erscheinen sehr glaubwürdig...aus der kleinen Bude mit 30 Mann und 30Mio DM Umsatz wird eine AG, die bessergestellten Mitarbeiter werden nun Vorstände, der Eigentümer Vorsitzender....was nicht gekommen ist, ist das Gefühl für diese Dinge...Vorstand zu sein, bedeutet auch, eine besondere Einstellung nun zu erhalten oder besser noch zu haben, hier war das ganze wohl ein nettes Spiel....
das Kapital floß...und wie...bis 400Euro ging die Aktie hoch, dann Anfang April diesen Jahres fing der Abstieg an...die Aktie hatte noch bis Ende März einen Kurs von 60-80 Euro...der Split kam, sie fiel unter 20, erholte sich kurz für 3 Wochen und der langsame aber sehr stetige Abstieg kam ab Ende Mai...den Rest kennt ihr ja alle selbst....
mit dem Geld des Börsenganges wurden letztes Jahr eingekauft:
Ensentro aus München, Hersteller eines Network-Hardware-Tools namen Netmonitor, der überwacht über die Protokoll-Ebenen diverse Dienste im Netz und kann sehr individuell alarmieren mit kaskadierenen Stufen...eigentlich super....die Unternehmer mußten integriert werden, jetzt fing der Spaß an, wer kriegt welchen Job, wer macht Marketing und wer macht Vertrieb, wer wird wessen Vorgesetzter....alles diese kleinen Sandkörnchen sind es jetzt, die das Getriebe zum Stillstand bringen...
weiter:
Glück&Kanja..aus Offenbach verkaufen ihre Abteilung PKI und Email-Verschlüsselung an Biodata....
haben für den Outlook eine super Crypto-Engine gemacht und sind damit Microsoft
Partner des Jahres geworden...nur für andere Mail-Clients gibts nichts..schade was...Lotus geplant, meines Wissens bis heute nicht umgesetzt...welch ein Markt ist da weg...die gleichen Probleme wie bei Ensentro treten in der Integrationsphase natürlich auch hier auf....
es wird weiter
ein Unternehmen in Nürnberg gekauft, das Direct-Crypto auf dem Gebiet Breitband macht und hier wird eine SUper-Engine für Breitband in Anlehnung an die Babylon gebaut...nahezu einzigartig weltweit...aber sehr vertriebsintensiv...ist wohl seit Sommer auch fertig...
eine Akademie in Hamburg für Seminare wird eingekauft....hat aber zu meiner Zeit nicht ein einziges Seminar für die Biodata-Crew gehalten...warum nicht????
man ist bei TELDAS Telekom in Marburg beteiligt und verkauft diese Beteilung verlustig im Sommer des Jahres 2001.....
man kauft im Mai Cobion, bis dahin waren nur geringe Prozentanteile vorhanden, übernimmt 60 Leute und ein verlustiges operatives Geschäft....weil man den Filter haben will...dieser Contentfilter ist so hoch entwickelt, daß sich alle anderen Branchengrössen dreimal verstecken müssen, seine Leistungsfähigkeit liegt bei über 90% Erkennungsrate..wow....da schmeißt man gleich seinen Filter im Internet-Explorer und Netscape raus..
im Bereich Firewall baut man nun aus und erstellt eine Softwarelösung für VPN
(Virtuell Private Network), d. h. für eine verschlüsselte Tunnelverbindung vom HOmeoffice/Telearbeitsplatz an den Zentralrechner des Unternehmens...haben andere auch...leider....
das Portfolio ist im Großen und Ganzen gut...., die Kundenbasis fehlt, das Marketing weltweit uneinheitlich, die Sprache verschiedener Manager im eigenen Hause gegenüber den Kunden uneinheitlich, der Vertrieb nahezu kopflos und keinesfalls ausgebildet, geschweige denn zielorientiert,
kurzum, eigentlich Zustände wie ein Startup, dem wirkliche Manager fehlen...
dabei haben die Jungs und Mädels soviel Potential...und soviele Chancen....
so schade....
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Nach Deinem Ausstieg bei der Biodata AG ( Mai 01 ) hättest Du hier schon mal im Board gleich Deine Eindrücke schildern können.
Ich habe in den letzten 2 Monaten nocheinmal kräftig diese Aktie nachgekauft.
Und hätte mich eve. anders Endschieden wären mir Deine Erkenntnisse erreichbar gewesen.
