SPD will private Kassen für alle öffnen

Seite 1 von 2
neuester Beitrag: 16.09.03 16:50
eröffnet am: 16.09.03 08:00 von: Poseidon Anzahl Beiträge: 33
neuester Beitrag: 16.09.03 16:50 von: SchwarzerLo. Leser gesamt: 3081
davon Heute: 1
bewertet mit 0 Sternen

Seite: Zurück 1 | 2 Weiter  

16.09.03 08:00

573 Postings, 7644 Tage PoseidonSPD will private Kassen für alle öffnen

SPD will private Kassen für alle öffnen

Die SPD-Führung will das System aus gesetzlicher und privater Krankenversicherung offenbar komplett umkrempeln. Einem Zeitungsbericht zufolge sollen alle Bürger den SPD-Vorstellungen zufolge zwischen privater und gesetzlicher Krankenkasse entscheiden können - unabhängig von Beruf und Einkommen.

 

Chemnitz - Die Bundesbürger, auch Beamte und Selbstständige, sollen laut dem Entwurf des Leitantrags für den SPD-Parteitag im November frei wählen können, ob sie in einer privaten oder gesetzlichen Krankenkasse Mitglied sein wollen. Das berichtet die "Bild"-Zeitung am Dienstag. Die Privatkassen müssten demnach den Forderungen zufolge jeden aufnehmen, und zwar unabhängig vom Einkommen.
Wörtlich heiße es in dem 45-seitigen SPD-Papier: "Wir wollen einen Wettbewerb um gute Versorgungsstrukturen und nicht um gute Risiken. Es darf keinen Anreiz zu Rosinenpickerei geben."

Unterdessen übte FDP-Chef Guido Westerwelle scharfe Kritik an dem Modell einer Bürgerversicherung. Das sei ein Wunschtraum, der nicht zu Ende gedacht sei, sagte Westerwelle der Chemnitzer "Freien Presse". Mit der Zahl der Einzahler steige auch die Zahl der Anspruchsberechtigten, wodurch die Kosten weiter nach oben gingen.

"Die Bürgerversicherung ist ein teurer Teufelskreislauf." Westerwelle forderte einen Systemwechsel mit mehr Wahlfreiheit und Wettbewerb. Ein marodes System werde nicht in Ordnung gebracht, "wenn noch mehr Menschen gezwungen werden, darin einzuzahlen". Den Weg in eine Staatsmedizin, und monopolistische Zwangskasse würden die Liberalen nicht mitgehen. Der FDP-Vorsitzende plädierte dafür, dass die Versicherten künftig unter verschiedenen Anbietern mit unterschiedlichen Leistungen und Tarifen wählen könnten
 
Seite: Zurück 1 | 2 Weiter  
7 Postings ausgeblendet.

16.09.03 10:25

3263 Postings, 9070 Tage DixieUnd die Privatkassen

sollen verpflichtet werden, jeden aufzunehmen. Was glaubt Ihr, wie lange die noch günstiger sind, wenn sie alle Sozialhilfeempfänger, Russlanddeutsche, Asylanten, kostenlos mitversicherte Hausfrauen, kostenlos mitversicherte Kinder etc. aufnehmen müssen?  

16.09.03 10:32
und da sich die privaten aussuchen können, wen sie versichern (nämlich am liebsten sich selbst, dagegen, daß sie nach möglichkeit nicht leisten müssen ;-)), bleibt alles beim alten. mit dem kleinen unterschied, daß die sog. 'guten risiken' aus den gesetzlichen auch noch abwandern und sich in den gesetzlichen dann endgültig der gesammte 'risiko müll' ballt (wer immer das dann bezahlen soll).

ich vermute allerdings, daß damit nur klammheimlich auch den gesetzlichen endlich die hintertür geöffnet werden soll, sich 'unsolidarisch' verhalten zu dürfen. = sich - wie die privaten - die 'risiken' aussuchen zu dürfen. das ganze nennt man dann geschickt wettbewerb. *grrr*
 

16.09.03 10:42

16600 Postings, 7954 Tage MadChartDas Hauptproblem ist,

dass die Medien mangels für die breite Masse interessanterer Berichtsthemen wie Bombenanschläge, Spiele der Deutschen Fußballnationalmannschaft oder weiteren Vorveröffentlichungen von Naddels Lebensgeschichte gezwungen sind, jeden Blödsinn zu veröffentlichen, den irgendwelche Politiker verzapfen.

Deswegen meine Prognose: Nächste Woche kräht kein Hahn mehr nach dem Thema. Die werden diese Idee genauso schnell vergessen, wie sie ihnen eingefallen ist....



