Medienkompetenz - unser Gehirn will das nicht

Seite 1 von 1
neuester Beitrag: 25.04.21 11:29
eröffnet am: 24.09.20 09:37 von: Dr.UdoBroem. Anzahl Beiträge: 4
neuester Beitrag: 25.04.21 11:29 von: Andreawgkv. Leser gesamt: 2191
davon Heute: 1
bewertet mit 2 Sternen

24.09.20 09:37
2

42940 Postings, 8402 Tage Dr.UdoBroemmeMedienkompetenz - unser Gehirn will das nicht

Es sucht ständig nach Ablenkung, je kürzer die Nachricht ist, umso besser.
Oder wie man in der Informationsflut ertrinkt.

..."

Also ist dieses mediale Überangebot schlecht für uns und führt dazu, dass wir nur ein Thema besprechen?

Nein, diese ganzen Informationen sind auch eine riesige Chance. Wir müssen nur lernen, damit besser umzugehen. Wir müssen Gewohnheiten entwickeln, um nicht zu Informations-Junkies zu werden. Denn mittlerweile ist auch gut erforscht, dass durch Push-Nachrichten, endlose Scrollmöglichkeiten und andere digitale Medientechniken Abhängigkeiten entstehen können, da sie die gleichen Belohnungsmechanismen im Gehirn aktivieren wie Essen, Sport, Sex und eben auch Spiel- und Drogensucht. Das Gegenteil des „Ständig-Erreichbar-Seins“ ist das Phänomen der news avoidance. Dabei entscheiden sich Menschen bewusst gegen Nachrichtenkonsum, weil ihnen das alles zu viel ist. Damit einher geht natürlich, dass sie dann nicht mehr über gesellschaftliche Themen informiert sind. Und da wären wir wieder beim Anfang, der vierten Macht: Da hätte der Journalismus dann in seiner Aufgabe, die gesellschaftlichen Debatten abzubilden, versagt.
„Evolutionstechnisch sind wir noch nicht auf dem Stand, dass unser Hirn mit dieser Informationsflut gut arbeiten kann“

Wie können wir denn lernen, besser mit der Informationsflut umzugehen?

Unser Hirn ist kein Computer. Es gibt keine Speichern- und Löschtaste und Wahrnehmungen und Erinnerungen sind immer individuell. Evolutionstechnisch sind wir noch nicht auf dem Stand, dass unser Hirn mit dieser Informationsflut gut arbeiten kann. Wir müssen also Bildungsmechanismen anwenden, die uns beim Umgang helfen. Finnland ist da Vorreiter und hat zum Beispiel kritisches Denken nicht als Schulfach etabliert, sondern als Instrument in allen Schulfächern verankert. Die Schüler lernen also in jedem Fach, Quellen zu hinterfragen, Informationen einzuordnen und sie nach ihrer Seriosität zu ordnen. Das zahlt sich aus, die sind Spitzenreiter im Bereich der Medienkompetenz.

Unser Hirn ist also von Natur aus nicht darauf ausgelegt, sich mit mehreren Dingen gleichzeitig zu beschäftigen?

Sagen wir so: Multitasking ist ein Mythos. Zumindest, wenn es um die gleiche kognitive Domäne geht. Natürlich können wir spazieren gehen und gleichzeitig reden. Wir können aber nicht gleichzeitig etwas aufmerksam lesen und aufmerksam Podcast hören. Wir springen dann hin und her. Dieses sogenannte task switching kostet uns erhebliche mentale und kognitive Ressourcen. Wenn wir uns vorstellen, dass wir 100 Prozent Aufmerksamkeit zur Verfügung haben, dann geht ein großer Teil davon drauf, zwischen den Inhalten hin und her zu springen. Das macht uns im Übrigen nicht nur ineffizienter, sondern auch unzufriedener. Untersuchungen zeigen, dass es nach einer Ablenkung, wenn wir konzentriert einen Text lesen oder eine Aufgabe lösen, mehr als 25 Minuten dauern kann, bis unsere hundertprozentige Aufmerksamkeit wieder bei dem Text oder der Aufgabe liegt." ...

https://www.jetzt.de/gutes-leben/...source=pocket-newtab-global-de-DE
-----------
Everybody Has a Plan Until They Get Punched in the Mouth

24.09.20 09:44
1

58425 Postings, 4914 Tage boersalino"je kürzer die Nachricht ist, umso besser."

24.09.20 10:04
2

37033 Postings, 4923 Tage NokturnalFicken !

24.09.20 10:07
1

58425 Postings, 4914 Tage boersalinoEin Fisch - ein Wort

   Antwort einfügen - nach oben