Gute Perspektiven für Bioenergie Im Rahmen des Internationalen Forums Agrarpolitik machte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, unter dem Motto „Bioenergie – mit Sicherheit in die Zukunft“ die Vorzüge, die Vielseitigkeit und die enormen Ausbaumöglichkeiten der Energiegewinnung aus land- und forstwirtschaftlicher Bioenergie deutlich. Durch die in der Biomasse gespeicherte Sonnenenergie sei die Bioenergie weitestgehend unabhängig von Wetterverhältnissen sowie Tages- und Jahreszeiten.
Sonnleitner stellte fest, dass die Biomasse flexibel zur Produktion von Wärme, Strom oder Kraftstoffen genutzt werden kann. Bei weiterhin günstigen Rahmenbedingungen sei es möglich, bis 2030 rund 15 % des Primärenergieverbrauchs in Deutschland aus Biomasse zu decken. Der DBV-Präsident appellierte an die neue Bundesregierung, den eingeschlagenen Weg der alten Regierung bei der Bioenergie fortzuführen. Insbesondere müsse bei der Besteuerung von Biokraftstoffen mit Augenmaß vorgegangen werden, um den inzwischen beachtlichen Wirtschaftszweig des Reinkraftstoffmarktes bei Biodiesel nicht abzuwürgen. Auf Anerkennung beim Bauernverband stieß die vom Landwirtschaftsministerium geplante Steuerfreiheit für Biokraftstoffe zum Eigenverbrauch in der Land- und Forstwirtschaft. Darüber hinaus solle die Biokraftstoffproduktion vor allem aus heimischer Biomasse erfolgen und bei der Bemessung des Steuersatzes eine Perspektive für die Biokraftstoffbranche erhalten bleiben.
Der DBV-Präsident hob weiter hervor, dass bei der Bioenergie noch erheblicher Forschungsbedarf besteht, sowohl bei der Verfahrens- und Anlagentechnik, als auch bei Energiepflanzen und deren Anbausystemen. In der Landwirtschaft könne darüber hinaus kurzfristig erhebliches Biomassepotenzial dadurch mobilisiert werden, dass Getreide als Regelbrennstoff in die 1. Bundesimmissionsschutz-Verordnung aufgenommen werde. Minderwertiges Getreide könne dadurch teures Heizöl oder Erdgas bei den Landwirten ersetzen.
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