Die Aktien des Pharma- und Agrarchemieunternehmens Bayer (Bayer Aktie) haben ihren Bodenbildungsversuch am Montag mit einem Plus von 1,4 Prozent 20,29 Euro fortgesetzt. Zuvor war es laut einer Unternehmensmitteilung in einem Verfahren um angebliche Krebsrisiken glyphosathaltiger Unkrautvernichter im US-Bundesstaat Illinois zu einem Fehlprozess ("Mistrial") gekommen. Demnach hatte die Klägerseite den "Mistrial" beantragt. An der schwierigen Gesamtlage für Bayer ändert das allerdings nur wenig. Trotz des Kursanstiegs zum Wochenstart bleiben die Bayer-Papiere 2024 mit einem Minus von rund 40 Prozent der größte Verlierer im deutschen Leitindex Dax . Neben schwachen Agrargeschäften und Unklarheit in Sachen US-Zulassungen für den Unkrautvernichter Dicamba zur 2025er-Saatsaison belastet unverändert das Glyphosat-Thema.
Die Glyphosat-Streitigkeiten sind bereits seit der Übernahme des US-Agrarchemiekonzerns Monsanto 2018 wie ein Mühlstein für den Aktienkurs. Kurz nach Abschluss der Akquisition hatte Bayer ein erstes Gerichtsurteil gegen sich kassiert. Es folgte eine Klagewelle in den USA, die schon viele Milliarden Euro verschlungen hat und nach wie vor nicht beendet ist. Bayer hofft weiterhin perspektivisch auf ein Grundsatzurteil des obersten US-Gerichts, des Supreme Courts. Allerdings ist offen, ob sich die Richter der Sache überhaupt annehmen werden.
Aktuell ist Bayer an der Börse noch rund 20 Milliarden Euro wert. Vor einem ersten negativen Glyphosat-Urteil Sommer 2018 waren es noch fast 92 Milliarden./
Quelle: dpa-AFX
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