Wie Minespec schon schrieb, sind viele Konjunkturhilfen auf den Weg gebracht. Zudem wird die Nachfrage auch wieder deutlich ansteigen, denn es ist keinesfalls so, dass die Menschheit von heut auf morgen plötzlich keine dringenden Bedürfnisse mehr hat.
U.a. sieht man es auch an der Containerschifffahrt, die selbst heute noch sehr weit (ca. 70%) unter dem Niveau vor der Krise sind. Nur sind die Bedürfnisse der Menschen plötzlich nicht vorhanden? Klar sicherlich fehlt Geld, Sicherheit, evt. ein Arbeitsplatz, doch dafür sind die Staatshilfen gedacht, die über kurz oder lang die Leute wieder in Arbeit und zu Geld bringen, sowie Sicherheit & Vertrauen schaffen werden (selbst wenn dies angesichts der riesigen Schuldenberge schwerfallen mag).
Die Notenbanken (hierbei vor allem die FED) trauen sich nun nicht so richtig die Zinsen zu erhöhen, weil sie damit ein Signal setzen und vermutlich Panik auslösen würden, die die ganzen Konjunkturprogramme ins Wanken bringen könnte. Die Börsianer sind nunmal Menschen, welche in schwierigen Situationen leider irrational und emotional handeln, denn egal ob nun der Zinssatz bei 0% oder 1% liegt, an der wirtschaftlichen Lage wird sich da nichts ändern, dazu müsste der Zins schon zügig auf 2 oder mehr % erhöht werden. Die Gefahr die ich dabei eher sehe ist, dass man zu lange auf Null% bleibt und damit im nächsten Jahr vielleicht schon wieder eine neue Blase generiert, denn selbst wenn dann die Zinsen steigen, werden die Kurse bei gefestigter Konjunktur weitersteigen. U.a. sei erwähnt, dass die Performance an den Aktienmärkten unter steigenden Zinsen statistisch gesehen deutlich besser ist als bei Zinssenkungen. Dies zeigt ein äußerst träges Regelverhalten und theoretisch wäre es besser, die Zinsen JETZT schon langsam anzuheben um in 2 Jahren nicht gleich wieder in die nächste Krise zu schlittern.
In diesem Punkt muss man der US-Notenbank definitiv ein MANGELHAFT erteilen, da sie sehr oft falsche meist aber populäre von den Anlegern "gewünschte" Entscheidungen trifft. Da habe ich manchmal das Gefühl, dass die FED ihre Entscheidungsbasis auf Sentimentindikatoren aufbaut, denn anders ist nicht zu erklären, dass man in der Vergangenheit immer wieder viel zu lange bei niedrigen Zinsen verblieben ist.
Die EZB hingegen geht da viel unpopulärer an die Sache heran und trifft auch mal Entscheidungen, die den Anlegern (kurzfristig) nicht schmecken. U.a. sei dabei erwähnt, dass die EZB zuletzt angekündigt hat, im nächsten Jahr die Umlaufgelder für die Banken wieder einsammeln möchte und mittelfristig weg von der Niedrigzinspolitik will. U.a. eben durch eine (bessere) Finanzpolitik der EZB ist der Schaden der Finanzkrise in Europa an vielen Orten weniger drastisch ausgefallen, wenngleich die Hauptursache der Krise in der niedrigen Eigenkapitalquote bei den Banken zu suchen ist.
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