als er Antworten liefert.
Dort steht:
"Die beiden aktuellen Chefs von Chiphersteller Intel haben nach dem kürzlichen Aus des bisherigen CEO Pat Gelsinger zugegeben [?], dass das Unternehmen möglicherweise seine Chipfertigung ausgliedern [?] wird. Einer der Gründe könnte mangelnder Erfolg der nächsten Stufe der selbst entwickelten 18A-Fertigungstechnologie sein. Die als Interim-CEOs tätige Doppelspitze hat dies zumindest nicht mehr ausgeschlossen. Intel ist in der Branche das einzige Unternehmen, das Computerchips sowohl selbst entwickelt als auch selbst produziert. Gelsinger hatte sich zuvor erfolgreich gegen den Spinoff der Foundry-Sparte gewehrt, doch jetzt schließt Intel die Abspaltung der Chipfertigung nicht mehr aus."
Meine Fragen: Was bedeutet denn nun "Abspalten" bzw. "Ausgliedern"? Sollen die Fabs als separate Firma an die Börse gebracht werden?
Dubios ist nämlich, dass dies laut Heise gerade bei "mangelndem Erfolg" von 18A passieren soll. Doch welcher Investor würde denn Aktien der ausgliederten Fertigungs-Sparte kaufen, wenn diese gerade frisch mit 18A gescheitert ist?
Wenn sogar die Chipentwickler von Intel zu neuen Stammkunden von TSMC werden, sind die in Betrieb befindlichen Intel-Fabs quasi "Schnee vor gestern". Sie fertigen sogar teils noch auf dem Level von vorgestern (10nm). Damit sind sie Anlageobjekte, die auf ihre langsame Abschreibung zu Null warten und währenddessen noch ein paar Einnahmen mit veralteter Technik erzielen, die nur noch zu Niedrigpreisen vermarktet werden kann. Was komplett fehlt ist eine Zukunftsperspektive, die für die Börse so wichtig ist. Also ich würde diese Intel-Fab-Aktien sicherlich nicht kaufen, wenn die "Abspaltung" wegen des Scheiterns von 18A erfolgt.
Die seltsame Heise-Formulierung "Abspaltung" könnte natürlich auch metaphorisch gemeint sein - in dem Sinne, dass Intel die bereits fertiggestellten Fabs noch ein paar Jahre in eigener Regie (ohne Börsengang) weiter laufen lassen wird, um das Fab-Business danach komplett einzustellen. Bereits jetzt lässt Intel ja seine neuesten Arrow-Lake-Chips bei TSMC in Taiwan fertigen, was man bereits als eine Art "geistige Abspaltung" vom alten Selbstfertigungsmodell sehen kann.
Ein großes Problem ist, dass Intel unter Gelsinger in die vier neuen US-Fabs für 18A angeblich bereits 100 Mrd. $ investiert haben soll. Wenn 18A wegen fehlender Machbarkeit gestrichen wird, was passiert dann mit dieser Rieseninvestition? Man kann die Rohbauten der Fabs ja wohl nur schwerlich zu Shopping-Centern oder Turnhallen umbauen.
Vieles deutet inzwischen darauf hin, dass Gelsinger rausgeschmissen wurde, weil er an den 18A-Fabs festhalten wollte, obwohl die Ausbeuten zu gering sind (er war das reichlich zweckoptimistisch) und damit die Wirtschaftlichkeit der Fabs in Frage gestellt ist. Ein Techie, der weiter tagträumt (unterbrochen von Yoga-Sessions und Meditation), während Intel in der harten Dollarwelt die Felle wegschwimmen.
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Trotzdem könnte es sich mMn langfristig positiv für Intel auswirken, wenn sie die Chips nicht mehr selber herstellen. Dann gibt es zwar weitere hohe Einmal-Verluste aus Abschreibungen, aber danach könnte Intel sein hohes Know-How als Chip-Entwickler, das mMn auf gleicher Stufe mit dem der Konkurrenz steht, besser vermarkten, weil die neuen Intel-CPUs dann nicht mehr durch technisch rückständige eigene Fabs (10nm, 7nm) in ihrem Potenzial gehemmt werden.
Genau das ist nämlich passiert: Um Raptor Lake (13. und 14. Core-Gen.) konkurrenzfähig zu AMDs 7000-Serie zu machen, musste Intel, da in den eigenen Fabs eben nur 10nm-Technologie zur Verfügung stand, wattfressende Monster ins Rennen schicken, die eben deshalb auch oft vorzeitig verschlissen sind (Verbrauchsspitzen von über 300 Watt...).
Wenn Intel hingegen auf eigene Fabs verzichtet und auf externe Fertigung bei TSMC setzt - bereits geschehen bei Arrow Lake, die in 3nm gefertigt sind -, wäre dieses Problem ein für allemal gelöst.
Witzig ist, dass auch im Eröffnungsposting zu diesem Thread wattfressende und überhitzende Intel-CPUs (damals "Prescott" in 90nm) für Kursrückgänge gesorgt hatten. Das war von 20 Jahren im Jahr 2004. Witzig ist weiterhin, dass auch damals der Kurs im Tief bei 19$ notierte.
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Für Trader stellt sich die Frage, ob der positive Ausblick, dass Intel künftig von den technologischen Beschränkungen seiner Eigenfertigung befreit werden könnte (wennauch unfreiwillig), vom Markt höher gewichtet wird als die potenziell weiterhin hohen Abschreibungsverluste aus den vier 18A-Fabs (in-spe-"Ruinen") in USA. Fraglich ist weiterhin, ob Intel dann immer noch die 8 Mrd. $ aus dem Chips Act erhalten wird.
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Alles in allem beschleicht mich das Gefühl, dass den Amis ihre einstige Technologieführerschaft langsam aber sicher entgleitet - siehe die massiven Probleme bei General Electric, Boeing, und seit Jahren auch Intel. Lediglich bei KI liegen sie mit Nvidia und Broadcom noch vorn, und natürlich bei Software (Microsoft, Google, Oracle, Meta und andere Social Media Konzerne), die sie geschickt vermarkten.
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