TEURES ÖL EU setzt Opec unter Druck
Die EU hat die Ölförderländer und insbesondere Saudi-Arabien aufgefordert, dringend ihre Produktion zu erhöhen, um die hohen Ölpreise zu senken. Am Markt wird jedoch bezweifelt, ob die Opec überhaupt mehr Öl liefern kann.
Brüssel - Die anhaltend hohen Ölpreise würden zu einer Belastung für die wirtschaftliche Erholung, warnte EU-Energiekommissarin Loyola de Palacio am Mittwoch wenige Tage vor einem Treffen von Ölproduzenten und Verbrauchern im Amsterdam. "Es besteht ein dringender Bedarf, die Fördermenge zu steigern. Ich hoffe auf ein deutliches Signal von dem Treffen in dieser Woche in Richtung einer Fördererhöhung der Opec-Länder und insbesondere von Saudi-Arabien", sagte sie. "Es ist eine Frage der Glaubwürdigkeit der Opec...Wenn es nicht zu einer Erhöhung kommt, werden wir klar erkennen, dass die Opec nicht an Stabilität der Ölpreise interessiert ist."
© REUTERS Glaubwürdigkeit in Gefahr: Angesichts des hohen Ölpreises verlangt die EU von der Opec Gegenmaßnahmen Die Ölpreise waren Anfang dieser Woche in Europa auf den höchsten Stand seit 13 Jahren und in den USA seit 21 Jahren geklettert. Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) hatte im März 2000 ein Preisband von 22 bis 28 Dollar je Barrel (knapp 159 Liter) für einen aus sieben Ölsorten bestehenden Korb festgelegt. Wenn die Preise länger als 20 Geschäftstage über oder unter dieses Band abweichen, wollte das Kartell mit einer Korrektur der Fördermengen gegensteuern, um so Preisstabilität zu gewährleisten. Obgleich der Preis seit Jahresbeginn deutlich oberhalb dieser Spanne liegt, hat die Opec bisher keine Gegenmaßnahmen ergriffen. Am Dienstag kostete Opec-Öl 36,93 Dollar pro Barrel.
Für ein Barrel der marktführenden Nordsee-Sorte Brent zur Lieferung im Juli wurden in London am frühen Nachmittag mit 36,61 Dollar 34 Cent weniger als am Vortag bezahlt. Leichtes US-Öl verbilligte sich um 38 Cent auf 40,16 Dollar.
Händler bleiben skeptisch
Trotz rückläufiger Preise am Dienstag und Mittwoch hegen Londoner Händler Zweifel, dass diese Entwicklung länger anhält. Die knappen Benzinvorräte und Sicherheitsbedenken wegen der Situation im Nahen Osten werden nach ihrer Ansicht dafür sorgen, dass die Preise hoch bleiben. Zudem wachse die Nachfrage angesichts des kräftigen Wirtschaftswachstums in den USA und Asien so stark wie seit Jahren nicht.
Ernsthafte Zweifel bestehen am Markt Händlern zufolge auch an den Möglichkeiten der Opec, wesentlich mehr Öl zu exportieren. Andere Förderländer, die dem Kartell nicht angehören, wie Russland, Norwegen und Mexiko, nutzen ihre Förderkapazität bereits voll aus. Die Opec exportiert täglich bereits gut zwei Millionen Barrel Öl über den offiziellen Förder- und Exportquoten, so dass eine von Saudi-Arabien angeregte Anhebung der Quoten um 1,5 Millionen Barrel faktisch sogar einer Drosselung gleich käme.
Das Kartell rechnet für das dritte Quartal dieses Jahres mit einer Zunahme der Ölnachfrage um 1,88 Millionen Barrel pro Tag. Am Freitag will die Opec vor Beginn eines internationalen Energieforums in Amsterdam über ihre Förderpolitik beraten.
Wieviel wollen die denn noch produzieren und wann geht der Vorrat zu Ende und wir steigen alle auf Biodiesel um *gggggggggggggggggg*
Greetz
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