Vielleicht missinterpretierte ich einen kulturellen Seitenhieb, der öfter auftaucht. Kürzlich las ich einen Kommentar zu einem schweizerdeutschen Yuotube-Film, diesen Bauerdialekt sollte man verbieten. Das bekam viele positiven Bewertungen... Tut etwas weh, ist die gesprochene Alltagssprache, aber kulturelle Komplexe auch, die ich in Deutschland auch durchlebte. Da mein gesprochenes Hochdeutsch ziemlich kratzig ist, fühlte ich mich manchmal wie ein Geissenpeter betrachtet, was ich aber nicht bin.
Viele Deutsche die hier leben bekommen auch damit zu tun. Umgekehrt. Zu geschliffen für viele hier.
Doch ist das kein Land der Hirten und Schafe.
Eher der Kühe und Ziegen, wenn schon. Ich habe vor allem Ziegen einst auch mal näher kennen und lieben gelernt, keine einfachen Herdentiere, aber starke Wesen. Schafe in den Alpen bringen Probleme. Mag ich weniger. Die hochgezogen Kühe auch, die sind zu schwer für die sensiblen Alpenwiesen. Früher hatten die viel kleinere Kühe dort Oben. Die Humusschicht brauchte tausende von Jahren. Nun sieht man die Trittspuren der schweren Kühe und die Errosion der Humusschicht vielerorts.
Anderorts sind aber auch Alpen gar nicht mehr bewirtschaftet und die Natur holt sich das zurück. Auch Wälder sind seit Jahrzehnten an zunehmen in den Alpentälern und es gibt nun auch wieder zB Wolfsrudel und Bartgeier, find ich super. Vor allem die Schafzüchter nicht. In den Alpen ist aber sowieso nix perfekt. Nie. Ist aber das Kernland der Schweiz, über die Sprachregionen hinaus. Und doch ist es total eingebunden in diese heutige Welt. Kozenttriertes Europa, verdammt nochmal😇, nicht Pampa oder Provinz im Herzen Europas.
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