US-Präsident George W. Bush hat dem irakischen Diktator Saddam Hussein erneut mit militärischen Maßnahmen gedroht. Die umstrittene Formulierung, wonach Irak, Iran und Nordkorea eine "Achse des Bösen" bilden, habe er ernst gemeint. Angeblich bereiten Pentagon und CIA bereits einen Krieg gegen den Irak vor.
George W. Bush meint es ernst Washington - Laut der britischen Zeitung "Guardian" bereiten die USA derzeit einen Militäreinsatz zum Sturz des Husseins vor. Das amerikanische Verteidigungsministerium und der Geheimdienst CIA haben demnach auf der Grundlage von Vorschlägen des Generalstabes ein entsprechendes Szenario erarbeitet. Eine Truppe von voraussichtlich 200.000 Mann solle von Kuwait aus in den Irak vordringen, heißt es in dem Bericht weiter. Die US-Regierung habe Ende Januar entschieden, dass die bisherige Irak-Politik gescheitert sei. Daher wollten die USA nun aktive Schritte unternehmen, um Hussein zu stürzen. Der "Guardian" nannte für diese Angaben jedoch keine Quellen.
In der Öffentlichkeit hält sich George W. Bush eine militärische Option zum Sturz Husseins offen. Der irakische Präsident müsse begreifen, "dass es mir mit der Verteidigung unseres Landes ernst ist", sagte Bush nach einem Treffen mit dem pakistanischen Staatschef Pervez Musharraf. Er behalte sich alle Möglichkeiten vor, betonte Bush am Mittwoch im Weißen Haus. Er äußerte gleichzeitig die Hoffnung, dass gemeinsamer internationaler Druck Erfolg haben wird.
In seinem Bericht zur Lage der Nation hatte der Präsident den Irak, Iran und Nordkorea als "Achse des Bösen" bezeichnet. "Ich meinte, was ich sagte", unterstrich Bush. "Es gibt einige Länder in der Welt, die Massenvernichtungswaffen mit der Absicht entwickeln, Amerika und seine Verbündeten als Geiseln zu nehmen oder ihnen zu schaden. Ich meinte auch, was ich sagte, dass ich gemeinsam mit der Welt Druck auf jene Länder ausüben möchte, damit sie ihr Benehmen ändern. Aber wenn wir es müssen, werden wir das Notwendige tun, um das amerikanische Volk zu verteidigen."
Wenn Staaten mit nuklearen, chemischen oder biologischen Waffen gemeinsame Sache mit terroristischen Gruppen machten, wäre das verheerend, sagte der Präsident. "Wir, die freie Welt, müssen diesen Ländern klar machen, dass sie eine Wahl haben. Und ich behalte mir alle Möglichkeiten vor, wenn sie diese Wahl nicht treffen." Dies sei auch deutlich genug für Saddam Hussein.
Quelle: spiegel.de
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