http://www.it-times.de/news/nachricht/datum/2010/...rag-von-infineon/Ex-Qimonda Portugal / Nanium: Auftrag von Infineon
Freitag, 19.02.2010 12:27
PORTUGAL (IT-Times) - Für Nanium, ehemals Qimonda Portugal, bildet nun ein Partnerschaftsabkommen zwischen Aicep und Infineon (WKN: 623100) die Grundlage für neue Aufträge. Dies gibt auch der Belegschaft des ehemals insolventen Unternehmens Grund zur Hoffnung.
Infineon wird künftig Channeling-Aufträge an Nanium vergeben. Die Grundlage für die neuen Order ist die RDL- Technologie, ein Produkt zur Neugestaltung des Layouts von Chipsätzen. Diese neue Technologie wird bereits von Infineon eingesetzt und könnte schon bald an das Nanium Werk in Vila do Conde weitergeleitet werden. Nanium würde somit zum größten portugiesischen Ausführer, so ein Bericht der portugiesischen Zeitung Economico. Sollte dies zutreffen, gäbe es auch neue Hoffnung für Mitarbeiter von Nanium. Derzeit behält sich das Unternehmen noch vor, einige Verträge gegebenenfalls bis zum Mai 2010 zu kündigen. Ein neuer (Groß)-Auftrag könnte somit aber das Blatt für die Belegschaft wenden.
In der Vergangenheit war das Schicksal von Nanium eng an das der insolventen Qimonda AG geknüpft. Das Ex-Tochterunternehmen konnte aber, anders als der deutsche Unternehmensteil, dank der Bemühungen des portugiesischen Staates und verschiedener Banken, gerettet werden. In diesem Zusammenhang waren in Deutschland ebenfalls Forderungen laut geworden, nach denen auch Qimonda durch staatliche Unterstützung oder durch Hilfestellung von Seiten der Länder vor dem Aus bewahrt werden könnte.
Dies wurde aber durch die Richtlinien der Bundesregierung für die Gewährung von Hilfsmitteln aus dem Konjunkturfond verhindert. Diese sehen explizit vor, dass nur Unternehmen, die unverschuldet durch die Wirtschaftskrise getroffen wurden, auf diese Weise unterstützt werden sollen. Qimonda befand sich indessen schon vor dem Krisenjahr 2008 in einer prekären Lage. Diese wurde durch die Wirtschafts- und Finanzkrise und die damit einhergehende Nachfrageschwäche auf dem Chipmarkt noch verstärkt. Während sich die Branche nun langsam erholt, kommt diese Entwicklung für Qimonda zu spät. Das Unternehmen wird gerade abgewickelt, da es nicht gelang, rechtzeitig einen oder mehrere Investoren zu finden. (kab/kat/rem)
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Curt Goetz