Ich will mich an dieser Stelle nicht als der große Experte ausgeben, der ich auch nicht bin.
Was mich bei all der Diskussion ums Geld immer wieder fasziniert ist die Tatsache, dass das Geldsystem von Menschen gemacht ist, der Mensch sich als intelligentes Wesen ausgibt und dennoch nicht in der Lage ist sein selbst gestricktes System vernünftig zu regulieren und Regelmechanismen zu schaffen.
Die Hauptprobleme sind hierbei hausgemacht bzw. systembedingt, da
a) Das Geldsystem nicht transparent ist
b) Das Geldsystem nicht von der Masse, sondern von der Oberschicht "regiert" wird
c) Es keinen Regelmechanismus gegen die Umverteilung von unten nach oben sowie der Geldhortung und Mengenausweitung gibt.
Solange es sich lohnt mit Geldhortung(heißer Luft) höhere und sichere Gewinne/Nutzen zu erwirtschaften als man es mit Investitionen in Realgüter / Unternehmungen oder dem Konsum tun kann, so wird Geld eben gehortet und verschwindet aus dem Geldkreislauf.
Ja und an dieser Stelle ist es richtig, dass immer weniger Geld im UMLAUF ist und somit deflationäre Tendenzen trotz höherer Geldmenge nur logisch sind.
Andererseits könnte man durch Regelmechanismen inflationären und deflationären Tendenzen entgegen treten, indem man Beispielsweise das geschöpfte Geld, welches bei den Banken gehortet wird, einfach in den Umlauf bringt bzw. zwingt.
U.a. z.B. in Form eines bedingungslosen Grundeinkommens.
So liese sich die Deflation problemlos bekämpfen, was jedoch politisch nicht gewünscht wird, da ja die Eliten den Geldmarkt regieren und sich somit selbst ihrer Gelder beschneiden würden.
Die Konstellation aus Punkt a) bis c) und der daraus entstehenden Ohnmacht veranlasst mich und immer mehr Menschen dazu, sich einem neuen System zuzuwenden und dem alten System den Rücken zu kehren.
U.a. zu einem System
a) Voller Transparenz
b) Dezentralisierter kontrollierter Geldschöpfung
c) nicht kreditbasierend und somit wie Vollgeld
wechseln.
Und durch die volle Transparenz und der kontrollierten Geldschöpfung ist wird es möglich auch Regelmechanismen zu installieren, denen man sich nicht mehr entziehen kann. So wären dann auch Steuerhinterziehungen nicht mehr so einfach möglich, weil wiegesagt volle Transparenz herrscht.
Sollte also das alte System wackeln, so steht ein oder mehrere neue Systeme schon in den Startlöchern, wie u.a. der Bitcoin.
Auch wenn mich so manche Leute bekloppt halten mögen, doch ich würde mich nicht wundern, wenn der Bitcoin eine Revolution des Geldsystems auslöst.
Was würde denn passieren, wenn sich z.B. Menschen verschuldeten und dabei jede Menge Geld ins Bitcoinsystem transferieren, der Wert des Bitcoins sich verzehnfacht und sie in aller Ruhe in Privatinsolvenz gehen können und nach spätestens 7 Jahren alle Schulden weg sind.
Im Gegensatz zu Gegenständen sind Bitcoins nur schwer pfändbar, weil man den Schlüssel bzw. die Bits und Bytes beliebig und einfach verstecken kann.
U.a. gibt es sogar schon Überlegungen, dass z.B. kleine Staaten sich über den Weg des Bitcoin aus der finanziellen Abhängigkeit befreien könnten.
Theoretisch wäre es denkbar, Schulden zu machen und diese in Bitcoins zu investieren und die Bitcoins zu verstecken und anschließend die Staatspleite ausrufen ohne dabei aber wirklich Pleite zu sein.
Also meiner Meinung nach ist Deflation oder Inflation das kleinere Problem, vielmehr steht das Überleben eines veralteten Geldsystems auf der Kippe, weil die Argumente eindeutig dagegen sprechen.
Also noch sind Bitcoins richtig billig zu haben und wer weiß in wenigen Jahren steht der Kurs statt 5$ je Bitcoin bei 200$ oder 2000$ je Bitcoin ;-)