Bitte streng dich doch mal an und versuche wenigstens etwas mehr um die Ecke zu denken.
Wenn du einem HartzIV-Empfänger 1000€ gibst (was er im Regelfall schonmal gar nicht erhält), so kommen laut deiner Rechnung 400€ wieder zurück und entsteht dem Staat ein Verlust.
Wenn du an dieser Stelle anfangen würdest, weiter zu denken, müsstest du dich fragen, wohin die 600€ fließen. Zum HartzIV-Empfänger sicherlich nicht, denn er konsumiert die 1000€, zahlt seine Steuern und der Rest wandert in den Wirtschaftskreislauf. Wenn man mal davon ausgeht, dass der HartzIV-Empfänger damit 500€ an Warmmiete zahlt, so fließt das Geld in die Immobilienbesitzer. Die Immobilienbesitzer wiederum stehen zumeist auf Seiten oberer Schichten und nutzen einen beachtlichen Teil der Einnahmen um ihre Vermögen weiter aufbauen zu können. Dann wäre da noch der Gang zum Supermarkt, z.B. Aldi. Doch wie groß wird der Anteil sein, welcher bei den Arbeitnehmern ankommt? Der größte Teil der Einkünfte wandert in die Kassen des Herrn Aldi, welcher damit sein Vermögen immer weiter aufblasen kann.
Ein Herr Aldi oder der Immobilienbesitzer sind es, welche dem Staat wesentlich mehr Geld kosten als ein HartzIV-Empfänger. Dies ist ja letztendlich auch logisch, denn das Geld welches dem Staat entzogen wird, muss an anderer Stelle ja vorhanden sein und da hat der HartzIV-Empfänger keinerlei Anteil daran, weil er nicht Derjenige ist, welcher Geld aus dem schnellen Geldkreislauf entzieht.
Polemik wie sie die AfD und manch andere Parteien verwenden, dessen Sicht endet eben beim HartzIV-Empfänger und so wird der HartzIV-Empfänger für etwas hingestellt, für dass er wenn überhaupt nur indirekt einen Teil daran hat, weil dessen Konsum Andere zum weiteren Aufbau von Vermögen nutzen.
Des Weiteren finde ich jedoch schon deine Grundeinstellung aus menschlicher Sicht fragwürdig, denn wie ich bereits schrieb, erinnerst du mich an Aussprüche, wie man sie von einem Manager und diversen Arbeitgebern vorfindet, welche jeden Arbeitnehmer nur den Profit sehen und nicht begreifen wollen, dass man nicht aus jeder Arbeitskraft Gewinn ziehen muss, sondern manche menschliche Dinge eben auch mal etwas kosten, jedoch der Stabilität sorgen.
Es wundert mich jedoch nicht, dass du mit deiner "managementhaften" Sicht eine hohe Übereinstimmung in der AfD siehst. Es belegt letztendlich einmal mehr meine Vermutung, dass die AfD eine Partei der oberen Schichten ist, welche mittels Polemik so manchen Wähler aus den unteren Schichten fängt.
Wenn ich mir den Thread so anschaue, so liest man im Grunde nur über Kosten am unteren Ende, spricht jedoch nur sehr wenig darüber, wie man das oberen Ende stärker beteiligen möchte, denn wiegesagt, das Geld versickert nicht am unteren Ende, sondern am oberen Ende. (Stichwort Umverteilung)
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