Egal, was die Regierung tut - und da sind gute Ideen genauso dabei, wie totaler Mist - Frau Merkel mäkelt ins Mikro und es ist sowieso alles schlecht. Das hilft dem Otto Normalverbraucher wirklich nicht, zu erkennen, was nun brauchbar, notwendig etc. ist, genauso wenig wie die fehlende Entschlossenheit der Regierung, wirklich was zu ändern.
Hab mal einen Bericht aus den Anfängen unserer Demokratie gesehen, da haben die Parlamentarier noch dem Redner zugehört und - wie der Kommentator formulierte - um die Sache gerungen. Heute sehen wir uns mit bloßer politischer Rethorik konfrontiert.
Auch wenn ich ein Demokratiebefürworter bin, irgendewie ist das System am Ende: Jeder schreit, sein Weg sei der einzig richtige, man muss aber schon sehr tief in den Details nachforschen, um die wenigen Unterschiede tatsächlich zu finden. Das schlimmst für mich ist mit anzusehen, wie viele gute und notwendige Ideen an diesem dummen Machtpoker den Bach hinunter gehen: Diese ideologische Verbortheit geht so weit, dass ich mittlerweile hoffe, dass der PDS (würde ich zwar nicht unbedingt wählen, gehört aber für mich unbedingt ins demokratische Spektrum) keine gute Ideen kommen, die wären dann nämlich von vorn herein nicht akzeptabel!
Traurig, traurig. Ich habe viele Länder auf dieser Welt gesehen, aber nur wenige mit einem derart hohen Lebensstandard und einer so guten Infrastruktur. Die gesamte Absicherung ist wirklich gut (wenn auch z.T. Reformbedürftig) und uns geht es insgesamt nicht schlecht. Muss es uns denn erst wirklich schlecht gehen, damit wir begreifen, was wir haben (bzw. hatten) und dass wir bereit sind, etwas zu Ändern? Statt dessen: politische Rethorik aus allen unteren Schubladen.
Trotzdem: Good Day, Glasnost
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