Den Titel dieses Threads finde ich nicht angemessen, auch wenn ich alles andere als ein Verehrer Haiders war/bin. Sein Verhalten in der fraglichen Nacht war m.E. aus den bereits von anderen hier erwähnten Gründen nicht gerade landesvaterwürdig. Was mich aber ebenso erschreckt, ist der Umstand, dass der "ungekrönte König von Kärnten" offenbar weder polizeiliche Konsequenzen fürchtete (oder fürchten musste) noch Widerspruch aus seinem engeren Umfeld hatte. Wagte keine(r), den quasi absolutistischen Landeshauptmann im knüllen Zustand von seiner letzten Dienstfahrt noch abzuhalten? Stattdessen waren hinterher im TV Statements zu hören, "er habe nur am Champagnerglas genippt": Die gespenstische soziale Fratze eines persönlichen Umfelds, wo im Namen falsch verstandenen Loyalität Widerspruch ausbleibt, stattdessen Lebenslügen gedeihen. Dieser Petzner hat dennoch, meine ich, die Sache irgendwie sogar auf den Punkt gebracht: Es war der denkbar höchste Preis. Und weil ein offenbar von allen guten, weil aufrichtigen Geistern seines Umfelds verlassener Haider ihn entrichtete, tragisch genug, und niemand anderes, Gott sei Dank, mit bezahlen musste, kann man vielleicht ohne Häme und selbstgerechte Verurteilungen den Menschen Haider "in pacem" ruhen lassen. Über sein politisches Erbe weiter zu diskutieren/streiten, ist eine andere Sache.
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