Amnesty: Britischer Soldat tötete Achtjährige gezielt
Hanan Saleh Matrud - erschossen Hanan Saleh Matrud war acht Jahre alt, als ein brititscher Soldat sie im August vergangenen Jahres tötete. Das Kind sei zufällig durch einen Warnschuss getroffen worden, ließ die britische Armee erklären. Doch ein Bericht von Amnesty International erzählt eine andere Wahrheit: Ein Augenzeuge habe berichtet, dass ein Soldat aus etwa sechzig Metern Entfernung gezielt auf das Mädchen schoss.
Harmlose Zivilisten getötet Offenbar kein Einzelfall. Der am Dienstag veröffentlichte Bericht der Menschenrechtsorganisation erhebt schwere Vorwürfe: Britische Soldaten sollen mehrere irakische Zivilisten getötet haben, von denen überhaupt keine Bedrohung ausging.
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Antwort auf Freudenschüsse Im Januar hätten britische Soldaten einen 22-jährigen Iraker durch Schüsse "in den Rücken" getötet, berichtete Amnesty von einem weiteren Opfer. Demnach feuerten sie fünfmal auf den unbewaffneten Mann, der vor seiner Haustür stand. Zuvor hätten Gäste einer Hochzeitsfeier Luftschüsse abgegeben. Die Briten hätten auf den Mann gefeuert, obwohl sie wussten, dass es sich nur um Freudenschüsse handelte. Ein Nachbar habe sie darauf aufmerksam gemacht, heißt es in dem Bericht.
Keine Entschädigung In diesem Fall habe die britische Militärpolizei eine Untersuchung eingeleitet. Die Angehörigen des Toten seien aber bislang nicht darüber informiert worden, wie sie eine Entschädigung geltend machen können. "Es reicht nicht, dass die britische Armee interne Untersuchungen durchführt, wenn Personen getötet worden sind", sagte Ruth Jüttner, Irak-Expertin der deutschen Abteilung von Amnesty. Sie forderte "eine umfassende, unparteiische und von einer zivilen Instanz durchgeführte Untersuchung".
Angehörige nicht informiert Zahlreiche andere Vorfälle seien gar nicht erst untersucht worden, kritisierte Amnesty. Angehörige hätten keine oder ungenügende Informationen bekommen. Dem Bericht liegen Untersuchungen einer Delegation der Menschenrechtsorganisation im Süden des Irak von Februar und März zugrunde. Die Mitarbeiter befragten Angehörige der Opfer, Augenzeugen der Taten, irakische Polizisten und Vertreter der irakischen Übergangsregierung.
mfg ds
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