Viele Grüße



MadChart  

16.09.03 10:54

3263 Postings, 9070 Tage DixieHahahahahaha, die sind so bescheuert....

NEWS

Privatkassen sollen jeden Bürger aufnehmen müssen

Rot-grüne Koalition will freie Wahl unabhängig vom Einkommen

 Copyright Marc Le Chelard  
Berlin (AFP) - Wie die Grünen will offenbar auch die SPD die privaten Krankenkassen verpflichten, unabhängig vom Einkommen jeden Bürger auf Wunsch aufzunehmen. Die "Bild"-Zeitung beruft sich auf den Entwurf für den Leitantrag der SPD-Spitze für den Parteitag im November. Die Grünen hatten bereits am Montag einen entsprechenden Parteirats-Beschluss gefasst. "Wer viel verdient, gesund oder jung ist, darf sich nicht der Solidarität in der Krankenversicherung entziehen", zitiert "Bild" aus dem bislang nicht veröffentlichten Leitantragsentwurf. Es dürfe "keinen Anlass zu Rosinenpickerei geben". Der Charakter der Privatkassen würde sich allerdings dadurch grundlegend verändern. So würden sie nicht nur ihre Rechte auf Auswahl des Versichertenkreises verlieren, sondern sie sollen nach dem Willen von SPD und Grünen auch in den Risikostrukturausgleich einbezogen werden, der bislang nur für die gesetzlichen Kassen gilt. Kassen, die überwiegend junge und gesunde Versicherte unter Vertrag haben, müssen danach hohe Ausgleichszahlungen leisten.

SPD-Generalsekretär Olaf Scholz hatte am Montag von einer solidarischen Verbindung zwischen gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen gesprochen, die die SPD anstrebe. Die Vorschläge sind Teil des von SPD und Grünen unterstützten Konzepts der Bürgerversicherung. In der Ausgestaltung gibt es zwischen beiden Parteien allerdings teilweise erhebliche Unterschiede.


16.09.2003 10:06   © Copyright AFP Agence France-Presse GmbH
 

16.09.03 10:54

357 Postings, 8282 Tage knipser 2wow,stiller teilhaber

bist du auf sozi,arbeitslos,chronisch krank u.o. kannst dein geld nicht selbst verdienen?
o. haste was gegen marktwirtschaft?
das,was mit diesem vorschlag gewollt ist,ist doch einwandfrei die abschaffung der privaten kassen!
sozi-empfänger werden über den staat versichert,arbeitslose? asylanten?auswanderer? was glaubst du denn,was passiert,wenn es so kommen würde?
die privaten müssten zur abschreckung die preise so hoch setzen,dass es sich nicht rentiert diese ganzen glücksfälle in die private zu schieben:-))
alle werden gleicher wie gleich,u. wir haben bald hammer u. sichel auf der fahne :-))
alles was im moment vorgeschlagen wird,dient doch nur dazu,den leuten die kohle aus der tasche zu ziehen!
so ganz nebenbei:ich bin privat versichert,anfang 40 u. gesund.als ich wieder nach D kam,wollte ich wieder in die gesetzliche kasse gehen.was glaubst du,was die gesagt haben????????  einmal privat,immer privat!so kann man auch kunden vergraulen :-))
in frankreich ist das ganz einfach geregelt:jeder muss sich pflichtversichern auch selbstständige usw. wer mehr leistung will,muss sich zusätzlich versichern.ergo gibt es eine 2 klassen medizin,u. dass in einem sozilistischen staat wie frankreich.
cu knipser  

16.09.03 11:02

19524 Postings, 8489 Tage gurkenfred@knipser: bin in ähnlicher lage wie du.

44 und privat versichert und bin bis jetzt auch froh drüber. das ärgerliche ist, daß die privat versicherten zur manövriermasse der politik verkommen: wollte ich jetzt in die GKV wechseln, würde das nicht gehen. merken die herren aber, daß es ohne die kohle der privat versicherten nicht geht, werden wir wieder in die GKV reingepreßt. zum kotzen, was in diesem land so abgeht.


mfg
gf  

16.09.03 11:11

42128 Postings, 9040 Tage satyr@gurkenfred frag mal bei deiner privaten nach

wie hoch deine Prämie in 10 Jahren bzw 15 Jahren sein wird.
@knipser Soweit ich informiert bin ,kannst du wenn du irgendwo beschäftigt bist
also angestellt wieder in zb die AOK wechseln.
Nach einem Jahr bist du wieder in der AOK.
Es ist ein beliebter Trick von Selbständigen die die Prämien der Privaten nicht mehr zahlen können,sich im ALter irgendwo anstellen zu lassen um wieder in die zb AOK zu wechseln.
 

16.09.03 11:12

4506 Postings, 8523 Tage verdi@MadChart: Genau so isses!!

Welche Sau treiben wir denn heute durch´s Dorf?

