Hawesko habe am 1. Februar vorläufige Geschäftszahlen für 2011 vorgelegt, die insgesamt im Rahmen der Erwartungen der Analysten gelegen hätten und den weiterhin profitablen Wachstumskurs des Unternehmens bestätigen würden. Die wesentlichen Eckpunkte würden lauten: - Der Umsatz in 2011 sei um 8,9% auf 411,4 Mio. Euro gestiegen und habe damit leicht über den Schätzungen der Analysten gelegen (Montega-Schätzung: 406 Mio. Euro). - Das EBIT habe über 3% auf 26,5 Mio. Euro gesteigert werden können (Montega-Schätzung: 27 Mio. Euro). - Der Konzernüberschuss sei gestiegen, bereinigt um Sondereffekte um 4,8% auf 17,5 Mio. Euro (außerordentlicher Ertrag im Vorjahr von 3,3 Mio. Euro aus Veräußerung der Majestic Wine PLC). Somit habe Hawesko auch im entscheidenden Schlussquartal mit einem Umsatz von 135,3 Mio. Euro und einem EBIT von 12,9 Mio. Euro die Vorjahreswerte (2010: 130,3 Mio. Euro bzw. 12,1 Mio. Euro) übertreffen können. Mit einer Umsatzsteigerung von 11,9% auf 181 Mio. Euro sei das Großhandelssegment erneut besonders kräftig gewachsen. Doch auch die Segmente Versandhandel und Facheinzelhandel (Jacques' Wein Depot) hätten im Jahresverlauf deutliche Zuwächse gegenüber 2010 gezeigt. Der Umsatz im Facheinzelhandel habe gegenüber 2010 um 5,4% auf 122,1 Mio. Euro gesteigert werden können. Im Versandhandel habe Hawesko einen Umsatzanstieg um 8,1% auf 108,1 Mio. Euro verzeichnet. Da der Großhandel das margenschwächste Segment bei Hawesko sei (durchschnittliche EBIT-Marge zwischen 5,5% und 6%),sei die EBIT-Marge des Gesamtkonzerns leicht von 6,8% auf 6,5% zurückgegangen und dürfte sich auch in 2012ff. etwas moderater entwickeln als erwartet. Zu dieser Entwicklung trage bei, dass Hawesko auch in 2012 weiter in die Kundengewinnung in Schweden investieren wolle, da die Entwicklung hier in 2011 bereits viel versprechend sei gewesen (allein in 2011: 25.000 Neukunden in Schweden). Bereits im November habe das Unternehmen die Akquisition (70%ige Beteiligung) des Berliner Weinhändlers Wein & Vinos zum 1. Januar 2012 bekannt gegeben, der sich als ein führender Multi-Channel-Anbieter spanischer Weine in Deutschland als viel versprechende Ergänzung innerhalb des Hawesko-Konzerns erweisen dürfte. Die Konsolidierung der Gesellschaft dürfte Hawesko einen zusätzlichen Umsatzbeitrag von etwa 30 Mio. Euro (konservativ) in 2012 bescheren (Umsatz in 2011 ca. 26 Mio. Euro). Aufgrund einer schlanken Kostenstruktur, die Wein & Vinos durch seine stark eCommerce orientierte Strategie (z.B. kein Call-Center) erreiche, habe das Unternehmen zuletzt eine EBIT-Marge von etwa 10% erzielt. Entsprechend würden die Analysten einen positiven Ergebnisbeitrag für Hawesko von ca. 3 Mio. Euro in 2012 erwarten. Wein & Vinos solle in den kommenden Jahren als "stand alone" weitergeführt werden. Dabei sei es durchaus vorstellbar, dass Hawesko die schlanke Kostenstruktur von Wein & Vinos auf einzelne Teilbereiche seines eigenen Angebotes ausweitet. Bezüglich des Kaufpreises für Wein & Vinos gebe es bislang keine Informationen. Aufgrund der Ertragsstärke und des dynamischen Wachstums des Unternehmens (Wein & Vinos sollte auch in den kommenden Jahren im zweistelligen Prozentbereich wachsen) würden die Analysten einen Transaktionsmultiple von 10X EBIT auf Basis der EBIT-Schätzung für 2012 unterstellen (entspreche der Bewertung von Hawesko). Der Kaufpreis für die 70%ige Beteiligung dürfte folglich bei ca. 20 Mio. Euro gelegen haben, den die Analysten als Cash-Abfluss in 2012 erfasst hätten. Die Konsolidierung der Gesellschaft ab 01.01.2012 hätten sie in ihren Prognosen antizipiert. Der Jahresstart 2012 habe laut Aussage des Unternehmens sehr viel versprechend begonnen. Entsprechend würden die Analysten ihre Umsatzprognosen für 2012ff anheben. Aufgrund der weiterhin deutlichen Verschiebung der Umsatzanteile hin zum Großhandel würden sie gleichzeitig von einer moderateren Margenentwicklung in den kommenden Jahren ausgehen. Zusammen mit dem Konsolidierungseffekt des Weinhändlers Wein & Vinos ergebe sich die folgende Anpassung: Das höhere Umsatzniveau reflektiere die Anhebung der langfristigen Guidance seitens des Unternehmens (Umsatzanstieg auf über 500 Mio. Euro in 2014), die die Analysten vor dem Hintergrund der Akquisition, der starken Entwicklung in 2011 sowie der ungetrübt guten Wachstumsperspektiven für Hawesko für erreichbar halten würden. Dieses sorge insbesondere mittel- bis langfristig auch bei reduziertem Margenniveau für höhere Cash Flows und indiziere damit einen höheren Unternehmenswert. Nach Anpassung der Analystenprognosen ergebe sich ein neues, DCF-basiertes Kursziel von 38,50 Euro (alt: 36,50 Euro). Das Upside-Potenzial auf Basis des aktuellen Kursniveaus beträgt somit 8%, das Rating für die Hawesko-Aktie lautet weiterhin "halten", so die Analysen der Montega AG. (Analyse vom 10.02.2012) (10.02.2012/ac/a/nw)
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