Hallo alle zusammen. Frohes neues noch.
Bin seit einer weile schon leser und wollte jetzt auch mal was betragen. Bin selber in CBB (0,041) und verfolge das geschehen auch hier schon ne weile. Finde allerdings die art wie hier einige sich gegenseitig "anmachen" etwas... na egal. Ansonsten sehr informativ hier und ein immer wieder vielseitiger gedanken austausch.
Meine "fundsache" :
Leichenschau bei CBB
VON WILLI FELDGEN, 31.12.03, 07:01h - Im Kölner Stadtanzeiger
Der CBB-Ausichtsratsvorsitzende Ulrich Hocker
Köln - Die Stimmung unter den Aktionären war äußerst gereizt - kein Wunder angesichts der anstehenden Tagesordnung der außerordentlichen Hauptversammlung, auf der die Anteilseigner des Kölner Immobilienunternehmens CBB Holding AG (früher Concordia Bau und Boden) den Nennwert ihrer Aktien auf null stellen und damit den Totalverlust ihres finanziellen Engagements beschließen sollten. „Halten Sie die Schnauze“, fauchte Alleinvorstand Rainer C. Kahrmann im Hyatt-Hotel einen Zwischenrufer an. Die Antwort aus dem Saal kam sofort: „Sie haben wohl 'ne Meise!“.
Kahrmann und Aufsichtsratschef Ulrich Hocker, im Hauptberuf ausgerechnet Geschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), mussten sich angesichts der unrühmlichen CBB-Vergangenheit Schmähungen gefallen lassen: bei Vorstand und Aufsichtsrat handle es sich „um ein Horrorquartett der deutschen Wirtschaft“, das in einer „dubiosen Gesellschaft“ eine „Blutspur der Verwüstung“ hinterlassen habe. Dass CBB selbst für 2002 immer noch keinen Geschäftsbericht vorgelegt hat, wurde von Vertretern der Aktionärsvereinigungen heftig kritisiert. „Sie haben so viel Ahnung vom Aktienrecht wie ein Elefant vom Rückenschwimmen“, hieß es.
Alleinvorstand Kahrmann, vor seiner Berufung im November dieses Jahres sechseinhalb Jahre lang Aufsichtsrat bei CBB, schob die Schuld an der desolaten Lage des Unternehmens auf seine Vorgänger im Vorstand. „Deren Planungen in der Vergangenheit waren noch schlechter erarbeitet als früher in Russland“, sagte Kahrmann. Alle Vorstandsprognosen über die Entwicklungen des deutschen Immobilienmarktes seien stets viel zu positiv gewesen. Häuser seien zu teuer eingekauft, die Verwaltung überdimensioniert gewesen, die Leerstandsrate mit fast 40 Prozent zu hoch, die Mieteinnahmen dagegen zu niedrig. Die Erb-Gruppe in der Schweiz, CBB-Großaktionär mit knapp 50 Prozent der Anteile, sei von der deutschen Gesellschaft im Laufe der Jahre regelrecht „erpresst“ worden: „Da wurden Faxe in die Schweiz geschickt, mit dem Hinweis, frisches Geld nach Köln zu überweisen, sonst drohe der Gang von CBB zum Insolvenzrichter“, sagte Kahrmann. Angesichts einer Patronatserklärung, mit der Erb in unbeschränkter Höhe für CBB-Verluste bürgte, wurde immer neues Geld nach Köln transferiert. Insgesamt beliefen sich die Zahlungen aus der Schweiz seit 1997 auf 574 Millionen Euro. Vor allem diese gewaltigen Beträge führten Anfang Dezember zum Zusammenbruch der Erb-Gruppe.
Kahrmann bestätigte, dass die CBB überschuldet ist. Erste Anzeichen dafür, dass die Erb-Gruppe nicht mehr liquide und die Patronatserklärung damit wertlos war, habe es seitens der CBB-Wirtschaftsprüfer im Juni / Juli dieses Jahres gegeben. Das volle Ausmaß der Finanzkrise sei aber erst mit der Insolvenz der Erb-Gruppe Anfang Dezember offensichtlich geworden.
Grundkapital auf null
Mit einem Restrukturierungskonzept soll diese Situation überwunden werden. Dazu dient nicht nur der vollständige Kapitalschnitt mit anschließender Kapitalerhöhung um 20 Millionen Euro. Zudem werde auch bei den eigenen Immobilienfonds das Grundkapital auf null gesetzt. Zusätzlich wird mit den über zehn Kredit gebenden Banken (darunter Eurohypo, HVB, Bayerische Landesbank, AHB Rheinboden, Bankgesellschaft Berlin und WGZ) über einen Forderungsverzicht von 259 Millionen Euro verhandelt. Sollte dies gelingen, gebe es Investoren, die 80 Millionen Euro in die CBB stecken wollen. Wer diese Investorengruppe sei, wollte Kahrmann nicht preisgeben.
Seitens der Hauptversammlung war eine Zustimmung von 75 Prozent für den Kapitalschnitt und die anschließende Aufstockung des Kapitals um 20 Millionen Euro erforderlich. Erreichen wir das nicht, „dann war das hier keine Hauptversammlung, sondern eine Leichenschau“, sagte Kahrmann. Am Abend stimmten die Aktionäre - vertreten waren 50,5 Prozent des CBB-Kapitals - den Vorschlägen mit über 96 Prozent zu.
LINK: http://www.ksta.de/servlet/...PageId=988294932235&listid=994347600479
P.S. Denke es kann noch interessant werden. Wenn nicht, geld ist beim zocken schon ab kauf abgeschrieben. Denn das spart nerven.
Hochachtungsvoll Euer visionaer
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