;-)  

16.09.03 11:22

3263 Postings, 9070 Tage Dixie@satyr

Diese Möglichkeit gibt es seit einigen Jahren nicht mehr. Einmal privat - immer privat.

Aber vielleicht ist ja demnächst mal wieder alles ganz anders...  

16.09.03 11:27

19524 Postings, 8489 Tage gurkenfred@satyr: du scheinst ja ein

ein echter KV-Kenner zu sein.....frag doch mal bei deiner GKV nach, was DIE in 10 oder 15 jahren  von DIR haben wollen. außerdem ist der beitrag nicht alles. man muß auch die andere seite, nämlich die leistungen, einbeziehen. das übersehen aber die meisten. und was mir am wichtigsten ist: komischerweise ist es viel einfacher, termine beim onkel doktor zu bekommen, wenn man privat versichert ist...und da zahl ich auch gerne ein paar groschen mehr, hehehe.
außerdem hat sich bei mir schon ein erkleckliches sümmchen an altersrückstellungen angesammelt, gibts sowas bei der GKV???

fazit: erst informieren, dann schreiben (wie so häufig).

mfg
pkv-fred  

16.09.03 11:34

16600 Postings, 7954 Tage MadChartAbsolut richtig, PKV-Fred

Bei der privaten kriegste alle paar Jahre mal ne moderate Erhöhung von wenigen Prozent.

Bei der GKV kriegste jedes Jahr eine: Nämlich weil die BBG jedes Jahr um ein paar hundert Euro erhöht wird. Von Erhöhungen des prozentualen Beitrages mal ganz abgesehen.

Schmankerl wie  Beitragsrückerstattungen in der PV sind dabei noch gar nicht berücksichtigt...



Viele Grüße



MadChart
 

16.09.03 11:34

357 Postings, 8282 Tage knipser 2@ satyr +gurkenfred

seit der letzten grossen gesúndheitsreform 1995????? ist dieses schlupfloch geschlossen worden.damals hatte man grosskotzig auf die kranken reichen alten gehauen,die das system belasten würden :-)))
gurkenfred:haste dir schonmal überlegt D deine rücklichter zu zeigen?bei mir dauert es noch 7-8jahre,dann ist meine tochter hoffentlich erwachsen genug.wenn es ganz krass kommt,mach ich ab in die schweiz.auch da kann man leben u. die tochter erhält eine ausbildung :-))so langsam kotzt mich die politik in D an.
cu,knipser
 

16.09.03 11:37

1934 Postings, 8378 Tage kalle4712G. Schröder:Hoppla - da gibt es ja in unserem Land

noch etwas, was sinnvoll ist und funktioniert. Da müssen wir jetzt aber schnell aktiv werden. Schliesslich haben wir uns der Sozialen Gerechtigkeit verschrieben.  

16.09.03 11:56

19524 Postings, 8489 Tage gurkenfred@kalle: seeehr gut

analysiert, hab mich vor lachen auf den boden geworfen....das triffts genau.

@knipser: rücklichter zeigen ist leider nicht soo einfach....hab spät mit kinderkriegen angefangen. der mini-fred ist erst 2,5 außerdem bin ich eher der seßhafte, mit der scholle verbundene niedersachse ;-))

@madchart: was da alles so an vorurteilen über die PKV durch die welt geistert, ist schon abenteuerlich..."stand doch auch in der BILD...."

mfg
gf

 

16.09.03 12:07

42128 Postings, 9040 Tage satyrAlso der Wechsel geht noch ich weiß das ziemlich

sicher aus eigener Ehrfahrung,es geht nur ab einem bestimmten Alter nicht mehr.
Ich kenne jemand der hat um 2001 gewechselt von Selbständig +privat versichert zu
angestellt und GKV.  

16.09.03 12:10

16600 Postings, 7954 Tage MadChartDer Wechsel geht dann, wenn man

nicht älter als 55 Jahre ist und unter der BBG verdient, bzw. arbeitslos wird. Es gibt Leute, die mit ihrem Arbeitgeber ausmachen, temporär ein geringeres Gehalt zu beziehen, um auf diese Weise zurück in die GKV zu gelangen.


Viele Grüße



MadChart
 

16.09.03 12:13

12850 Postings, 8139 Tage Immobilienhai@madchart

das mit dem verdienen unter der beitragsbemessungsgrenze ist m.e. auch gecancelt. der einzige weg zurück ist die arbeitslosigkeit und zwar länger als 3 monate. also von wegen mal ebend mit cheffe drüber quatschen mal nen monat auszeit zu nehmen, ist nicht.  