Jetzt wo der Kurs schon unter 2 Euro steht zu Kommen, bringt keinen von uns mehr was !
Außer halt Leuten wo jetzt überlegen in die Aktie rein zu gehen.
MfG EVEND
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ich finde zudem, daß sich die Herren Analysten zu sehr auf ihren schönen Anzug und ihr vieles Geld verlassen, als auf ihre Augen und Ohren, ich habe dieses Jahr eine ganze Menge dieser Herren und Damen über die Burg laufen sehen, und was haben die geschrieben:??????
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Die Analysten von ABN Amro vergeben für Aktien des IT-Dienstleisters Biodata das Rating "Add".
Den Kommentaren des CEOs von Biodata in den letzten Wochen folgend, die einen Rückgang der Zahlen angezeigt haben,
glauben die Analysten, dass sich die Umsätze für das Gesamtjahr bis Dezember 2001 nur auf 35 Mio. Euro belaufen können, mit einem Breakeven auf dem EBITDA-Level.
Die Gewinnwarnung von Biodata habe angezeigt, dass die Umsätze tatsächlich sehr schwach sein werden und bei 24 Mio.
Euro liegen, was auch bedeuten würde, dass der Konzern Verlust machen werde.
CEO Tan Siekmann sei zurückgetreten. Die Analysten glauben, dass der COO Stefan Schraps wahrscheinlich die Herausforderung annehmen werde, Biodata zum Wachstum zurückzuführen. Die Analysten denken auch, dass dieses Jahr
womöglich durch eine Abschreibung auf insolvente Schuldner und einige Goodwill-Abschreibungen beeinflusst werde.
Die Analysten von ABN Amro glauben, dass der Konzern noch ungefähr 10 Mio. Euro Cash und 25 Mio. Euro in
Wandelanleihen besitze, auf die man zurückgreifen könne.
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1. die ABN AMRO wird so schreiben, denn sie hält eine Inhaberschuldverschreibung von Tan Siekmann in Höhe von 35Mio Euro in Aktien...hihi...
2. Stefan Schraps ist nicht mehr im Vorstand der Biodata, sondern seit 3 Wochen Vorstand der BioID in Berlin...der wurde fast gebeten, dies zu tun....
er war übrigens der einzig wahre helle Kopf im Vorstandsboard bei Biodata...
3. die Wandelanleihe hat sich bei diesem Kurs ja wohl schon erledigt, oder wie gedenken die, diese Summe von 35 Mio Euro in Aktien zu platzieren bei diesem Kurs...selten so gelacht...
dies ist für mein Dafürhalten, wohlgemerkt meine eigene subjektive Einschätzung,
einzig der Versuch, das Papier in Gang zu bringen, obwohl es definitiv in diesem Unternehmen an Substanz und Kraft fehlt...
so long..
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Man braucht noch ein Produkt, einen Markt, einen
guten Vertriebkanal und ein Topmanagement.
Und das ganze soll ja auch noch profitabel sein.
Biodata ist da eher Jugend forscht.
Ein Profiunternehmen dagegen das in etwa in diesen Sektor
passt ist dagegen die israelische Check Point Software.
Timchen
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Checkpoint ist der größte Hersteller/Anbieter für professionelle Firewalls. Sie haben einen Marktanteil von ungefähr 60% und die Ebit-Marge bewegt sich in ähnlichen Sphären. In Zukunft will man die Marktstellung ausbauen und sich auf den mittelständischen bzw. privaten Bereich ausweiten. Mitte Oktober kommen die Q3-Zahlen, wobei nur ne minimale Gewinnwarnung vorausgegangen ist. Die Prognosen wurden mehrfach bestätigt.
Hier die Kennzahlen von Comdirect.
Kennzahlen 1999 2000 2001
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Gewinn / Aktie (in USD) 0,84 1,28 1,56
KGV 31,92 20,95 17,16
Cash flow / Aktie (in USD) 1,10 1,20 1,33
Nettovermögen / Aktie (in USD) 2,36 3,18 4,79
Planzahlen 2000 2001(e) 2002(e)
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Umsatz (in Mio. USD) 425,28 567,10 737,65
EBIT (in Mio. USD) 229,30 352,02 440,98
EBITDA (in Mio. USD) 236,35 369,10 484,37
Nettoverschuldung (in Mio. USD)-547,17 -950,00 -1.150,00
Gruß
Boxenbauer
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