Nachdem Gold am Freitag zum COMEX-Schluss bei $1.000 endete, ist das Gold-Kartell im verbliebenen Access Handel agressiv gegen Gold vorgegangen: Der letzte Kurs wurde mit $993,20 gestellt. Heute früh setzte das Kartell seine agressive Tätigkeit im asiatischen Handel fort. Dabei wurde Gold bis auf $885 gedrückt. Um 8:30 Uhr MEZ setzte dann, nachdem der Handel in Asien bereits beendet war und der Londoner Handel noch nicht begonnen hatte, ein weiterer Drückungs-Versuch ein. In der Folge wurde Gold auf bis zu $981 gedrückt.
Mit Eröffnung des Handels in London konnte sich Gold langsam wieder erholen. Der A.M. Fix wurde mit $987,00 (EUR 768,09) festgestellt. Das Gold-Kartell muss also bei der weiterhin starken Nachfrage der Investoren wohl wieder eine erhebliche Menge Zentralbank-Gold auf den Markt geworfen haben. Diese 400oz-Barren werden sodann von den Barren-Herstellern wie beispielsweise Heraeus oder Umicore aufgekauft und zu 100g, 250g, 500g und 1.000g Gold-Barren umgeschmolzen. Nach dem Ansturm im letzten Herbst, wo Gold wochenlang ausverkauft war, sind die Hersteller und Händler nun besser vorbereitet. Gold-Barren sind zwar zeitweise nicht verfügbar, aber neue Ware kann anscheinend innerhalb weniger Tage geliefert werden. Solange diese Gold-Pipeline aufrechterhalten werden kann, wird das Gold-Kartell zunehmens Mühe haben, den notwendigen Nachschub an 400oz-Barren aus Zentralbank-Beständen bereit zu stellen. Der Trick des Oktober 2008, diese Gold-Pipeline (Londoner Markt => Hersteller => Händler => Investor) durch Produktions-Probleme auszutrocknen, um dann mit einem Überangebot an 400oz-Barren den Gold-Preis erheblich zu drücken, wird diese Tage wohl nicht mehr funktionieren.
Zum Nachmittag konnte das Kartell ca. eine Stunde nach Eröffnung des Handels an der COMEX den Gold-Preis unter die Marke von $980 drücken. Der nahende P.M. Fix in London machte diese Drückung aber wieder schnell zunichte, und so ging Gold mit $985,75 (EUR 771,87) um $3 niedriger aus dem Londoner Handel als am Freitag zum P.M. Fix. Dass die Drückung nicht sonderlich erfolgreich war, deutet darauf hin, dass die physische Nachfrage nach Gold weiterhin stark ist.
Nach Schluss des Londoner Handels stieg Gold in den verbleibenden Handels-Stunden der COMEX auf bis zu $997 an, konnte jedoch die $1.000er-Marke nicht wieder erreichen. Hier fehlten wohl die $3, die Gold zum P.M. Fix verloren hatte. Gold beendete den Handel an der COMEX dann bei $995.
Die heutige Entwicklung ist nicht negativ einzuschätzen. Der weiter starke Bedarf nach Gold ist ungebrochen. Und die Gespräche, die jetzt wohl Vermögens-Verwalter mit ihren Kunden führen werden, um Papier-Werte aus deren Portfolios in Gold umzuschichten, werden mit einigen Tagen oder Wochen Zeitverzögerung wohl eine zusätzliche Nachfrage nach Gold generieren. Der Verfall der weltweiten Aktien-Indizes, der DAX schloss heute signifikant unter der 4.000er-Marke, ermutigt diese Investoren, Stop Loss Verkäufe zu tätigen und das verbleibende Geld in werthaltige Investments wie z.B. Gold umzuschichten. Dies deutet darauf hin, dass der Bedarf der Investoren auch für die nächsten Tage und Wochen stark bleiben wird und die ausfallende Nachfrage der Schmuck-Industrie vor allem in Indien mehr als kompensieren wird. Wir warten jetzt nur noch auf den Zeitpunkt, ab dem das Gold-Kartell endgültig auf dem Londoner Markt kapitulieren muss. Weil die Zentral-Banken entweder nicht mehr in der Lage sind, neue Barren zu liefern, oder sich bestimmte Regierungen nun für die Zeit einer Währungs-Reform mit Gold-Standard vorbereiten. Nur diejenigen Länder, die noch über ausreichend Gold-Reserven verfügen, haben überhaupt eine Chance, ein international akzeptiertes Geld-System auf die Beine zu stellen. Wenn in diesen Ländern noch eine Vielzahl von Bürger selbst in Gold investiert ist, dann haben diese Volks-Wirtschaften wohl ein erheblichen Startvorteil innerhalb eines neuen Welt-Wirtschaftssystems.
Die U.S.-Börsen setzten heute ihre Talfahrt fort: Der Dow verlor 3,4 % und schloss auf einem Stand von 7.115 mit 250 Punkten niedriger auf 12-Jahrestief. Seit dem Höchstand im Oktober 2007 hat sich der Dow zwischenzeitlich halbiert. Die erneut versuchte Drückung des Gold-Kartells im späten Access Markt funktioniert heute auch nicht. Wir sind auf die Entwicklung der nächsten Tage gespannt. ----------- "An der Börse sind 2 + 2 nicht 4, sondern 5 - 1 !" "An der Börse kann man tausende % Gewinn erzielen, aber nur 100% Verlust!"
|