Reuters Weitere Millionenforderung bringt Agiv in Bedrängnis Mittwoch 23. Juni 2004, 18:12 Uhr ...hofft man auf die Insolvenz?
Hamburg, 23. Jun (Reuters) - Die angeschlagene Hamburger Immobiliengruppe Agiv gerät durch eine weitere Millionenforderung immer stärker in Not.
Ein Firmensprecher sagte am Mittwoch, die Frankfurter Wayss & Freitag-Gruppe (W&F), einer der führenden Immobilienentwickler Deutschlands, fordere eine hohe zweistellige Summe von Agiv. Die dadurch entstandene finanzielle Situation bezeichnete der Sprecher als existenzgefährdend. Ob Agiv deshalb Insolvenz anmelden müssen, ließ er offen. Das "Handelsblatt" berichtete vorab aus seiner Donnerstagausgabe, W&F fordere unter anderem aus nicht erfüllten Mietgarantien 40 Millionen Euro von Agiv. Die zur niederländischen Royal BAM Group gehörende W&F-Gruppe habe angeblich bereits vor Gericht einen Titel erwirkt, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Kreise der HSH-Nordbank weiter. Die Bank lehnte einen Kommentar ab. W&F war am Mittwochabend nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Mit der W&F-Forderung gerät der Immobilienkonzern finanziell weiter in Bedrängnis. Bereits seit Tagen blockiert die zum niederländischen Finanzkonzern ING gehörende BHF-Bank in Frankfurt die Auszahlung von Festgeldern in Höhe von 17,4 Millionen Euro. Die Bank rechnet das Festgeld gegen Forderungen gegen Agiv auf. Doch der Hamburger Immobilienkonzern benötigt dringend Geld, um einen Liquiditätsengpass von 15 bis 20 Millionen Euro zu beseitigen. An Agiv ist die BHF-Bank mit 13,2 Prozent beteiligt, weitere 14,2 Prozent liegen bei dem Energieversorger EnBW .
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