16.09.03 12:26

6506 Postings, 8290 Tage Bankerslastrichtig Mad, der

Wechsel geht nur, wenn überhaupt, bis max. 55 J. Dann ist absolut Schluß. Keine GKV hat mehr interesse an Dir.
Die Privaten werden sich hüten, bzw. sich einen Teufel drum scheren  irgendwelche Geringverdienende oder Sozialhilfe-Empfänger, Asylanten, Aussiedler etc. ins Boot zu holen.
Die werden - sollte sich dieser Vorschlag Gestalt annehmen - nach wie vor vom Sozialamt abgedeckt.  

16.09.03 12:29

42128 Postings, 9040 Tage satyrBei selbständig geht es ich weiß das ganz

genau sobald man wieder angestellt ist nicht älter als 55 ist man wieder drin egal was vorher verdient wurde.
Wer es nicht glaubt kann bei der AOK anrufen.
Das war die Auskunft die ich im letzten Jahr im Nov bekam.
Ich hab mich sehr wohl informiert.  

16.09.03 12:31

19524 Postings, 8489 Tage gurkenfredtja, banker, wenn die

nen kontrahierungszwang reingedrückt kriegen, schauen sie aber auch dumm aus der wäsche...is letztlich alles spekulation wie das in ein paar jahren aussieht. die sesselpupende kasperletruppe wird das ding schon ordentlich gegen die wand fahren...

mfg
defätistenfred  

16.09.03 12:36

6506 Postings, 8290 Tage Bankerslastgurkenfred, meinst Du, die drücken

denen dieses Klientel tatsächlich aufs Auge?
Marx läßt grüßen. Ich glaube nicht daß die soweit gehen.  

16.09.03 12:52

2101 Postings, 8140 Tage ribaldWie immer nicht durchdacht

von Rot-Grün.

Schaun mer mal
ribald  

16.09.03 15:40

3263 Postings, 9070 Tage DixieScholz für Risikostrukturausgleich

Scholz plädiert für Bürgerversicherung


SPD-Generalsekretär Olaf Scholz hat konkrete Vorstellungen zur Bürgerversicherung. Private und gesetzliche Kassen sollen einen solidarischen Verbund bilden.


Die SPD erwägt zur Stabilisierung der sozialen Sicherungssysteme eine Bürgerversicherung. Es müsse darüber diskutiert werden, wie «Solidaritätsbeziehungen» zwischen gesetzlich und privat Versicherten hergestellt werden könnten, sagte SPD-Generalsekretär Olaf Scholz nach einer Präsidiumssitzung der Sozialdemokraten am Montag in Berlin.


Dem SPD-Politiker schwebt eine Bürgerversicherung vor, in der es einen Finanzausgleich zwischen gesetzlichen und privaten Krankenkassen geben könnte. Derzeit stehen die Versicherungsmodelle in keinem solidarischen Verbund.



Alle Kassen sollen Risiken ausgleichen

Als Beispiel wies Scholz auf den Risikostrukturausgleich zwischen den gesetzlichen Kassen hin: «Es ist nicht einsehbar, dass zwar die Techniker Krankenkasse einen Beitrag zum Ausgleich der Risiken leistet, die privaten Krankenversicherungen aber nicht.» Der Risikostrukturausgleich sorgt innerhalb der gesetzlichen Kassen dafür, dass Kassen mit vielen älteren Mitgliedern nicht drastisch ihre Beiträge erhöhen müssen.

Scholz ließ offen, ob seine Vorschläge konträr zur Haltung von Bundeskanzler Gerhard Schröder stehen. Dieser lehnte eine Bürgerversicherung bislang ab. Bis zum 29. September werde die Frage innerhalb der SDP diskutiert, zu diesem Zeitpunkt sollen die Anträge zum Bundesparteitag im November verabschiedet werden. (nz)


« Mehr aktuelle Nachrichten aus dem Ressort Deutschland

 

16.09.03 15:51

535 Postings, 8712 Tage BärentatzeKein Sparanreiz.

Durch Risikostrukturausgleich oder auch Länderfinanzausgleich wird Sparen untergraben. Die die gut Wirtschaften werden durch die die weniger gut Wirtschaften heruntergezogen.

Sicher Strukturelle Probleme sind vorhanden, aber durch pauschale Umverteilung beseitige ich nicht die Probleme, sondern schaffe wie bei Sozialhilfe eine Hängematte.

Entschuldigung für mein pauschales Stammtischblabla aber es ist ja in Mode.

BT  

16.09.03 16:50

13475 Postings, 9057 Tage SchwarzerLordKurzkritik

Ansatz ist gut, weil jeder Versicherte frei wählen darf.
Risikostrukturausgleich gehört abgeschafft, weil Wirtschaftlichkeit bestraft und aufgeblasene Bürokratie so bestraft wird.
Versicherungen müssen wählen dürfen, wen sie aufnehmen wollen.  

Seite: Zurück 1 | 2 Weiter  
   Antwort einfügen - nach oben